Irsching
Vom Rand des Vohburger Speckgürtels

Zum 30. Mal feiern die Irschinger ihr Starkbierfest

12.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Bayerische Olympiade, Gaudimax und natürlich die Rede von Toni Loser, dem Penner - beim diesjährigen Starkbierfest in Irsching war wieder jede Menge geboten. Zum Jubiläum - es war das 30. Mal - hatten sich die Veranstalter besonders ins Zeug gelegt. - Fotos: Lamprecht

Irsching (PK) Aufmüpfig und gemütlich, Freunde und Nachbarn auf die Schippe nehmen und gesellig zusammensitzen - das war auch in diesem Jahr das Starkbierfest Irsching. Bereits zum 30. Mal gab es in dem Vohburger Ortsteil den vielleicht größten Stammtisch des Jahres.

Die Menschen vom, wie Fastenredner Toni Loser alias der Penner sagte, Rand des Speckgürtels Vohburgs, feierten ausgelassen ihr Starkbierfest im Warmbadsaal und sie hatten sich zum Jubiläum so einiges einfallen lassen, um die unzähligen Gäste zu unterhalten. Eine bayerische Olympiade, eine Neuauflage des Gaudimax aus dem Vorjahr und zum Abschluss die lang erwartete Rede des Penners, der sich die politischen Größen von Nah und Fern, aber auch den ein oder anderen Bewohner Irschings besonders ausführlich und süffisant vornahm.

Ganz besonders angetan hatte es ihm, wie schon im Vorjahr, der Nachbarschaftsstreit um das Schützenhaus: "Das Geld für die ersten 50 Liter, wenn es wieder offen hat, hab ich schon. Der Frühschoppen ist also gesichert", meinte er unter dem Johlen der Gäste.

Er habe ja die Hoffnung, dass sich das alles klären lässt und Vohburgs Bürgermeister Martin Schmid am Ende nicht doch noch "rumtrumpeln und eine Mauer bauen muss". Andererseits gebe es jetzt auch Leute in Irsching, "die es amtlich haben, dass sie nicht mehr blöd schauen dürfen", und das habe doch auch etwas für sich. So oder so, schwierig wird es, befand der Penner, mit dem Bier dieser Tage sowieso: Bei Starkbier gibt es heuer Asam-Bock statt Paulaner und der war dem ein oder anderen schon beim Probetrinken zu schwach: "Ist aber kein Problem, gibt's halt zwei Maß mehr!". Das andere Problem hingegen lässt ich nicht so leicht lösen: "Wieso Bio essen und dann Glyphosat trinken", fragte er und präsentierte auch dazu eine Lösung: "Wer in fünf Jahren nicht mehr da ist, war halt ein Unkraut!"

Wenig schonend ging er auch mit dem Thema Warmbadgastronomie um: "Der Reith Gabi ist scheinbar die Landluft nicht bekommen", mutmaßte er. Für den neuen Pächter aber hat er Hoffnung: Diesmal war zur Eröffnung an Stelle von zwei Pfarrern und dem Bürgermeister eine "Sau am Spieß da - und die ist den Leuten eh viel lieber!" Und so hatte er auch für die Streithähne aus Vohburg und Geisenfeld - Thema Birkenheide - eine Lösung parat: "Kehrt's halt hier ein und führt's Friedensgespräche und wenn nix rauskommt, dann seit ihr hinterher wenigstens satt!"

Lösungsansätze einer ganz anderen Art präsentierte zuvor schon der Nockherberg-Jack: Gleich ob Tanklaster in Irsching, Sanitäranlagen im Warmbad oder eine Altersresidenz für Bürgermeister Schmid "natürlich in Irsching!", er hatte die passende Idee parat.

Lustig wurde es im Anschluss auch beim inzwischen zweiten Irschinger Gaudimax bei dem Andreas Amann, wie schon im Vorjahr, als Sieger hervorging und bei der ersten bayerischen Olympiade, die in den Disziplinen Maßkrugstemmen, Starkbiertrinken und Baumstammsägen ausgetragen wurde und den drei Teams zum Vergnügen der Zuschauer so einiges abverlangte. Am Ende jedenfalls stand bei vielen der Gäste im Warmbadsaal wieder einmal die Erkenntnis "Starkbier ist einfach doch was schönes!"