Geisenfeld
Wetterdienst sucht neuen Regenbeobachter

Messung am bisherigen Standort im Ortsteil Eichelberg funktioniert nicht mehr

11.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:20 Uhr

So sieht sie aus: eine Niederschlagsstation des Deutschen Wetterdienstes - Foto: Werrbach

Geisenfeld (GZ) Die Wetterbeobachtung hat in Geisenfeld eine lange Tradition. Schon seit über 100 Jahren betreibt der Deutsche Wetterdienst hier eine ehrenamtlich betreute Niederschlagsstation.

Aktuell werden, wie Birgit Werrbach von der Regionalen Messnetzgruppe München mitteilt, die Messungen an einer teilautomatischen Niederschlagsstation im Ortsteil Eichelberg vorgenommen. „Da aber die freie Aufstellung des Messgerätes durch starken Bewuchs an dieser Stelle leider nicht mehr gewährleistet ist und wir auch keine Verlegung auf dem Grundstück vornehmen können, suchen wir einen neuen Standort für die Aufstellung unserer Niederschlagsstation“, berichtet Werrbach weiter.

Der Wetterdienst betreibt in ganz Deutschland ein Netz von knapp 1800 nebenamtlichen Wetter- und Niederschlagsstationen. „Für dieses flächendeckende Messnetz suchen wir im Raum Geisenfeld wetterbegeisterte Bürger, die als ehrenamtliche Beobachter zur Wetter- und Klimaüberwachung in Deutschland beitragen möchten“, sagt Birgit Werrbach.

Die Station in Geisenfeld oder gerne auch der näheren Umgebung der Stadt wird vom Wetterdienst mit einem Niederschlagssensor ausgestattet. Die Voraussetzungen, um diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen zu können, umreist die Bundesbehörde wie folgt: Nötig ist vor allem ein geeignetes Grundstück, auf dem das Messgerät in ausreichendem Abstand zu Gebäuden oder Bewuchs aufgestellt werden kann. „Zudem ist ein Internetanschluss zwingend erforderlich“, ergänzt Werrbach.

Die Beobachter müssen im Winter – möglichst um 6.50 Uhr – den Schneebedeckungsgrad bestimmen, die Schneehöhe und den Wassergehalt des Schnees messen. Die ermittelten Daten müssen dann in eine Internetmaske eingegeben und an die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach übermittelt werden. Die Kosten für die Aufstellung des Automaten und für die Datenübertragung trägt der Wetterdienst. Ein ehrenamtlicher Beobachter geht aber auch nicht völlig leer aus. Er erhält ein jährliches Gestattungsentgelt und eine jährliche Aufwandsentschädigung in einer Höhe von etwa 850 Euro. Die Stromkosten werden zudem pauschal erstattet. Sollte ein Beobachter durch Urlaub oder Krankheit verhindert sein, wäre es vorteilhaft, wenn ein Vertreter die Messungen und die Datenübermittlung vornehmen könnte.

Die Daten werden vom Wetterdienst zum Beispiel für die Wettervorhersage oder für Gutachten bei Wetterschäden genutzt. „Die Messungen helfen uns dabei, die Klimaveränderung in Deutschland genau zu erfassen und deren Folgern besser einschätzen zu können“, fügt Werrbach an.

Wer Interesse hat, kann sich jederzeit an die Regionale Messnetzgruppe, Helene-Weber-Allee 21 in 80637 München wenden. Ansprechpartnerin ist Birgit Werrbach, die telefonisch unter (069) 80 62-92 43, per Fax an (069) 80 62-92 92 oder per E-Mail an rmg.muen chen@dwd.de erreichbar ist.