Geisenfeld
Weltgeschichte im Kleinen

Nikolaus Nützel lässt in Lesungen den Ersten Weltkrieg lebendig werden

29.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert ist Nikolaus Nützels Buch über den Ersten Weltkrieg und dessen Auswirkungen auf heute, das er am 5. November bei drei Lesungen präsentiert - Foto: oh

Geisenfeld (GZ) Was hat der Erste Weltkrieg mit uns zu tun? Darum geht es in einer Lesung mit dem Autor Nikolaus Nützel, der in seinem Werk „Mein Opa, sein Holzbein und der Große Krieg“ die Weltgeschichte im Kleinen lebendig werden lässt.

Die vom Kulturreferat der Stadt in der Reihe „Herbstlichter“ veranstaltete Lesung wird am Mittwoch, 5. November, dreimal in Geisenfeld angeboten: für Schüler der Mittel- und der Realschule um 9.40 und um 11.30 Uhr in der Aula der Realschule und um 19 Uhr für alle sonstigen Interessenten in der Stadtbücherei.

Schon seltsam: Da erschießt ein serbischer Gymnasiast einen österreichischen Adeligen, wenige Wochen später marschiert Deutschland in Belgien ein und vier Jahre später sind weltweit 17 Millionen Menschen tot. Lange Zeit, so gibt Nikolaus Nützel zu, habe er nicht verstanden, wie das „Attentat von Sarajevo“ vom 28. Juni 1914 einen Krieg solchen Ausmaßes auslösen konnte. Und deshalb machte er sich daran, ein Buch zu schreiben, um die Zusammenhänge und Hintergründe für Jugendliche ab zwölf Jahren verständlich zu erklären. Was ihm in seinem Werk so gut gelingt, dass dieses für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2014 nominiert ist. „Spannend geschrieben und lehrreich zugleich“, urteilt zum Beispiel das Deutschlandradio Kultur.

Der Autor bedient sich in seinem Buch der bewährten Methode, aus den anonymen, großen Menschenmassen vorstellbare Individuen herauszugreifen – so etwa seinen Opa, dem als junger Soldat schon bald nach Kriegsausbruch ein Bein von einem Granatsplitter zerfetzt wurde. Immer wieder stellt Nützel aber auch Bezüge zu dem her, was der Große Krieg mit seinem eigenen Leben in der Gegenwart zu tun hat. Mit diesen Verbindungen gelingt es ihm, seinen Lesern den Ersten Weltkrieg hundert Jahre nach dessen Ausbruch wirklich nahezubringen.

Das Geisenfelder Publikum erwartet dabei nicht eine Lesung im klassischen Sinn, sondern eher eine Präsentation – „sehr persönlich, sehr anschaulich und sehr spannend“, wie es in Beurteilungen anderer Schulen zu der Veranstaltung heißt.

Karten für die Abend-Lesung gibt es zum Preis von sieben Euro (ermäßigt vier Euro) an den üblichen Vorverkaufsstellen sowie an der Abendkasse.