Ilmmünster
BI-Sprecher Lisson angezeigt

27.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Ilmmünster (rg) In der Diskussion um die geplanten Windräder in der Nähe von Herrnrast bei Ilmmünster werden immer härtere Bandagen angelegt. So hat die Informationsveranstaltung der Windkraftgegner am vergangenen Mittwoch in Hettenshausen jetzt ein juristisches Nachspiel.

Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung, wie Dienststellenleiter Thomas Schmid gestern gegenüber dem PK bestätigte.

Georg Höhn, Pfaffenhofener und erklärter Windkraftbefürworter, schildert seine Sicht der Dinge so: Als er als Besucher der Infoveranstaltung ums Wort gebeten habe, habe ihm Franz Lisson, Initiator der Bürgerinitiative gegen die geplanten Windräder in Herrnrast das Mikrofon verweigert - verbunden mit den Worten "Sie nicht! Ich kenne Sie. Ich weiß genau, welch hinterfotziger Drecksack Sie sind". Es gebe zwei Zeugen, die diesen Wortlaut bestätigen könnten. Er frage sich, so Höhn, "wie schwach die Argumente der Winkraftgegner sein müssen, dass sie zu solchen Mitteln greifen und kritische Fragen nicht zulassen". Lissons Beweggründe indessen seien offensichtlich: Er schaue von seinem Haus am Sonnenhang über das Ilmtal auf die Windkraftanlagen - sollten sie gebaut werden. "Dieses Problem solch privilegierter Grundstücke haben die meisten nicht."

Die Version von Franz Lisson klingt anders: Letztlich seien drei Störer im Saal verteilt gewesen, "wohl von der Bürgerenergiegenossenschaft geschickt". Zwei davon hätten bereits auf der Bürgerversammlung in Ilmmünster, veranstaltet von der Gemeinde und der BEG, versucht, ihn "mundtot" zu machen. Einer der beiden habe mehrfach den Vortragenden gestört, "indem er keine Fragen zum Vortrag stellte, sondern eigene Behauptungen in den Raum stellte". Lisson räumte ein, daraufhin gesagt zu haben "Sie nicht mehr." Da ihm jedoch "keine Anzeige bekannt ist, kann ich auch keine Stellungnahme zu der Behauptung abgeben". Letztlich bewertet der Ilmmünsterer BI-Sprecher, die Aktion "als windigen Versuch über die Presse gegen mich in der Öffentlichkeit Druck aufzubauen. Ich bin nicht überrascht."