Geisenfeld
"Lasst uns stille sein"

Sängerverein und befreundete Gruppen bescheren Besuchern besinnliche Stunde mit Musik und Gesang

18.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr

Das Anzünden der Adventskerzen in der Kirche durften bei dem Konzert zwei der jüngsten Besucher übernehmen.

Geisenfeld (GZ) Alle Jahre wieder beschert der Sängerverein mit seinem Weihnachtskonzert einen Moment ruhiger Andacht. Auch diesmal genossen über 100 Zuhörer am dritten Advent die besinnliche Stunde mit Musik und Gesang.

Zum 32. Mal hatte der Chor unter der Leitung von Margit Mooser zu dem Ereignis eingeladen, über dem heuer als frommer Wunsch die Zeile aus einem alten Weihnachtslied stand: "Lasst uns stille sein". Dem nachzukommen sei in der heutigen Zeit schwierig, so die Sängervereinsvorsitzende Gerda Huber in ihrer Begrüßungsrede. So lärmend sei der Alltag, dass man bisweilen regelrecht verlernt habe, "Stille zu ertragen". Auch die oft "übertriebene Beleuchtung" lasse einen "nicht zur Ruhe kommen".

Nur vom Schein der Kerzen begleitet zogen die Sänger und Sängerinnen in den nur spärlich erhellten Kirchenraum ein, wobei sie leise "Hambani khale" intonierten - was in der Sprache der Zulu so viel bedeutet wie "gehen wir in Frieden".

Der Frauenchor des Sängervereines unter der Leitung von Gerda Huber zündete (unterstützt von zwei der jüngsten Besucher) musikalisch die "Adventslichtla" an und verkündete mit dem Halleluja-Jodler und einem fröhlichen Kanon die Geburt des Heilands, den sie mit "Kumba Yah" symbolisch in den Schlaf wiegten.

"Jetzt fangen wir zum Singen an" bekundeten Maggies Männer mit sonoren Stimmen, hoben zum Jubilate an und luden im schwungvollen Wechselgesang ein: "Lasst uns zur Krippe eilen".

Von der Empore herab erklang die Stadtkapelle unter der Leitung von Maximilian Jokel, die mit "Jesus bleibet meine Freude" nicht nur einen der schönsten Choräle Bachs interpretierte. Im Kontrast zum getragenen Millenium Song kam "Avsked" aus der Feder des jungen Trompeters Simon Zöchbauer fast tänzelnd daher. Nach dem gefühlvollen "Secret Lovesong" schlossen die Bläser den Kreis, um mit dem bekannten Transeamus usque Bethlehem wieder in die Welt der Evangelien einzutauchen.

Die Lohwindener Stubenmusi (Max und Rosi Hanus, Karl Eberl und Markus Vogl) verwandelte mit den perlenden Klängen ihrer Saiteninstrumente den Kirchenraum in ein gemütliches Refugium, in dem das "Menuett aus Weißenbach" verhalten Zuversicht verbreitete. Ein fröhlicher Adá †ventboarischer und die Aria aus der Tradition des Voralpenlandes wurden von der "staaden Weis" an der Solo-Harfe ergänzt.

Eher melancholisch, fast düster, griff hingegen die Orgel (gespielt von Josef Meyer aus Unterpindhart) im Präludium e-Moll von Adolph Hesse die dunkle Jahreszeit auf. Aufgehellt wurde diese Stimmung im folgenden Postludium in G-Dur, aus der Feder des gleichen Komponisten.

Die eingangs gegebene Zusage, die auch "alles wird gut" bedeuten kann, spiegelte sich in den von der Chorformation Maggies Moderne einfühlsam und voller Harmonie interpretierten Liedern rund um Christi Geburt wieder. Die Vertonung des Gedichtes "In the bleak mid-winter" geriet zum eindringlichen Wunsch, dem Gottessohn das eigene Herz schenken zu wollen. "Quem pastores" wirkte im Dialog des zwischen Altarraum und Empore aufgeteilten Klangkörpers doppelt ergreifend. Die Würde der Weihnachtspastorale und des "Adeste Fideles" mündeten im jubelnden "Freu dich Erd und Sternenzelt".

Wenn man im Advent singt, "werd ma staad und still" - diese musikalische Zusage erfüllte sich und gipfelte in der vom Gesamtchor angestimmte "Heiligen Nacht" von Johann Friedrich Reichhardt.