Irsching
Abschied in der Krachledernen

Pfarrer Benjamin Kasole feiert nach acht Jahren im Pfarrverband seine letzte Messe in Irsching

31.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

In Lederhosen nahm der Pfarrer nach seinem letzten Gottesdienst in Irsching Abschiedgeschenke entgegen - Foto: Lamprecht

Irsching/Ernsgaden/Ilmendorf (PK) Leicht fällt ihm der Abschied aus seiner Gemeinde nicht, das sah man Pfarrer Benjamin Kasole Ka-Mungu nur all zu deutlich an, als er am Sonntag zum letzten Mal die Messe in Irsching feierte.

Bei der Abschiedsfeier für den Priester, der in den vergangenen acht Jahren in Irsching, Rockolding und Ilmendorf, sowie seit sieben Jahren zusätzlich in Ernsgaden und Westenhausen tätig war, ging es am Ende doch ein wenig emotional zu. „Abschiedsworte müssen kurz sein wie eine Liebeserklärung“, zitierte Vohburgs Zweite Bürgermeisterin Roswitha Eisenhofer. Und so hielten es auch die anderen Redner, Ernsgadens Bürgermeister Karl Huber, Monika Weimann-Chirilov als Vertreterin der Pfarrgemeinderäte und die Leiter der Chöre, die an diesem Vormittag ihren Pfarrer aus der Gemeinde verabschiedeten. Kurz, aber emotional brachten sie auf den Punkt, was Kasole geleistet und bewirkt hatte.

Und das war eine ganze Menge: Nicht nur wurden die Kirchen der Gemeinde saniert und ihr Umfeld gestaltet. Kasole war mehr als ein „unübertroffener Verwalter“, wie es hieß. Was für alle viel mehr zählte, und darauf wiesen auch die Redner hin, war seine menschliche Art, die in Erinnerung bleiben werde. Seine Tätigkeit als Seelsorger, seine freundliche Art, sein Umgang mit den Menschen. Durch alle Lebenssituationen habe er seine Pfarrkinder so begleitet. Von der Taufe bis zum Totenbett, bei Kommunion, Firmung und Hochzeit und vor allem auch im ganz alltäglichen Leben.

„Ich habe hier eine neue Heimat und viele Freunde gefunden“, erklärte entsprechend auch Kasole selbst, der es sich nicht nehmen ließ, seiner Gemeinde noch einmal ganz persönlich Dank zu sagen für die zurückliegenden Jahre. Entsprechend schwer habe ihn deshalb auch der Anruf des Bistums getroffen, in dem er über seine Versetzung in die Pfarreiengemeinschaft Pürkwang-Kirchdorf informiert wurde. „Es hat schon einige Zeit gedauert, bis ich das verdaut hatte. Jetzt aber freue ich mich doch auf die neue Herausforderung“, erklärte er. Schließlich sei es ein großer Vertrauensbeweis des Bistums, ihm eine Gemeinde anzuvertrauen, die in den vergangenen Jahren gleich mehrere Priester habe kommen und gehen sehen. Ganz persönlich sei es für ihn aber auch eine Chance, neue Menschen kennenzulernen und, so hofft er, neue Freunde zu finden. „Was gibt es schließlich Schöneres.“

Dass er in Irsching Freunde hatte, das steht in jedem Fall außer Frage: Die Kirche war voll wie selten an diesem Sonntag, zahlreiche Vereine waren mit Fahnenabordnungen erschienen, die Kirchenchöre sangen für ihren Pfarrer und unzählige Menschen reichten Kasole zum Abschied die Hand und versprachen, ihn bald in seinem neuen Zuhause zu besuchen. Schließlich sei es ja nicht weit weg und immer noch im vom Priester so liebgewonnenen Bayern. Entsprechend verabschiedete sich auch Kasole, der, nachdem er seine liturgischen Gewänder abgelegt hatte, in Lederhose und Haferlschuhen vor seine Gemeinde trat, mit einem zwar auch nach acht Jahren immer noch nicht ganz korrekt ausgesprochenen, aber umso mehr von Herzen kommenden „Pfiat eich – mia seng uns“.