Geisenfeld
Vorzeitige Bescherung für 34 Bauherren

Städtische Parzellen im Baugebiet an der Hopfenstraße werden deutlich unter dem Marktpreis vergeben

29.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Im Zeitplan liegen die Erschließungsarbeiten im Baugebiet Hopfenstraße. Noch heuer sollen sie weitgehend abgeschlossen werden, nur die Straßen-Deckschicht wird erst im Frühjahr aufgebracht. Dann können hier auch die Häuslebauer loslegen.

Geisenfeld (GZ) Drei Monate vor Weihnachten ist für 34 angehende Bauherren vorzeitig Bescherung: Sie haben bei der Vergabe der städtischen Parzellen im neuen Baugebiet Hopfenstraße den Zuschlag erhalten und können sich jetzt über vergleichsweise günstiges Bauland freuen.

Wer hier zum Zuge kommt, darüber entschied der Stadtrat im nicht öffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung, wobei eine Vorschlagsliste der Verwaltung - auf Basis der neu beschlossenen Vergabekriterien - die Grundlage bildete. Für die 34 städtischen Bauplätze lagen etwa 200 Bewerbungen vor - davon 58 für die 27 Parzellen, die über das Einheimischenmodell abgegeben werden. Für sieben Baugrundstücke, die im freien Verkauf veräußert werden, waren es rund 140 Interessenten, "davon etwa hundert von auswärts", wie Verwaltungsleiter Hannes Hetzenecker wissen lässt.

Die Parzellen im freien Verkauf werden für 230 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Erschließung abgegeben. Wer im Rahmen des Einheimischenmodells zum Zuge kommt, zahlt 200 Euro. Die Verkaufspreise für beide Varianten hatte der Geisenfelder Stadtrat bereits in seiner Mai-Sitzung festgesetzt. Zum Vergleich: Beim unmittelbar angrenzenden Baugebiet Am Gabisweg und auch bei den Baugebieten Aufeld IV und V hatte man sich noch mit 160, beziehungsweise 135 Euro begnügt - und das ist erst rund acht Jahre her. "Wir sind als Stadt verpflichtet, uns am Marktwert zu orientieren", sagt Bürgermeister Christian Staudter (USB) im Mai zu dieser Preissteigerung. Diese sei zwar zugegebenermaßen deutlich, man bewege sich mit den beschlossenen Sätzen aber immer noch "im unteren Bereich der marktüblichen Preise" - was mittlerweile allerdings gar nicht mehr der Fall ist. Nach Auskunft von Immobilienexperten liegt der "marktübliche Preis" für die Parzellen im Baugebiet Hopfenstraße bei rund 300 Euro pro Quadratmeter, zuzüglich Erschließung.

Um so glücklicher kann sich schätzen, wer hier jetzt zum Zuge gekommen ist. Da lässt es sich verschmerzen, dass bei allen städtischen Bauparzellen die Käufer eine notarielle Bauverpflichtung unterschreiben müssen. Gemäß dieser ist binnen drei Jahren mit dem Wohnhausbau zu beginnen, binnen fünf Jahren hat die Fertigstellung zu erfolgen. Basis für die Vergabe der Bauparzellen im Rahmen des Einheimischenmodells waren die neuen Kriterien, auf die sich der Stadtrat im Mai verständigt hat. Wichtigster Punkt: Eine Chance haben von vornherein nur solche Antragsteller, die seit mindestens zwei Jahren im Gemeindegebiet wohnen oder bei denen der erste gemeldete Wohnsitz nach der Geburt hier war. Durch die neu festlegten Kriterien wurden zudem die Chancen von Antragstellern gestärkt, die sich hier im öffentlichen Leben oder in Vereinen engagieren.

Im Ranking bessere Chancen haben zudem Bewerber mit Handicap, solche mit einem niedrigeren Familieneinkommen sowie Antragsteller, die durch Vereinsmitgliedschaft oder Ehrenamt einen "besonderen örtlichen Bezug" nachweisen. Im Vergleich zu frühere deutlich abgewertet wurde hingegen die Frage des Familienstands, wobei nicht eheliche Lebensgemeinschaften und Eingetragene Lebenspartnerschaften jetzt punktemäßig mit der Ehe gleichgestellt sind.

Beim Baugebiet An der Hopfenstraße mit seinen insgesamt 72 Bauparzellen sollen die Erschließungsarbeiten noch heuer bis auf die Deckschicht abgeschlossen sein. "Loslegen können die Häuslebauer dann wohl im kommenden April", sagt der Verwaltungschef.

Angesichts der gewaltigen Nachfrage nach Bauplätzen macht man sich im Rathaus längst über die nächsten Baulandausweisungen Gedanken, wobei es Voraussetzung ist, dass die Grundeigentümer gemäß dem Einheimischenmodell einen Teil ihrer Fläche zu einem reduzierten Preis an die Stadt abtreten. Der Bürgermeister hat stets betont, dass "daran auf keinen Fall gerüttelt wird".

Dies soll auch für jene Bereiche gelten, die sich von ihrer Lage her als sinnvolle Weiterführung der städtischen Baulandausweisungen anbieten, also für die Flächen nördlich und westlich des neuen Baugebietes an der Hopfenstraße oder auch auf der Südseite dieser Straße.