Hettenshausen
Der Schuldenberg schrumpft

Hettenshausen beschließt Haushalt über 5,1 Millionen Euro Pro Einwohner mit 20,30 Euro in den roten Zahlen

20.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:55 Uhr

Hettenshausen (PK) Die Gemeinde Hettenshausen plant für 2017 wieder mit einem stabilen Haushalt: Bürgermeister Hans Wojta lobte am Montagabend die geordneten finanziellen Verhältnisse. In den kommenden Monaten und Jahren stehen einige große Investitionen an.

Insgesamt summiert sich der Haushalt für 2017 auf rund 5,1 Millionen Euro. Davon entfallen 4,2 Millionen Euro auf den sogenannten Verwaltungshaushalt, mit dem unter anderem das Personal der Gemeinde samt Kindergarten bezahlt wird. Eine knappe Million Euro ist eingeplant für den Vermögenshaushalt und somit für die Investitionen der Gemeinde.

Ein Punkt, auf den die Hettenshausener Gemeinderäte am Montagabend besonders stolz waren, ist der Schuldenstand. Denn nicht nur sind keine neuen Kredite geplant für 2017, die aktuellen Verpflichtungen sollen sich auch fast halbieren. Zum Jahresende 2016 hatte die Gemeinde Schulden von genau 81 973,46 Euro - bis Jahreswechsel soll dieser Betrag auf 41 973,46 Euro schrumpfen. Pro Einwohner wären das 20,30 Euro. "Das ist die planmäßige Schuldentilgung", erklärte Bürgermeister Wojta (UWG). "Im Herbst können wir dann wieder schauen: Wenn es finanziell passt, können wir wieder über eine Sondertilgung nachdenken."

Ein wichtiger Posten im Verwaltungshaushalt sind die Personalkosten. Hierfür sind in diesem Jahr 599 000 Euro eingeplant - die Steigerung der Vorjahre setzt sich fort, 2016 waren es 569 000 Euro. Auch für Verwaltungs- und Betriebsaufwand ist mehr Geld eingeplant: 555 770 Euro im Vergleich zu 460 000 Euro im Vorjahr. Den größten Punkt macht die Kreisumlage aus, die Hettenshausen an den Landkreis zahlen muss: 931 000 Euro sind heuer fällig (2016: 816 000 Euro). Die wichtigsten Einnahmen im Verwaltungshaushalt sind die Gewerbesteuer mit einer Million Euro sowie der Einkommensteueranteil mit 1,1 Millionen Euro und rund 474 000 Euro über Gebühren.

Im Vermögenshaushalt kommen die meisten Einnahmen über Zuweisungen und Zuschüsse: Hier rechnet die Gemeinde mit 331 840 Euro. Den wichtigsten Punkt auf der Ausgabenseite übernehmen mit Abstand die Baumaßnahmen: 632 000 Euro sind eingeplant (2016: 402 190 Euro).

Im Finanzplan bis 2020 steckten die Gemeinderäte dabei auch den groben Rahmen für Investitionen und Vorhaben in den kommenden Jahren ab. Heuer fallen beispielsweise 25 000 Euro für Planungen rund um das ehemalige Stroblanwesen an. Für den Umbau am Sportheim stehen 20 000 Euro in der Planung, für die Parkplätze am Kindergarten noch 100 000 Euro, die vergangenes Jahr bereits thematisiert wurden.

Die Jahnhöhe soll erneuert werden, in diesem Jahr plant die Gemeinde hier mit 20 000 Euro an Planungskosten und weiteren 10 000 Euro für Vermessungskosten. "Heuer passiert hier baumäßig nichts mehr", erklärte Wojta. Die Ausführung ist für 2018 geplant - hier werden die Kosten auf Basis der Straßenausbaubeitragssatzung auf die Anwohner umgelegt, 35 Prozent übernimmt die Gemeinde.

Ebenfalls im nächsten Jahr soll der Mühlweg saniert werden, heuer stehen 20 000 Euro an Planungskosten an, für 2018 sind 580 000 Euro an Baukosten notiert. Da diese Straße im sogenannten Außenbereich liegt, werden diese Kosten nicht umgelegt, sondern von der Gemeinde übernommen. Hettenshausen rechnet mit Fördergeldern von 300 000 Euro.

Für die Druckleitung von Entrischenbrunn ins Prambachtal samt der geplanten Spülschächte sind 68 000 Euro notiert (Bericht folgt), für den geplanten gemeinsamen Hochbehälter stehen 20 000 Euro im Programm - jeweils die Hälfte für Grunddienstbarkeiten und für eine Machbarkeitsstudie. Für die geplante Bauhoferweiterung rechnet die Gemeinde mit 280 000 Euro (Bericht folgt).

Prinzipiell stimmten die Gemeinderäte dem Haushalt zu. Johannes Salvermoser (SPD) allerdings stellte die Idee des Finanzplans für die kommenden Jahre infrage. "Warum stimme ich über einen Finanzplan 2016 bis 2020 ab, wenn mir einige Sachen einfallen, die nicht drin stehen" Er nannte hier unter anderem das geplante Gemeindehaus. Wie Wojta erklärte, seien im Finanzplan nur die Posten aufzuschreiben, für die es bereits grobe Kostenschätzungen gebe. Salvermoser sah dennoch keinen Sinn in einer solchem Planung. Johann Radl-meier (CSU) hingegen lobte den Finanzplan: "Das ist ein Instrument, um seine Ausgaben in den Griff zu bekommen."