Pfaffenhofen
Das Maximilianeum im Blick

02.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:45 Uhr
Das Maximilianeum, das den bayerischen Landtag beherbergt, spiegelt sich am 21.08.2016 nach einem starken Regenguss in einer Pfütze auf der nassen Straße. Foto: Peter Kneffel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit −Foto: Peter Kneffel (dpa)

Pfaffenhofen (PK) Die Herausforderer des CSU-Landtagsabgeordneten Karl Straub stehen fest – und es haben sich profilierte Kandidaten gefunden. Für die SPD kämpft Kreischef Markus Käser zum zweiten Mal um das Direktmandat, spannend dürfte auch das Abschneiden von Ex-Landrat Josef Schäch (FDP) und AfD-Mann Tobias Teich werden.

CSU

Für die Christsozialen tritt der aktuelle Stimmkreisabgeordnete Karl Straub an. Der 46-jährige Unternehmer gewann 2013 mit über 47 Prozent das Direktmandat. Straub ist verheiratet und hat zwei Söhne. Seit 2004 ist Straub CSU-Mitglied, seit 2015 Kreisvorsitzender. Seit 2008 sitzt er im Wolnzacher Marktgemeinderat, seit 2014 im Kreistag. „Wenn ich wieder gewählt werde, wäre es mein Hauptziel, die vielen Bürgeranfragen möglichst positiv zu beantworten“, sagt Straub. „Außerdem muss die Politik wieder sehr viel verständlicher für die Wähler werden.“ 

SPD

Markus Käser will es zum zweiten Mal wissen. Der 42-jährige SPD-Kreisvorsitzende verlor vor fünf Jahren gegen Straub. Seit 2008 sitzt er für die Sozialdemokraten im Pfaffenhofener Stadtrat, ist Fraktionssprecher und hat auch ein Kreistagsmandat. Außerdem ist er in verschiedenen Vereinen und Verbänden aktiv. Der gelernte Erzieher arbeitet seit 2005 als selbstständiger Kommunikations-, Innovations- und Strategieberater. Käser will sich dafür einsetzen, die Welt sozialer, fairer und nachhaltiger zu machen: „Ich bin Praktiker, Anpacker, denke strategisch, scheue mich nicht vor komplizierten Themen und lasse mich nicht verbiegen.“

FREIE WÄHLER

Der Kreisvorsitzende Albert Gürtner ist der Kandidat der Freien Wähler. Der 57-jährige Zweite Bürgermeister Pfaffenhofens ist verheiratet sowie Vater einer Tochter (27) und eines Sohnes (16). Der Diplom-Wirtschaftsingenieur arbeitet beim Babynahrungshersteller Hipp. Bei den FW ist Gürtner seit 2001 aktiv, im Folgejahr wurde er erstmals in den Pfaffenhofener Stadtrat gewählt, seit 2016 ist er Kreisvorsitzender. Er war zwölf Jahre Vorsitzender des MTV Pfaffenhofen. Er will sich vor allem für „die einsetzen, die von der wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt sind“. Mit einer ehrlichen, geradlinigen Politik will er für eine wirtschaftlich starke Region eintreten.

GRÜNE

Nach der erfolglosen Kandidatur für den Bezirkstag 2013 will Wilhelm Reim jetzt in den Landtag. Der 38-jährige Gerolsbacher ist ledig und hat keine Kinder. Beruflich ist er als Trainer und Consultant im Bereich Gebäudereinigung und Krankenhaushygiene unterwegs. Er ist Energieberater und engagiert sich bei der Feuerwehr. Ganz untypisch für einen Grünen nennt er deshalb Innere Sicherheit als eines seiner seiner wichtigsten Themen. Aber auch für Umweltschutz, Gesundheitsthemen und eine nachhaltige Landwirtschaft will sich Reim einsetzen. 

FDP

Josef Schäch ist ein kommunalpolitisches Urgestein. Der Wolnzacher feiert am Sonntag seinen 71. Geburtstag. Er tritt für die Liberalen an, ist aber nicht Parteimitglied. Er war 18 Jahre lang als Freier Wähler Wolnzacher Bürgermeister, dann Pfaffenhofener Landrat, bis er über eine Finanzaffäre stolperte. Er wurde seines Amts enthoben, das Gerichtsurteil wurde später vom Bundesverfassungsgericht aufgehoben, mittlerweile ist das Strafverfahren laut Schäch gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt. Er will den Fokus auf die Schaffung von bezahlbaren Wohnungen, die Digitalisierung und die Ausbildung junger Leute setzen. „Ich trete für den Landkreis an. Besonders liegt mir die Ilmtalklinik am Herzen.“  

BAYERNPARTEI

Robert Prado Diaz ist der Allzweckkandidat der separatistischen Bayernpartei. Der 58-jährige, geschiedene ehemalige Kaufmann ist seit 2014 Mitglied der Bayernpartei und kandidierte im vergangenen Jahr schon für den Bundestag. Seine Kernthemen sind soziale Gerechtigkeit, Ernährung und Tierschutz“, sagte er auf der Nominierungsversammlung. 

ÖDP

Der Pfaffenhofener Kreisrat Siegfried Ebner ist der Direktkandidat der ÖDP. Der 57-jährige Diplomingenieur für Umwelttechnologie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Bekannt ist Ebner vor allem als Mitglied im Bund Naturschutz – seit 28 Jahren arbeitet er im Arbeitskreis Energie mit. Als „heimatverbundener Holledauer und Weltbürger“ will sich Ebner vor allem um umwelt- und gesellschaftspolitische Themen kümmern. „Mensch und Nachhaltigkeit statt Profit und Gier ist das, was wir heutzutage brauchen.“

LINKE

Der 60-jährige Videoeditor und Betriebsrat Werner de la Motte Rouge kämpft für die Linke um den Einzug in den Landtag. Der Rohrbacher ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Bei den Linken ist er erst seit vergangenem Dezember aktiv. Er will sich vor allem für den sozialen Wohnungsbau und gegen Flächenfraß einsetzen.

AFD

Der 34-jährige Geisenfelder Tobias Teich ist ein AfD-Mitglied der ersten Stunde, seit Mai 2013 engagiert er sich bei der national-konservativen Partei und seit Februar 2016 ist er stellvertretender Pfaffenhofener Kreisvorsitzender. Teich ist alleinstehend und hat eine dreijährige Tochter. Seit November 2017 arbeitet der Versicherungskaufmann als Referent des AfD-Bundestagsabgeordneten Johannes Huber. Seine Kernthemen in der Landespolitik sind der soziale Wohnungsbau, der Einsatz für ausreichend kostenlose Kita- und Kindergartenplätze sowie eine Stärkung der Elemente der direkten Demokratie. „Mein Hauptanliegen ist die Bürgernähe“, sagt er.

Der Nachbarstimmkreis

Seit der Stimmkreisreform 2011 gehören die Gemeinden Hohenwart, Scheyern und Gerolsbach aus dem Landkreis Pfaffenhofen zum Nachbarstimmkreis Neuburg-Schrobenhausen. Das Direktmandat dort holte vor fünf Jahren der scheidende Ministerpräsident Horst Seehofer, der aber nicht wieder antritt. Er ist als neuer Bundesinnenminister im Gespräch. Um seine Nachfolge als Direktkandidat der Christsozialen kämpfen derzeit noch Matthias Enghuber aus Neuburg, Thomas Wagner aus Brunnen, Roland Gaßner aus Aresing und Astrid Dengler aus Ehekirchen. Die anderen Parteien und Gruppierungen haben ihre Kandidaten schon nominiert. Für die Freien Wähler tritt Landrat Roland Weigert (FW) aus Karlshuld an, die SPD schickt Andreas Fischer aus Neuburg ins Rennen. Weitere Direktkandidaten sind Karola Schwarz (Grüne) aus Neuburg, Gabriele Nava (Linke) aus Neuburg, Michael Freiherr von Gumppenberg (FDP) aus Nördlingen und Christina Wilhelm (AfD) aus Neuburg.