Kirchenmusik und Opern-Dramatik

13.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:07 Uhr

Der Pfaffenhofener Kammerchor a-cappella-nova führt am 5. April unter Leitung von Maximilian Penger (ganz rechts) Johann Sebastian Bachs große Johannes-Passion in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist auf.

Pfaffenhofen (edf) Mit Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion werden die 30 Sänger des Pfaffenhofener Kammerchors am Sonntag, 5. April, in der Stadtpfarrkirche eines der eindrucksvollsten Werke der Kirchenmusik zur Aufführung bringen.

Nach dem Neujahrskonzert mit Händels Messias verspricht a-cappella-nova unter Leitung von Chordirektor Maximilian Penger für Anfang April ein besonderes musikalisches Ereignis: Unter Mitwirkung namhafter Solisten erklingt Bachs Johannes-Passion BWV 245, die von ihrem monumentalen Eingangschor bis zum entrückten Schlusschoral ohne Übertreibung einen Gipfelpunkt im Schaffen des berühmten Komponisten, und gleichzeitig eine dankbare Herausforderung für jeden Chor darstellt.

Die zweiteilige "Passio secundum Ioannem", entstanden in Leipzig zum Karfreitag 1724 (damals der 7. April) und später mehrfach umgearbeitet, erzählt auf packende Weise und in enger Anlehnung an den Evangelisten Johannes von Verrat und Gefangennahme Jesu und sodann Verhör vor Pilatus, Verurteilung und Kreuzigung bis hin zur Grablegung. Dabei ist die Johannes-Passion gegenüber der eher epischen Matthäus-Passion knapper gehalten, und vor allem dramatischer angelegt. Prägend für den Gesamteindruck des Werks sind vor allem die mächtigen Turba-Chöre der aufgebrachten Priester- beziehungsweise Volksmenge, die zum Teil in ihrer harmonischen Kühnheit 1724 schon weit voraus in die musikalische Zukunft gewiesen haben. Zusammen mit den zahlreichen Chorälen hat man den Anteil des vierstimmigen Chores daher nicht zu Unrecht als das "eigentliche kompositorische Ereignis der Johannespassion" bezeichnet.

Das um Holzbläser ergänzte Kammerorchester St. Johannes wird komplettiert durch den österreichischen Gambenisten Jakob Rattinger, der – mittlerweile in der Region ansässig – ansonsten mit verschiedenen Ensembles und Orchestern im europäischen Raum konzertiert.

In den solistischen Gesangspartien sind mit der Sopranistin Gabriele Schmid und der Altistin Renate Kaschmieder zwei Sängerinnen zu hören, die a-cappella-nova schon seit längerer Zeit verbunden sind. Die Bass-Arien übernimmt mit Nikolai Ardey ein hervorragender Solist aus den Reihen des Chores.

Daneben ist es gelungen, den jungen österreichischen Tenor Max Kiener, der vom Neujahrskonzert 2009 noch stark in Erinnerung geblieben sein dürfte, für die zentrale Partie des Evangelisten, sozusagen das Rückgrat der Passion, zu engagieren. Professor Thomas Gropper, der neben seiner umfangreichen Gesangstätigkeit auch als Stimmpädagoge an der Hochschule für Musik und Theater München lehrt, übernimmt die Rolle des Jesus. Karten sind ab sofort im Vorverkauf bei Büro – Spiel – Freizeit Daubmeier und bei Schreibwaren Prechter erhältlich.