Hettenshausen
Photovoltaikanlage fällt durch

Auf Hettenshausener Flur sollte eine Freifläche für erneuerbare Energien genutzt werden Gemeinderat stimmt dagegen

08.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr

Einen Solarpark ähnlich wie dieser bei der Gemeinde Waidhofen wäre auch auf Hettenshausener Flur geplant. Der Gemeinderat votierte dagegen. ‹ŒArch - foto: Haßfurter

Hettenshausen (clm) Gegen eine Freiflächenphotovoltaikanlage hat sich am Montagabend der Hettenshausener Gemeinderat ausgesprochen - allerdings erst nach längerer Diskussion. Schon im September war das Thema eigentlich auf der Tagesordnung gestanden, doch die Politiker wollten sich die Situation erst einmal vor Ort ansehen.

Auf einer Fläche von 32 000 Quadratmetern wären laut Antrag Photovoltaikanlagen geplant, auf einer Kuppe südlich von Reisgang und noch unterhalb des dortigen Umspannwerkes.

Nach der Ortsbesichtigung zeigte sich Bürgermeister Hans Wojta (UWG) nun überzeugt: "Dadurch würde das Landschaftsbild massiv beeinträchtigt. Wir lassen das Ilmtal frei von jeder Bebauung - und dann würden wir so einen riesigen blauen Fleck genehmigen." Er werde daher gegen den Antrag votieren. Wolfgang Schrätzenstaller (CSU) erwiderte: "Das Umspannwerk daneben ist auch nicht schöner."

Richard Stampfl (UWG) sagte: "Die Lage mit Südwestrichtung ist für den Investor nicht schlecht. Aber ich war letztens zwischen Strobenried und Waidhofen unterwegs und habe dort die PV-Anlage gesehen - das schaut furchtbar aus." Auch bat er zu bedenken, dass durch diese Anlage Ackerland verbaut werde, worauf auch Josef Remmele (UWG) hinwies.

Erich Hiereth (CSU) versuchte einen Mittelweg: "Können wir einen Teil für die PV-Anlage genehmigen und die andere Hälfte als Ausgleichsfläche festschreiben" Wie Bürgermeister Wojta erklärte, seien die Ausgleichsflächen aber bereits durch den Freistaat geregelt.

Für Johann Radlmeier (CSU) spielte auch die Ökobilanz der Gemeinde eine Rolle: Wie würde sich die Anlage hier auswirken? "Es ist sinnvoll, dass wir uns energietechnisch unabhängiger machen", erklärte er. Auch Martin Kellerer (CSU) sagte: "Es ist von der Regierung gewollt, dass man solche Anlagen nah an Bahnlinien und Straßen baut." Hierzu erklärte allerdings Bürgermeister Wojta, dass dabei von einem 110 Meter breiten Korridor die Rede sei. "Das Grundstück hier ist aber 300 Meter lang."

Auch Claudia Abeltshauser (SPD) sah die PV-Anlage kritisch. "Das Ilmtal ist so schön - so etwas finde ich potthässlich."

Letztlich stimmten neun der 14 Gemeinderäte gegen eine Freiflächenphotovoltaikanlage - der Antrag ist damit abgewiesen.