Gerolsbach
Der Staat zahlt, die Bürger pflastern

Baustellentermin in Gerolsbach: Arbeiten ziehen sich wohl bis ins kommende Jahr hin

27.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Haben große Pläne: Landrat Martin Wolf (von links), Bürgermeister Martin Seitz und Arne Schönbrodt vom Staatlichen Bauamt beim Baustellentermin in der Gerolsbacher Ortsdurchfahrt. - Foto: Hofmann

Gerolsbach (PK) Die Gerolsbacher Ortsmitte ist mal wieder eine Baustelle. Mit etwas Glück ist sie das auch nächstes Jahr wieder - wenn der schon länger geplante Kreisverkehr entsteht. Dann fehlt nur noch der Radweg nach Euernbach.

Sie stehen mitten in der Baustelle in Gerolsbach und fachsimpeln: Abteilungsleiter Arne Schönbrodt vom Staatlichen Bauamt, Landrat Martin Wolf (CSU), Vertreter des Landratsamts, der Baufirma und des Planungsbüros. Und Gerolsbachs Bürgermeister Martin Seitz (CSU). Radwege nach Strobenried und Eisenhut sowie über Singenbach nach Klenau, Sanierung der Aichacher Straße und der Staatsstraße Richtung Singenbach, der Umbau der Strobenrieder Kreuzung, vielleicht bald ein Kreisel im Ortskern - für Straßenbaufirmen gibt es in Gerolsbach immer etwas zu tun. Und oft muss die Gemeinde so gut wie nichts dafür bezahlen.

So ist es auch bei der Sanierung der Pfaffenhofener Straße, die rund 1,2 Millionen Euro kostet. Für die Bezahlung zuständig ist das Staatliche Bauamt. Und zwar eine, die für die Ingolstädter Behörde "eine äußerst wichtige Rolle spielt", wie Arne Schönbrodt erläutert, "weil sie Pfaffenhofen zusammenführt mit Schwaben". Deshalb wird sie auf insgesamt 1,8 Kilometer Länge saniert. Davon liege rund ein Kilometer außerorts, und dort werde die Fahrbahn auch gleich von fünfeinhalb auf sechseinhalb Meter verbreitert (wie auch schon zwischen Gerolsbach und Singenbach geschehen). Das erhöhe die Verkehrssicherheit, sagt Schönbrodt.

Martin Seitz hört zufrieden zu. Die Gemeinde sei ja schon lange dahinter her, dass die Pfaffenhofener Straße hergerichtet werde, sagt er. Und sie habe ihre Aufgaben zum Teil schon im Vorfeld erledigt: innerorts die Abwasserrohre ausgetauscht, wo das nötig war; außerorts einen Geh- und Radweg bis Eisenhut gebaut und in dem kleinen Weiler sogar schon einen Teil der Staatsstraße sanieren lassen, weil die wegen des Geh- und Radwegbaus ein wenig nach Norden verschoben werden musste. Nun lässt die Gemeinde noch innerorts den Gehweg verbreitern - damit werde das für Kinder oder auch Rollstuhlfahrer deutlich sicherer, sagt Seitz. Die Kosten dafür lägen bei 250 000 Euro, die über die Straßenausbaubeitragssatzung auf die Anlieger umgelegt werden könnten. Wobei allerdings auch hier das inzwischen in der Gemeinde Gerolsbach bewährte Modell greife: "Wenn die Bürger selber pflastern, müssen sie nichts zahlen", verspricht Seitz.

Schon seit einem Monat laufen die Arbeiten in der Pfaffenhofener Straße inzwischen, dauern werden sie innerorts wohl noch bis Jahresende, meint Schönbrodt, auf freier Strecke dürften sie sich bis in den Frühjahr hinziehen. Dann sei aber auch schon alles erledigt - von der Einmündung der Sankt-Andreas-Straße bis hinaus nach Eisenhut. Ursprünglich sollte es hier zwei Bauabschnitte geben, die - schon allein wegen der Kosten - auf zwei Jahre hätten verteilt werden sollen. Aber da habe die Gemeinde interveniert, wirft Martin Seitz ein: "Ich habe mich mit Ministerpräsident Seehofer in Verbindung gesetzt", und der habe schließlich veranlasst, dass dem Staatlichen Bauamt in diesem Jahr ausreichend Finanzmittel für die Gesamtmaßnahme zur Verfügung gestellt wurden. Und darüber ist nun auch Schönbrodt froh. Denn damit werde die Baustelle genauso schnell abgeschlossen wie im Vorfeld schon die Planung. Mit der sei erst im vergangenen Jahr begonnen worden, nun werde sie schon umgesetzt. Es läuft in Gerolsbach.