Im Dirndl der Mama auf den "Hopfenthron"

17.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:33 Uhr

Optimistisch, aber noch recht nervös war vor den beiden Wahlgängen nicht nur Eva Maria Hagl, sondern auch ihr Papa Johann.

Geisenfeld (kog) "Ich danke euch – das ist es, was ich mir schon immer gewünscht hab!" Mehr bracht Eva Maria Hagl am Mikrofon auf der Volksfestbühne einfach nicht heraus. Zu groß waren noch die Emotionen ein paar Minuten nach ihre Wahl zur neuen Hallertauer Hopfenkönigin.

Montagabend, Wolnzacher Volksfesthalle, kurz nach 23 Uhr: Schon als der Winter Fritz den Namen der neuen Vize-Hopfenkönigin Ingrid Penger bekannt gab, brandete im Lager der Geisenfelder Fans Jubel auf, stand doch damit fest, das sich "ihre" Kandidatin die "Hopfenkrone 2007" geholt hatte.

Damit dies klappte, bedurfte es – so ist es halt – der üblichen "strategischen Vorbereitungen" samt Rekrutierung einer ausreichenden Zahl von "Tischbesetzern". Mamma Brigitte und zwei Handvoll weiterer Angehöriger und Freunde campierten bereits ab 6 Uhr früh vor den Eingängen der Wolnzacher Festhalle und etwa 25 weitere stießen gegen 7 Uhr dazu. Die "Hauptkonkurrenz" aus Au rückte erst deutlich später an.

Eigentlich, so berichtet Papa Johann Hagl, der den "Winda-Hof" in Untermettenbach in vierter Generation als Haupterwerbsbetrieb leitet, hätte man zur Hallenöffnung um 14 Uhr noch mehr Fans an den Tischen haben wollen. Doch seien etliche durch die Teilnahme an der zu diesem Zeitpunkt stattfindenden Beerdigung des verstorbenen, aus Untermettenbach stammenden Chorleiters Josef Kellerer verhindert gewesen und hätten erst etwas später nachkommen können. Zur Unterstützung der Geisenfelder Kandidatin waren natürlich auch Bürgermeister Josef Alter und etliche Stadträte angereist.

Die Lautstärke des Beifalls bei der Vorstellung und bei den Ansprachen der drei Kandidatinnen ließ dann schon erahnen, wer später – mit über 400 Stimmen Vorsprung – das Rennen machen würde. An der Nervosität der jungen Untermettenbacherin konnte dies freilich nichts ändern: Mitten unter ihrer kurzen Rede musste sie einmal ganz tief Luft holen, und auch bei ihrem anschließenden Marsch durch die Besucherreihen – begleitet von ihrem Bruder Johannes als Taferl-Bub – war der 19-Jährigen in ihrem weinroten Dirndl die Anspannung deutlich anzumerken.

Apropos Dirndl: Dieses war nicht, wie man glauben mochte, ein neues, sondern stammte von der Mama, die es schon vor gut 20 Jahren getragen hatte. Jetzt, nach gewonnener Wahl, wird Eva Maria Hagl jedoch ein neues, maßgeschneidertes Dirndl bekommen, ist dies doch einer der Hauptpreise, die es für eine frischgebackene Hopfenkönigin gibt. Ganz besonders freut sich die beim Hipp-Werk in Pfaffenhofen angestellte Bürokauffrau jedoch auf das Opel-Cabrio, das sie ein Jahr lang gratis fahren darf. Mit ihrem Arbeitgeber sei ihre Kandidatur natürlich abgesprochen gewesen, lässt die Untermettenbacherin wissen, die sich schon vorsorglich "ziemlich viel Resturlaub angespart" hat, um die vielen "königlichen Verpflichtungen" wahrnehmen zu können.

Zu den ersten Gratulanten neben der Familie und dem Freund der neuen Hopfenkönigin zählte dann Bürgermeister Josef Alter, der ihr auf der Bühne die Glückwünsche der Stadt Geisenfeld überbrachte. Es sei eine große Freude für ihn, so Alter, dass er während seiner nun fünfeinhalbjährigen Amtszeit schon zum dritten Mal einer Hopfenkönigin aus dem Siegelbezirk Geisenfeld gratulieren könne. Alle vier Geisenfelder Königinnen der zurückliegenden 20 Jahre waren im Übrigen in der Festhalle und reihten sich in Schar der vielen Gratulanten mit besonders herzlichen Worten mit ein.