Hettenshausen
Ende der Buckelpiste

Hettenshausener Gemeinderat beschließt, den Mühlweg in Reisgang zu sanieren Lkw-Wartebucht geplant

01.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr

Hettenshausen (PK) Der Mühlweg in Reisgang soll saniert werden. Auf rund 370 Metern Länge wird die Gemeindeverbindungsstraße erneuert, außerdem ist eine Lkw-Wartespur geplant. Die Maßnahme kostet rund 730 000 Euro - dazu kommen noch gut 250 000 Euro für die Wasserleitung.

Der Gehweg auf der nördlichen Straßenseite soll über die gesamte Straßenlänge laufen, auf der südlichen Seite orientiert sich der Bürgersteig am jetzigen Bestand. Allerdings waren sich die Gemeinderäte am Montagabend über diese Gehwege nicht einig. "Findet ihr es gut, dass der Gehweg höher ist als die Straße", fragte Wolfgang Schrätzenstaller (CSU). "Ist es nicht sinnvoller, alles auf Fahrbahnhöhe zu bauen" Denn schließlich fahren die Lkw-Lenker auf ihrem Weg zur Scheller-Mühle auch jetzt immer wieder über den Bordstein. "Dann müssen wir es in fünf Jahren wieder richten."

Andreas Brinkmann vom Planungsbüro Wipfler erklärte: "Wenn man alles auf einer Ebene macht, dann fahren die Lkw-Fahrer eher drüber." Das sah auch Richard Stampfl (UWG) so. "Ein Hochbord macht man ja zum Schutz für die Fußgänger", erklärte er. Auch Wolfgang Hagl (UWG) sah in Schrätzenstallers Argumentation nur einen "totalen Schmarrn".

Schrätzenstaller allerdings erklärte weiter: "Eine sechs Meter breite Straße, das ist für einen Lkw nicht viel." Nicht ganz überzeugt von den Gehwegplänen war auch Erich Hiereth (CSU): "Ohne einen Bordstein hätten wir für die Lkw-Fahrer noch Ausweichmöglichkeiten." Hiereth schlug noch vor, den Mühlweg teilweise zu beschränken. "Kann man den Schwerlastverkehr nur über die Posthofstraße reinlassen", wollte er wissen. Planer Brinkmann allerdings warnte: "Wenn Sie Fördergelder wollen, dann dürfen Sie keine Beschränkung machen."

Letztlich stimmten die Gemeinderäte einhellig für das Vorhaben - samt der Bordsteine. Die Gemeinde hofft hier auf Zuschüsse nach dem Finanzausgleichgesetz, auf die Anwohner wird nichts umgelegt.

Im Zuge der Sanierung soll auch eine Lkw-Wartebucht - von der Posthofstraße kommend auf der rechten Seite - entstehen mit einer Länge von 54 Metern. "Das bezahlt die Mühle", erklärte Bürgermeister Hans Wojta (UWG) mit Blick auf die Kosten von voraussichtlich 70 000 Euro. "Aber es ist gut, wenn wir das alles auf einmal machen können." Der Gemeinderat votierte dafür, dass die Verwaltung mit dem Mühlenbetreiber entsprechende Vereinbarungen trifft.

Außerdem steht der Neubau der Wasserleitung an. Der bisherige Kanal verläuft streckenweise über Privatgrund, deshalb raten die Planer den neuen Regenwasserkanal im Zuge der Arbeiten auf öffentlichem Grund zu verlegen. "Die Empfehlung von uns ist immer: Wenn man eine Straße neu macht, dann sollte auch die Wasserleitung neu gemacht werden", erklärte Martin Pallauf vom Wasserzweckverband Paunzhausen im Gemeinderat. Für diese Arbeiten werden rund 255 000 Euro fällig - für die es keine Zuschüsse gibt. Der Gemeinderat stimmte einhellig für diese Arbeiten.