Hettenshausen
Millionenkur gegen Buckelpisten

Gemeinderat Hettenshausen will Straßen und Kanal für sechs Millionen Euro auf Vordermann bringen

21.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Die Jahnhöhe steht ganz oben auf der Liste: Die Straße gleicht einem Fleckerlteppich. Fahrbahn und Kanal können für insgesamt rund 667 500 Euro saniert werden - allerdings wohl nicht mehr in diesem Jahr. - Foto: Lodermeyer

Hettenshausen (PK) Die Bagger werden in Hettenshausen beinahe im gesamten Gemeindegebiet rollen: Das Planungsbüro Wipfler hat Maßnahmen erarbeitet, wie in den nächsten zehn bis 15 Jahren Kanal und Straßen auf Vordermann gebracht werden können.

"Wenn ich im Jahr 500 000 Euro in die Hand nehme, dann stehen wir in ein paar Jahren so da, dass 73 Prozent der Straßen gut und 21 Prozent sehr gut sind", zog Andreas Brinkmann als Fazit. Insgesamt müsse die Gemeinde Hettenshausen dafür 5,9 Millionen Euro investieren. "Es ist sinnvoll, dass man unterschiedliche Sparten übereinanderlegt", erklärte der Planer mit Blick auf die gleichzeitig geplanten Kanal- und Straßenarbeiten (siehe Artikel unten).

"Ich nimm es als Konzept", sagte Bürgermeister Hans Wojta (UWG). "Jetzt müssen wir halt bei der Haushaltsplanung immer beachten, was man in jedem Jahr machen kann - und dann arbeiten wir das peu à peu ab." Auch Wolfgang Hagl (UWG) lobte: "Das ist ein super Konzept: Da haben wir einen Fahrplan für die nächsten Jahre und Jahrzehnte."

Besonders die Jahnhöhe allerdings treibt die Gemeinderäte um. Die Planungen laufen bereits, wann diese Maßnahme - die Fachleute stufen sie als das wichtigste Vorhaben ein - umgesetzt wird, ist noch offen. Die Planer schlagen dort für den Kanal eine Sanierung mit Inliner vor: Die Rohre werden von innen her mit einer neuen Schicht abgedichtet. "Wie lange hält das", wollte Johann Radlmeier (CSU) wissen. "Müssen wir die Straße dann bald wieder aufreißen" Laut dem Planungsbüro Wipfler sei dann für etwa 30 bis 40 Jahre Ruhe. Richard Stampfl (UWG) fragte nach, ob auch die Wasserleitung in diesem Zuge erneuert werden muss. "Wir hatten seit Jahren keinen Wasserrohrbruch in dieser Gegend", berichtete Wojta. Allerdings müsse man diese Entscheidung dem Wasserzweckverband überlassen.

Claudia Abeltshauser (SPD) hatte die Anwohner im Sinn: "Was bedeutet das für die Jahnhöhe? Womit müssen die Leute rechnen" Wie Bürgermeister Wojta erklärte, sei das Abwasser eine gemeindliche Aufgabe, für den Straßenbau könnten jedoch Beiträge der Anwohner fällig werden. "Da finden wir eine verträgliche Lösung", versprach Wojta. Die Anlieger sollen rechtzeitig in einer Versammlung informiert werden. Ob die Arbeiten dort heuer noch starten, ist offen. "Wir brauchen auch einen Grunderwerb", erläuterte Wojta. "Ob das heuer noch etwas wird, das weiß man nicht. Dass das nicht lustig ist, das ist mir klar."

Wolfgang Schrätzenstaller (CSU) fragte nach, wann die geplanten Bohrungen in der Jahnhöhe starten. Denn die Planer können noch nicht genau sagen, was dort tatsächlich getan werden muss - entsprechend seien die 635 000 Euro für den Straßenbau auf den schlimmsten Fall gerechnet. Die Bohrungen wollen die Mitarbeiter von Wipflerplan nun veranlassen. "Wenn die Bohrungen dann etwas anderes ergeben, kann es auch weniger kosten", erkundigte sich Erich Hiereth (CSU), was die Planer bejahten. Josef Remmele (UWG) überlegte außerdem, ob es möglicherweise Fördergelder gibt - dem mussten Wojta und das Planungsbüro allerdings eine Absage erteilen.

Insgesamt stimmten die Gemeinderäte den 13 Paketen zu. "Es kommt eh noch einmal alles in den Gemeinderat", sagte Wojta. Denn das Gremium müsse - wenn es dann soweit ist - über jede einzelne Maßnahme getrennt abstimmen.