Langenbruck
Sieben harte Tage für Pendler

Auffahrt und Abfahrt der A?9 bei Langenbruck in Richtung München wird ab 6. November gesperrt

27.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:18 Uhr
Neu geregelt wird die Verkehrsregelung an der Nahtstelle zwischen der A 9 und der B 300: Wer aus Ingolstadt kommend bei Langenbruck von der Autobahn abfährt (im Bild links) und in Richtung Geisenfeld nach links abbiegen möchte, wird künftig durch eine verkehrsabhängige Ampel sicher über die Bundesstraße gelotst. In einer Gemeinschaftsmaßnahme sorgen Autobahndirektion und Staatliches Bauamt ab übernächstem Montag an dieser Stelle für mehr Verkehrssicherheit. −Foto: Lodermeyer

Langenbruck (PK) Autofahrer sollten übernächste Woche die Autobahnausfahrt Langenbruck meiden - zumindest wenn sie auf der A?9 aus Ingolstadt kommen oder nach München wollen. Die Auf- und Abfahrten in Fahrtrichtung Süden sind von Montag bis Montag, 6. bis 13. November, gesperrt.

Das Bauvorhaben an der Nahtstelle der Autobahn A 9 zur Bundesstraße B 300 ist vom Grundsatz her schon länger bekannt. Jetzt hat die Pressestelle der Autobahndirektion Südbayern den genauen Zeitplan bekannt gegeben. Wer in dem Bereich öfters pendelt, ist bereits an den blinkenden Warnhängern vorbeigekommen, die auf die anstehende Sperrung hinweisen.

Die Baustelle wird am Montag, 6. November, ab 6 Uhr früh eingerichtet. Ab diesem Moment sind die Abfahrt aus Ingolstadt und die Auffahrt Richtung München eine Woche lang nicht benutzbar. Laut Autobahndirektion verschwinden die Bagger eine Woche später. Am Montag, 13. November, um 5 Uhr früh wird die Strecke wieder für den Verkehr freigegeben. Immer vorausgesetzt, dass die Witterung mitspielt und alle Arbeiten gut über die Bühne gebracht werden.

Den Grund für die umfangreiche Baumaßnahme nennt der für den Kreis Pfaffenhofen zuständige Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt Ingolstadt, Arne Schönbrodt. "Der Bereich an der B 300 ist ein Unfallhäufungspunkt", sagt er. Übersetzt heißt das: Er ist gefährlich, es kommt zu vielen Unfällen. "Und wir wollen den Verkehr in dem Bereich daher neu regeln." Das geschieht über eine Verbreiterung der Rampe, die in der übernächsten Woche über die Bühne gehen soll, sowie über den Bau einer Ampelanlage.

Schönbrodt kann auch genauer erklären, wie es an der Bundesstraße bei Langenbruck künftig laufen soll. Die Rampe, über die es von der Autobahn hinab zur B 300 geht, wird zunächst verbreitert. "Dazu haben wir vor längerer Zeit die störenden Bäume gefällt. Jetzt wird die Straße verbreitert." Auf diese Weise können sich die Autofahrer, die nach links in Richtung Geisenfeld beziehungsweise rechts nach Langenbruck wollen, nebeneinander einordnen. "Das macht die Warteschlange schon mal kürzer, die im schlimmsten Fall für einen Rückstau bis auf die Autobahn sorgt", so Schönbrodt.

Nach der zusätzlichen Spur auf der Rampe folgt der Clou, den sich die Verkehrsplaner ausgedacht haben: der Bau der Ampelanlage. "Und zwar eine intelligente - und ausgesprochen leistungsfähige", wie Schönbrodt anfügt. Autofahrer, die nach links wollen, haben bei Rotlicht also ebenso zu warten wie jene, die von der B 300 her auf die Autobahn in Richtung München abbiegen möchten. "Die intelligente Ampel schaltet nur auf Rot, wenn das Verkehrsaufkommen zu hoch ist. Sonst steht sie immer auf Grün", meint Schönbrodt. Errichtet wird sie aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr. "Wir haben fest vor, die Ampel noch heuer in Betrieb zu nehmen."

Die Ampellösung ist zwar ungewöhnlich und daher auch umstritten. Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahndirektion, versichert aber ebenso wie Schönbrodt, dass es zu der Änderung auf ausdrückliche Empfehlung der Unfallkommission hin kommt. Vertreter der Polizei, der Verkehrsbehörde am Landratsamt, der Autobahndirektion und des Staatlichen Bauamts favorisieren diese Lösung einhellig. "Eine Ampel bremst den Verkehr nur phasenweise aus - ein Kreisverkehr bremst ihn komplett. Und das wäre an dieser Stelle nicht hilfreich", erläutert er die Entscheidung.

Der Verkehr wird während der Bauarbeiten, die von der Autobahndirektion und dem Staatlichen Bauamt gemeinsam vorangetrieben und bezahlt werden, großräumig umgeleitet. Die Woche über soll Tag und Nacht gearbeitet werden. "Dabei sind aber die Auskühl- und Aushärtezeiten für den neuen Asphalt einzuhalten", schränkt Seebacher das ein wenig ein und erklärt, weshalb es auch mal Zeiten geben wird, in denen kein Bagger rollt.

Wer die Autobahn bei Langenbruck verlassen will, wird an der Manchinger Ausfahrt ausgeleitet und über die B 16 Richtung Neuburg und die B 13 Richtung München bis zur B 300 bei Langenbruck geleitet. Wer auf die Autobahn möchte, soll über die B 300 Richtung Augsburg und die B 13 nach Pfaffenhofen und von dort über die Staatsstraße 2045 bis nach Schweitenkirchen geleitet werden, um dort auf die Autobahn zu gelangen. Wer Regensburg als Ziel hat, soll auf der Staatsstraße 2049 über Fahlenbach nach Wolnzach fahren.

Die Ein- und Ausfahrten in Fahrtrichtung Nürnberg können normal befahren werden. Die B 300 wird im Bereich der Anschlussstelle während der Bauarbeiten eingeengt - und daher die Geschwindigkeit wegen der Bauarbeiten auf 50 Stundenkilometer begrenzt.

Die Maßnahmen bewerten will Reichertshofens Bürgermeister Michael Franken (Junge Wähler Union) nicht. "Das kann ich nicht beurteilen", meint er. "Aber ich weiß, dass etwas geschehen musste, um die vielen Unfälle im Kreuzungsbereich und den Rückstau auf die Autobahn zu unterbinden." Klar wäre ihm ein Umbau in ein Kleeblatt lieber gewesen. "Aber wir können nicht ewig warten. Die Maßnahmen machen den Bereich in jedem Fall sicherer als jetzt", fügt er an. So hofft Franken, dass die Verkehrsplaner Recht damit behalten, wonach die Ampel auf der B 300 keine neuen Probleme schaffen soll.