Ilmmünster
Windrad scheitert an 10 H

29.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Ilmmünster (pat) Das Windradprojekt im Wittelsbacher Forst bei Ilmmünster steht vor einem Problem. Wie das Landratsamt gestern bekannt gab, erfüllt eine der zwei geplanten Anlagen die Vorgaben durch die 10-H-Regelung nicht. "Das 170 Meter hoch geplante Windrad liegt nicht weit genug von einem Entrischenbrunner Grundstück entfernt", konkretisierte Landratsamtssprecher Karl Huber die Pressemitteilung auf Nachfrage.

Dem Vernehmen nach sollen die Mitarbeiter vom Immissionsschutz sehr genau gemessen haben. Es könnte sich demnach um eine Abweichung von nur wenigen Metern handeln. Das zweite Windrad, das 150 Meter hoch werden soll, entspricht hingegen der 10-H-Regel. Dieser gesetzlichen Vorgabe zufolge muss ein Windrad von der nächsten Wohnbebauung den zehnfachen Abstand der Anlagenhöhe entfernt liegen. Die Abteilung Immissionsschutz hat den Antragsteller auf diesen Missstand bereits hingewiesen. "Auf eine Antwort warten wir aber noch", fügte Huber an.

Eine direkte Anfrage beim Projektentwickler, der Primus-Energie GmbH mit Sitz in Regensburg, verlief gestern im Sande. Der Geschäftsführer sei auf Dienstreise, hieß es. Ob der Antrag für den Vorbescheid aufrechterhalten, neu geplant oder zurückgenommen werde, stehe also in den Sternen, bis sich Primus-Energie dazu äußere, meinte Huber. "Eine Frist gibt es nicht, die eingehalten werden müsste." Aber der eingereichte Antrag könne so nicht genehmigt werden.

Ursprünglich wollte die Bürgerenergiegenossenschaft in dieser durch den landkreisweiten Flächennutzungsplan ausgewiesenen Positivfläche drei Windräder errichten. Per Bürgerentscheid wurde dieses Vorhaben jedoch unterbunden. Nun unternimmt der Wittelsbacher Ausgleichsfonds, dem die betreffende Waldfläche im Gemeindedreieck zwischen Ilmmünster, Paunzhausen und Reichertshausen gehört, über Primus-Energie einen neuerlichen Vorstoß, bei Herrnrast zumindest zwei Windräder zu errichten. Der Abstand zu Entrischenbrunn erweist sich dabei als erstes Problem. Aber auch zu einem Reichertshausener Wohngebiet könnte der Abstand zu gering sein. "Diese Problematik wurde aber noch nicht behandelt", ergänzte Huber. "Da müssen wir abwarten, was sich dazu ergibt."