Hohenwart
Hohenwart sagt Danke

Gemeinde zeichnet engagierte Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement mit Medaillen aus

26.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

Jede Menge Medaillen und Geschenke gab es beim Hohenwarter Ehrenabend. Unter anderem wurden die ehrenamtlichen Asylbetreuer für ihren Einsatz gewürdigt - Foto: De Pascale

Hohenwart (udp) „Das Ehrenamt ist die Lebensader der Gesellschaft“, hat Hohenwarts Bürgermeister Manfred Russer (CSU) beim Ehrenabend der Gemeinde gesagt. Und er meint es auch so. Das untermauerten über 50 Medaillen, die er im Pfarrzentrum an ehrenamtlich engagierte Bürger aushändigte.

Die Geehrten kamen fast alle aus den 59 Vereinen. Einige externe Gäste gab es aber auch. Die meisten engagieren sich schon lange schon für die Allgemeinheit.

Um nicht den Überblick zu verlieren und um Jüngere zum Ehrenamt zu motivieren, führt Hohenwart seit geraumer Zeit ein Punktesystem. Je mehr Leistungen Bürger absolvierten, umso mehr Punkte bekommen sie. Ab einer gewissen Punktzahl gibt es dann entweder die Bronze-, Silber-, oder sogar eine Goldmedaille. Die Informationen, wer wie viel macht, kommen dabei direkt von den Vereinen. Deshalb auch appellierte Russer noch einmal an alle, ihre Daten gewissenhaft zu aktualisieren, damit auch jeder, der es verdient hat, angemessen vonseiten der Marktgemeinde gewürdigt werden könne.

Und um die öffentliche Anerkennung für herausragende Leistungen ging es an diesem von Russers Mitarbeiterin Sabine Schmidmeir organisierten Ehrenabend. Auch Sportler, Feuerwehrleute, auch Betreuer von Asylbewerbern waren dabei. Sie bekamen keine Anstecknadeln, sondern Wein, oder – passend zu den Brandschützern – Oldtimer-Feuerwehrautos in Miniaturgröße.

Herausragend bei den Sportlern war natürlich die amtierende Triathlon-Weltmeisterin Nicole Bretting, auf die man in Hohenwart besonders stolz sei, wie Russer betonte. Stolz ist Russer aber auch auf die Kinder der Musikschule, die den Abend mit klassisch volksmusikalischen Klängen auf ihren Blasinstrumenten erfolgreich auflockerten.

Der gut funktionierenden Integrationspolitik in Hohenwart gestand Russer einige Gedanken zu. Zwei Asylbewerbern hätten die ehrenamtlichen Betreuer bereits zu festen Arbeitsplätzen und damit zu einem neuen Leben in Deutschland verhelfen können, lobte Russer, und es sollen weitere folgen. „Integration kann also funktionieren“, sagte er.

Gerade „bei der aufkommenden Ellenbogenmentalität“ seien solche Erfolge ausschlaggebend dafür, dass sich auch in Zukunft Bürger ehrenamtlich engagieren. Denn, so Russer, „die könnte man nie alle bezahlen!“ Vor allem bei den Jüngeren mangle es inzwischen dann doch ein wenig am Engagement, in den Vereinen sei deshalb mittlerweile „eine deutliche Überalterung spürbar“.

Aus Russers Sicht müsste das aber nicht sein. „Immerhin mache es doch Spaß, anderen zu helfen“, sagte er. An diesem Abend aber waren es dann tatsächlich eher die langjährig gemeinnützig arbeitenden Menschen, die im Mittelpunkt des Interesses standen. Neben Spitzenreiter Andreas Jocham, der 45 Jahre Fahnenträger im Hohenwarter Kriegerverein war und seit 1980 im Ausschuss des Maurer- und Zimmerervereins sitzt, kam übrigens auch der Bürgermeister selbst nicht zu kurz und erhielt von seinem Vize Thomas Reis die Goldmedaille verliehen, denn auch seine Liste an Verdiensten und Engagement in ehrenamtlichen Ämtern ist lang. „Wenn ma des so alles hört, da denkt ma sich, eh wie is des ganga . . .“, sagte der Geehrte angesichts der Anerkennung dann doch einigermaßen überrascht. Gleich zwei Ehrungen bekam Klaus Wiesender, der nicht nur ein Modellauto mit nach Hause nehmen durfte, sondern durch seine 18 Jahre als zweiter Kommandant, neun Jahre als zweiter Vorsitzender und insgesamt fünf Jahre als Beisitzer bei der Freiwilligen Feuerwehr auch so die Bronzemedaille erreicht hat.

All überall zufriedene Gesichter, als nach den Ehrungen die Stuhlreihen beiseite geschoben wurden, um Stehtischen Platz zu machen, um die Erfolge der Geehrten in den anschließenden Gesprächen weiterzudiskutieren und diesen Abend bei belegten Broten und Getränken ausklingen zu lassen.