Gerolsbach
Möglichst keine Container

Bürgermeister Seitz sucht händeringend Unterkünfte für Asylbewerber

18.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Gerolsbach (bdh) Einen blauen Brief hat die Gemeinde Gerolsbach vom Landratsamt bekommen: Denn: „Wir sind eine von den wenigen Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen, die noch keine Asylbewerber aufgenommen haben“, sagte Bürgermeister Martin Seitz. Er appellierte deshalb „an uns alle“, mögliche Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, für die natürlich auch Miete bezahlt werde.

Denn wenn Gerolsbach nichts anbieten könne, werde die Gemeinde wohl Wohncontainer aufgestellt bekommen, in die dann Asylbewerber einziehen müssten, „und ich glaube nicht, dass das menschenwürdig ist“, betonte Seitz.

Fast alle Städte und Gemeinden im Landkreis hätten bereits Flüchtlinge aufgenommen. „Ich würde sagen, das gehört auch zu den Verpflichtungen der Gemeinde Gerolsbach dazu“, sagte Seitz. In Hohenwart und Schweitenkirchen zum Beispiel habe man bereits gute Erfahrungen mit den Asylbewerbern gemacht, die sich schon in ihrer Unterkunftsgemeinde engagierten und zum Beispiel am Bauhof mitarbeiteten. „Das sind ganz anständige Leute“, meinte Seitz. Auch in Gerolsbach hätten sich schon Frauen gemeldet, die sich um die Asylbewerber kümmern würden. Nun brauche man nur noch Unterkünfte. Wer etwas anbieten könne, solle sich bei Seitz selbst oder direkt im Landratsamt in Pfaffenhofen melden.

Noch aus einem anderen Grund sei Gerolsbach aufgefordert, seinen Beitrag zur Lösung des Flüchtlingsproblems zu leisten, meinte Seitz selbstkritisch: Wenn es Zuschüsse zu verteilen gebe, sei Gerolsbach immer ganz vorne mit dabei. Die Beiträge der Gemeinde zum sozialen Netzwerk im Landkreis seien dagegen eher überschaubar.