Geisenfeld
"Wenn es hakt, werd ich in die Pflicht genommen"

Seit mehr als zehn Jahren ist Hannes Hetzenecker Volksfestreferent – Shuttleservice und die Umgestaltung des Platzes fallen in seine Amtszeit

18.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Immer mitten im Geschehen: Volksfestreferent Hannes Hetzenecker beim traditionellen Marsch zum Festplatz auf dem Kutschbock des Brauereigespanns - Fotos: Zurek, Zablowsky

Geisenfeld (zur) Das Volksfest Geisenfeld feiert heuer seinen 60. Geburtstag. Dass es trotzdem erfrischend jung daherkommt, ist nicht nur Festwirt Burkard Greiner sondern auch dem Organisationsteam der Stadt Geisenfeld zu danken.

Seit zwölf Jahren schon ist Hannes Hetzenecker als Volksfestreferent maßgeblich an der Gestaltung der Großveranstaltung beteiligt. Im Gespräch mit dem Donaukurier gibt er Auskunft über Veränderungen, Herausforderungen und die schönen Seiten seines „Jobs“.

Herr Hetzenecker, sie sind seit über einem Jahrzehnt Volksfestreferent. Hat sich seit ihrem Amtsantritt viel verändert?

Hannes Hetzenecker: Seit seiner Premiere hat sich das Fest insgesamt positiv entwickelt und gut etabliert. Auch weil es immer wieder Veränderungen gegeben hat. In meine Amtszeit fällt unter anderem die neueste Umgestaltung des Platzes an der Jahnstraße. Anders als früher leitet heute eine breite Gasse die Besucher direkt zum Zelteingang. Links davon gruppieren sich die Stände, rechts der Vergnügungspark. Das Zelt wurde vergrößert und an aktuelle Sicherheitsvorschriften angepasst. Und als besondere Serviceleistung haben wir einen ehrenamtlichen Shuttleservice eingerichtet. Bewährt hat sich auch eine weitere Neuregelung: Jedes Kind, das am Kindernachmittag beim Auszug mitmarschiert, erhält einen Gutschein zur freien Wahl eines vergünstigten Fahrgeschäfts. Die Folge: Über 1000 Buben und Mädchen formieren sich inzwischen am Volksfestdienstag zu einem fröhlichen Tross. Natürlich ist auch das Angebot an Attraktionen immer ein wenig dem Zeitgeist angepasst, aber wir achten darauf, dass Schiffschaukel und sonstige traditionelle Elemente nie fehlen.

Vor welche Herausforderungen stellt die Organisation der Veranstaltung Sie und Ihr Team?

Hetzenecker: Oh, da könnte ich vieles nennen. Ohne eine gute Mannschaft, auf die Verlass ist, wär da einiges nicht zu schaffen. Eine Riesenaktion sind zum Beispiel die Platzreservierungen, die wir seit drei Jahren in der Verwaltung zu händeln haben. Da kommen am Stichtag zeitgleich an die 150 E-Mails an, die das System in beliebiger Reihenfolge listet. Das hat teils heftige Reaktionen von vermeintlich ungerecht behandelten Antragstellern zur Folge. Stressig wird es auch am Tag des Ausmarschs, wenn 15 Personen mit dem Zählen der Beteiligten und der davon abhängigen Ausgabe von Bierzeichen beschäftigt sind. Ansonsten gilt „nach dem Fest ist vor dem Fest“. Schon im Oktober tagt der Volksfestausschuss für eine „Nachlese“, es folgen die ersten Bewerbungen und Bewertungen, der Platz ist herzurichten, die Stromversorgung sicher zu stellen und und und…

Welche Highlights hat das Volksfest zum 60. Geburtstag zu bieten?

Hetzenecker: Wie es sich für ein solches Jubiläum gehört, lassen wir es so richtig krachen. Am Sonntagabend um 22 Uhr ist das durchaus wörtlich zu verstehen. Da wird es ein Feuerwerk mit Musik geben. Zudem laden vier große Fahrgeschäfte zum Abenteuertrip – neben Stammgästen wie Roll-Over, Super Hupferl und Auto Scooter ist heuer erstmals die G-Force Drehschaukel mit dabei. Mutige Zeitgenossen werden mit freihängenden Beinen wie auf einer Frisbeescheibe im Winkel von 120 Grad nach oben gewirbelt. Für den nostalgischen Touch ist nach zwei Jahren Pause das Riesenrad wieder dabei. Und selbstredend hat der Festwirt im Zelt ein tolles Programm zusammen gestellt.

Was macht das Geisenfelder Volksfest aus Ihrer ganz persönlichen Sicht zu etwas Besonderem?

Hetzenecker: Zum einen ist das Geisenfelder Volksfest von der Größe her ideal – familiär aber nicht so klein, dass es keine Impulse von außen bekäme. Zum Zweiten ist es ein in jeder Hinsicht harmonisches Fest. Damit meine ich verschiedene Aspekte: allen voran die Schausteller, die sich untereinander gut verstehen. Aber auch die gute Zusammenarbeit zwischen dem langjährigen Festwirt, der Brauerei und der Stadt. Beides wirkt sich meines Erachtens auf die gesamte Atmosphäre aus.

Und noch etwas gefällt mir jedes Jahr aufs Neue: die Dekoration mit „Wohlfühlfaktor“. Ich beobachte immer gerne, wie beim Aufbau langsam die vielen liebevollen Details angebracht werden. Natürlich werde ich auch heuer wieder jeden Tag vor Ort sein – allerdings nicht nur zum reinen Vergnügen. Denn wenn es irgendwo hakt, dann werd ich in die Pflicht genommen (lacht).