Geisenfeld
"Friede beginnt vor der eigenen Haustür"

Diakon Lackermair findet in Weihnachtspredigt mahnende Worte Polizei: Extrem ruhige Feiertage

26.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:02 Uhr

Die Kleinkinder-Christmette im Pfarrsaal wurde auch heuer vom Team des Klosterkindergartens St. Theresia gestaltet. Die Vorschulkinder führten ein Krippenspiel auf, wobei die Gesänge von Schwester Manuela Ranzinger an der Gitarre begleitet wurden. - Foto: Zablowsky

Geisenfeld (GZ) Ruhig und friedlich. So wünscht man sich Weihnachten - und genauso waren die Feiertage heuer in Geisenfeld. Polizei und Rettungskräfte mussten zu keinem einzigen Unfall ausrücken. Und auch sonst gab es keinerlei Vorkommnisse, die die Weihnachtsruhe hätten stören können.

"Es war wirklich extrem ruhig heuer", so bilanzierte gestern ein Sprecher der Polizei die Feiertage. Und dem kann BRK-Wachleiter Paul Weber nur zustimmen: Von Heiligabend, 18 Uhr, bis gestern, 6 Uhr, verzeichnete die Geisenfelder Rettungswache lediglich zehn Einsätze, fast ausschließlich internistischer Natur. In die richtige Natur lockte gestern Nachmittag der strahlende Sonnenschein viele Spaziergänger.

Die Christmetten an Heiligabend waren wie immer sehr gut besucht. So auch die Kleinkindermette im Pfarrsaal, die vom Team des Klosterkindergartens gestaltete wurde. Rund 65 Buben und Mädchen aller drei Gruppen haben mitgewirkt, berichtet Schwester Manuela. Die 19 Vorschulkinder gestalteten das Krippenspiel, die Kleineren brachten sich gesanglich in die Feier ein.

Die Weihnachtspredigt bei der abendlichen Christmette hielt heuer Diakon Nikolaus Lackermair und er stellte sie unter das zentrale Thema "Frieden". Schließlich könne sich unser Land von den Folgen der Friedlosigkeit in der Welt ja nicht ganz abschotten. Man sehne sich danach, "dass Spannungen, Ablehnung und Aggression eingedämmt werden und dass sich die unterschiedlichen Kulturen und Religionen, die unterschiedlichen Hautfarben und die unterschiedlichen Ansichten friedlich begegnen. Dass Solidarität herrscht und Mitgefühl, dass Integration gelingt und alle friedlich zusammenleben können", so Lackermair. Allerdings beginne der Friede in der Welt nicht irgendwo und bei irgendwem. "Er beginnt hier an der Krippe und vor der eigenen Haustür." Christen sollten den weihnachtlichen Frieden nicht nur verkünden und feiern, sondern ihn stets auch in unsere Gesellschaft hineinleben. "Jeder von uns sollte etwas von dem Friedenslicht von Betlehem hineintragen in sein Leben, in seine Umgebung und die Gesellschaft", so der Appell Lackermairs. "Das kann auch mal heißen, einen ersten Schritt zu tun, sich mal wieder zu melden, vielleicht sich auch mal zu entschuldigen, zu verzeihen und neu anzufangen."

Über die Weissagung im Buch Jesaja sprach der evangelische Pfarrer Reinhard Wemhöner in seiner Predigt an Heiligabend. "Weihnachten ist eine seit langem erzählte Geschichte, die uns immer wieder neu einschließt. Denn es ist die Geschichte von einem Gott, der als Mensch auf die Welt gekommen ist, um seinen Menschen nahe zu sein, einer von ihnen zu werden. Und so berühren sich Himmel und Erde in dieser Geschichte vom Jesuskind, von den Hirten und den Weisen im Stall zu Bethlehem. Diese Geschichte rührt uns Menschen auch heute an und ist uns ein Zeichen der Hoffnung."