Ingolstadt
Im Kampf gegen Einbrecher

Polizei verstärkt Prävention Bisher 91 Delikte im Landkreis in diesem Jahr

28.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

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Ingolstadt/Pfaffenhofen (PK) Die weitere Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität bleibt fest im Blickfeld polizeilicher Aktivitäten im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Das teilt die Behörde mit. Vor wenigen Tagen waren wie in den vergangenen Jahren im Oktober junge Beamte der Bereitschaftspolizei Eichstätt in Wohngebieten unterwegs, um im persönlichen Kontakt mit den so angesprochenen Bürgern deren Sensibilität für die Einbruchsverhütung zu stärken. Die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen sind in den Herbsttagen besonders gefragt.

Trotz dieser Anstrengungen muss die Polizei zur Kenntnis nehmen, dass Einbrecher weiterhin aktiv bleiben. Im laufenden Jahr bis einschließlich September wurden im Landkreis Pfaffenhofen 91 Einbrüche aufgenommen, teilt Polizeisprecher Peter Grießer mit. Im gesamten vergangenen Jahr wurden 106 Einbrüche registriert, 2014 waren es 98, noch ein Jahr früher 84.

"Erfreulicherweise wächst das Entdeckungsrisiko für Einbrecher deutlich an", schreibt das Polizeipräsidium in seiner Mitteilung. Der Kripo gelang es demnach durch intensive Ermittlungen, eine Serie von insgesamt 35 bandenmäßig begangenen Wohnungseinbrüchen im Bereich der Stadt Ingolstadt, der Landkreise Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Dachau aufzuklären. Der von den drei Tatverdächtigen verursachte Schaden liegt bei rund 150 000 Euro.

Im März dieses Jahres gelang auf einer Baustelle in Konstanz die Festnahme eines mit Haftbefehl gesuchten 33-jährigen Kosovaren. Der im Raum Pfaffenhofen wohnende Gartenbauer geriet im Dezember 2015 ins Blickfeld der Ermittler. Zu diesem Zeitpunkt gelang im Bereich des Polizeipräsidiums München auf der Autobahn die Festnahme zweier albanischer Wohnungseinbrecher. Die Ermittler fanden sehr schnell Verbindungen zum 33-jährigen Beschuldigten. In zeitlichem Zusammenhang wurde im Dezember 2015 ein 52-jähriger Kosovare in Eitensheim bei einem Einbruch auf frischer Tat festgenommen. Auch seine Flucht auf das Dach des Hauses, in das er einsteigen wollte, konnte seine Ergreifung nicht verhindern. Die Tochter des Hausinhabers verständigte die Polizei, nachdem sie bemerkt hatte, dass der Täter versuchte, das Badfenster des Hauses aufzuhebeln.

Ebenfalls im Dezember vergangenen Jahres war es einem aufmerksamen Nachbarn zu verdanken, dass ein 28-jähriger Kosovare in einem Anwesen am Ingolstädter Nordbahnhof auf frischer Tat ertappt und festgenommen werden konnte. Der Zeuge beobachtete durch seinen Türspion einen Einbruchsversuch in der Nachbarwohnung. Ein beim Einbruch verwendetes Mietfahrzeug ergab schließlich den Verdacht, dass der 33-jährige Gartenbauer an den Einbrüchen beteiligt war.

Die weiteren kriminalpolizeilichen Recherchen "konnten diese Verdachtslage erhärten und ergaben weitere Hinweise darauf, dass der 33-Jährige in einem Münchner Lokal seine Landsleute zu Einbrüchen animierte, selbst Tatobjekte aussuchte, Einbruchswerkzeug beschaffte und entsprechende Fahrdienste leistete".

Die beiden 28- und 52-jährigen Mittäter wurden inzwischen zu Freiheitsstrafen von zwei Jahren sowie zehn Monaten verurteilt. Der 33-jährige Gartenbauer befindet sich seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Ingolstadt wird aller Voraussicht nach noch im November stattfinden.