Gerolsbach
Lückenschluss im Süden

5,4 Kilometer langer Radweg verbindet Gerolsbach und Eck Umfangreiche Sanierung in Lichthausen

20.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Die Ortsdurchfahrt von Lichthausen ist sanierungsbedürftig. Im Zuge des Radwegebaus zwischen Gerolsbach und dem Jetzendorfer Ortsteil Eck soll die Fahrbahn erneuert werden. Die Gesamtmaßnahme kostet über zwei Millionen Euro. - Foto: Straßer

Gerolsbach / Jetzendorf (PK) Das Radwegenetz im südlichen Landkreis schließt sich. Auf einer Länge von 5,4 Kilometern plant der Landkreis den Lückenschluss zwischen Gerolsbach und Eck. Die Ortsdurchfahrt von Lichthausen soll zudem erneuert werden. Die Gesamtkosten liegen bei über zwei Millionen Euro.

In einem ersten Schritt sind im Kreisbauausschuss am Mittwoch die Planungs- und Vermessungskosten sowie die landschaftspflegerische Begleitplanung für die beiden Baumaßnahmen an das Pfaffenhofener Ingenieurbüro Wipfler vergeben worden. Der Preis dafür liegt alleine bei etwa 370 000 Euro, die auf die reinen Baukosten addiert werden müssen.

Dass es überhaupt zu diesem Radwegebau kommt, verdankt der Landkreis der intensiven Vorarbeit in den zwei beteiligten Gemeinden Gerolsbach und Jetzendorf. "Die beiden Bürgermeister haben uns positive Signale gesendet, dass es mit dem Grunderwerb etwas werden könnte", meinte Landrat Martin Wolf (CSU) eingangs der Debatte, die eigentlich gar keine war. Die Räte ließen sich nämlich umfassend informieren, hatten aber keine Einwände gegen die angedachte Art und Weise der Umsetzung.

Interessant ist die Maßnahme auch beim Blick auf die Landkarte. Wenn sie abgeschlossen ist, können Radler nämlich durchgehend auf speziell für sie vorgesehenen Wegen von Pfaffenhofen über Reichertshausen und Jetzendorf bis nach Hilgertshausen und über Gerolsbach wieder zurückfahren. "Auf einem herrlichen Rundweg", wie es Wolf formulierte. Der Abschnitt zwischen Gerolsbach und Eck muss bis zu diesem Szenario allerdings noch genauso fertiggebaut werden wie das Stück zwischen Gerolsbach und Euernbach.

Damit es zügig so weit kommt, haben in Gerolsbach Bürgermeister Martin Seitz, in Jetzendorf sein Amtskollege Manfred Betzin (beide CSU) mit den betroffenen Grundbesitzern bereits erste Gespräche geführt. Die generelle Vereinbarung zum Radwegebau sieht landkreisweit in der Regel so aus, dass die Gemeinden sich zunächst um den Grunderwerb kümmern, der Landkreis dann aber den eigentlichen Bau übernimmt. Ohne die Planung liegen die Kosten für den Radwegebau zwischen Gerolsbach und Eck bei geschätzten 1,5 Millionen Euro. Allerdings beträgt die Förderung des Freistaats bei solchen Vorhaben 50 Prozent, sodass die Hälfte der ausgelegten Kosten mittelfristig wieder zurück in die Kasse des Landkreises fließt.

Die Infrastrukturmaßnahme auf dieser Strecke, die vorrangig von Wochenendausflüglern während der Stoßzeiten, aber auch von vielen Schrobenhausener Autofahrern als direkter Zubringer zur S-Bahn-Station in Petershausen genutzt wird, ist das eine. Der Abschnitt führt aber auch durch den kleinen Gerolsbacher Ortsteil Lichthausen - und in diesem ist im selben Zug gleich noch eine viel umfangreichere Sanierung angedacht. Für weitere 500 000 Euro soll nämlich der Radweg nicht nur durch den Ort gebaut, sondern auch gleich die Fahrbahn auf einer Länge von 500 Metern grundlegend saniert werden. "Das ist im Verhältnis der beiden Wegstrecken natürlich sehr viel teurer als der Radwegebau", meinte Wolf hierzu. Aber es sei nun einmal sehr viel teurer, eine Fahrbahn grundlegend zu sanieren als sie nur durch einen Radweg begleiten zu lassen.

Durch den Ausbau wird in der Dorfmitte eine sichere Bushaltestelle für die Schulkinder geschaffen. Auch der Fahrbahnbelag sieht alles andere als gut aus. "Er ist alt, er ist glatt, er hat Risse - und er ist einfach nicht mehr in allzu gutem Zustand", befand Günter Holz von der Bauabteilung des Landkreisamtes in seiner detaillierten Ausführung vor den Kreisräten. Wenn durch den Radweg der Bereich also schon angefasst werde, sei es sinnvoll, hier gleich tiefer einzusteigen, fügte er an. Im Bereich der Ortsdurchfahrt gestaltet sich die Finanzierung der Maßnahme übrigens komplizierter als auf der kilometerlangen Überlandstrecke zwischen Gerolsbach und Eck. Der eigentliche Geh- und Radweg wird nämlich innerorts nur zu 50 Prozent durch den Landkreis bezahlt. Den Rest des Betrags hat die Gemeinde selbst zu schultern.