Hohenwart
Malen für die Seele

In Hohenwart stellen Menschen mit Behinderung ihre Kunstwerke aus

21.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

Zur Vernissage kam auch Bürgermeister Manfred Russer (links), der die Werke der Bewohner von Regens Wagner lobte. Einrichtungsleiter Willi Käser stimmte dem zu. - Foto: Metzger

Hohenwart (PK) Bilder in leuchtenden Farben, eingefangene Emotionen, Gefühle und Lebensgeschichten. So könne man die Bilder der Regens-Wagner-Bewohner nennen. Nicht von bekannten Künstlern - diese Bilder entstanden von Menschen mit Handicap, die normalerweise mit Kunst nichts zu tun haben.

Zur Vernissage sprach Willi Käser, Leiter von Regens Wagner voller Stolz über das Projekt seiner Schützlinge. Viel Zeit und Mühe sei dafür notwendig gewesen, so Käser. Doch das Entstandene zahle sich aus. Alleine durch den Vorbericht der Kunstausstellung seien einige Anrufe anderer Bürgermeister aus der Region gekommen, ob man die entstandenen Kunstwerke nicht auch bei ihnen ausstellen könne. "Das freute uns sehr", so der Leiter.

Auch Bürgermeister Manfred Russer sah man die Freude darüber an, was so alles in seiner Gemeinde zustande gebracht wird. Kunst sei ein schöpferisches Gestalten und Schaffen von Werken, das jedoch Begabung und bestimmtes Können braucht. Und das sei jedem auf andere Weise gegeben. Mit einem Zitat von Johann Nestroy beendete Russer seine Rede: "Kunst ist, wenn man's nicht kann. Denn wenn man's kann, ist's keine Kunst."

Auch Carina Silbermann, seit 2013 Kunsttherapeutin bei Regens Wagner, sah man die Freude an. Das ganze Projekt sei aber nur durch die Unterstützung aller möglich gewesen. Sogar die Geschäftsführung und die Verwaltung - jeder leistete seinen Beitrag. Auch Anne Haindl von den Kunstfreunden Hohenwart unterstützte das Projekt tatkräftig. Egal wer bei der Vernissage am Dienstagabend das Wort ergriff, alle bedankten sich für die Hilfe.

So entstanden in ein- bis mehrtägigen Projekten Kunstwerke der besonderen Art. Hier wurden dann in verschiedenen Gruppen immer in einer Einzelbetreuung des Regens-Wagner-Bewohners an den verschiedensten Gemälden gearbeitet. Das größte und beeindruckendste Projekt jedoch war ein Gemälde auf einer Leinwand von 4,5 mal 6,5 Meter, das auf dem Boden Gestalt annahm. Dieses wurde dann zum Schluss in mehrere Kunstwerke geschnitten. Vom Prozess der Entstehung wurden bei der Vernissage Fotos gezeigt. Es war geradezu faszinierend zu sehen, wie sich die Künstler an ihren Werken beweisen konnten. Auch über die Kunstwerke von Manfred Bergmann, dem Gewinner des oberbayerischen Kunstförderpreises im Mai dieses Jahres, wusste Carina Silbermann einiges zu berichten.

Die Kunstausstellung wird bis Ende September täglich von 8 Uhr bis 16 Uhr noch bei Regens Wagner zu besichtigen sein. Der Eintritt ist natürlich frei.