Hettenshausen (eec) Urig, witzig, krachert, laut, gschert aber doch auch genau hinschauend und Schwächen gnadenlos überzeichnet aufzeigend - vor allem aber urbayrisch: Das ist der Bobbe. Immer ist sein Ziel, sich nicht verbiegen zu lassen, authentisch zu bleiben, die (nieder)bayrische Sprache mit seinen typisch oberpfälzerischen Einflüssen aus der Regensburger Gegend hochzuhalten und sich auf der Bühne auszuleben.
In München auf der Schlachthof-bühne war er schon mehrmals und 2015 hat er sogar zwei Kabarettpreise erhalten, erzählt der Bobbe mit berechtigtem Stolz.
Schade, dass der Schrätzenstaller-Saal in Hettenshausen nur spärlich besucht war. Es fanden sich nur um die 80 Fans ein, die aber dafür voll dabei waren und dem Künstler gleich beim Einzug auf die Bühne lautstark willkommen hießen. In seinem aktuellem Programm "Zefix" wurde die Leberkassemmel gehuldigt, der Unterschied verschiedener Würste - kalte, warme und z'rissne - erklärt sowie wichtige Bauernsprüche wie "Hat de Bäurin über 200 Kilo, nascht sie nachts heimlich am Silo" vom Stapel gelassen. Gut, dass auch der aus seinen Auftritten bekannten freiwilligen Feuerwehr Facklberg ausreichend Raum gegeben wurde und Bobbe als alkoholgeschwängerter Erster Kommandant der Truppe namens Muk Brandlhuber glänzen konnte. Hiervon waren die Zuschauer restlos begeistert,
Bobbe leerte so nebenbei fünf Halbe Bier (vermutlich Apfelsaft) hintereinander und lieferte dann einen tollen Wortvortrag mit unzähligen verdrehten Begriffen wie "a Prachtl Schalinen" ab. Ein schwieriges Stück für den Künstler und das Publikum war gefordert, um den Faden nicht zu verlieren und die Späße zu verstehen.
Seine Spontanität stellte der Künstler unter Beweis, als er Helga, eine Besucherin, zu sich auf die Bühne holte und aus dem Stegreif agieren musste. Ein gelungener Abend, alle waren begeistert und viele nach der Vorführung noch lange im Gespräch mit dem locker und natürlich wirkenden Bobbe.
