Geisenhausen
"Aus is und gar is"

Nach 23 Jahren verstummt der Bairische Hoagartn beim Gastwirt Liebhardt in Geisenhausen

17.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Sofie und Josef Laußer beim 20. Jubiläum des Bairischen Hoagartn beim Gastwirt Liebhardt in Geisenhausen. - Foto: Privat

Geisenhausen (PK) Mehr als 20 Jahre lang haben Sofie und Josef Laußer den Geisenhausener Hoagartn organisiert. Nun ist Schluss.

"Aus is und gar is und schad is, dass wahr is!" - so beschreibt Josef Laußer das Ende des Bairischen Hoagartn beim Gastwirt Liebhardt in Geisenhausen. Nach 23 Jahren ist Schluss mit bairischen Musikstücken, Texten und Liedern aus der Hallertau, der Alpenregion und dem Bayerischen Wald. "Mit einem Alter von 82 Jahren geht es einfach nicht mehr, es wird zu anstrengend", sagt Laußer.

"Musizieren und Singen hat uns schon immer viel bedeutet. Seit wir miteinander verheiratet sind, haben wir am Sonntagnachmittag zu Hause immer Volkslieder gesungen", erzählt Sofie Laußer (79). "Ich war in der Katholischen Jugend aktiv und aus dieser Zeit weiß ich noch ganz viele Lieder auswendig." Vor knapp einem Vierteljahrhundert ist Josef Laußer, der seit vielen Jahren Akkordeon spielt, dann zusammen mit der Lohwindner Stubenmusi und Werner Ziencz auf die Idee gekommen, die Veranstaltung, in der "das Brauchtum in unserem schönen Bayernland weiter gepflegt wird", ins Leben zu rufen. "Es war wirklich eine schöne Zeit, und man erinnert sich gerne an all die Abende zurück. Ein schönes Märchen geht zu Ende", sagt der 82-Jährige.

Gemeinsam mit seiner Frau hat Laußer mit Musikanten, Sängern und Versel-Lesern aus der näheren Umgebung und auch von weiter her, etwa aus München, Ingolstadt, Mainburg oder Abensberg, jeden dritten Freitag im Monat den Hoagartn veranstaltet - vor Kurzem nun zum letzten Mal. "Unser Ziel war es immer, den Menschen mit dem Hoagartn eine Freude zu machen, ein Stück Heimat zu vermitteln und das Böse und Schlechte in der Welt für eine gewisse Zeit ein wenig auszublenden", erzählt die 79-Jährige. "Und die, die da waren, waren immer hellauf begeistert." Sie selbst stammt aus der Nähe des Tegernsees, ihr Mann aus der Oberpfalz und jetzt wohnen sie in der Hallertau. "Wir haben versucht, Einflüsse aus all diesen Regionen in unserem Hoagartn umzusetzen", sagt die 79-Jährige.

An den einen oder anderen persönlichen Höhepunkt erinnert sich das Ehepaar besonders gerne zurück: "Vor seiner Amtszeit war Peter Keck, der jetzige Bürgermeister von Rohrbach, mit seinen drei Söhne ganz oft bei den Abenden dabei und hat mit ihnen zusammen musiziert. Das war wirklich schön", erzählt die 79-Jährige. "Auch das Jubiläum zum 20. Bestehen unseres Hoagartns war auch sehr schön", fügt Josef Laußer hinzu.

Doch ganz hören die beiden noch nicht mit dem Musizieren auf. "Es gibt noch drei andere Hoagartn, in denen wir mitsingen", sagt Sofie Laußer. Nur ihren Eigenen organisieren wollen sie nicht mehr. "Das hohe Alter lässt es leider einfach nicht mehr zu."