Geisenfeld
Autos zählen und Fahrer befragen

Münchner Büro Stadt-Land-Verkehr erhält Auftrag, mit Konzept wichtige Vorarbeit für Isek zu leisten

17.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:28 Uhr

Robert Ulzhöfer und das Büro Stadt-Land-Verkehr erstellen das Verkehrskonzept. - Foto: Ermert

Geisenfeld (GZ) Das Kopf-an-Kopf-Rennen, wer das Geisenfelder Verkehrskonzept erstellen darf, hat am Donnerstag in nicht öffentlicher Stadtratssitzung das Münchner Planungsbüro Stadt-Land-Verkehr für sich entschieden. Die Untersuchungen sind eine wichtige Grundlage für die Zukunftsplanungen.

"Beide Büros haben einen sehr guten Eindruck hinterlassen", berichtete Bürgermeister Christian Staudter von den Unabhängigen Sozialen Bürgern am Freitag aus der Debatte unter den Räten, nachdem sich im öffentlichen Part der Sitzung zwei Münchner Ingenieure präsentieren durften: erst Ulrich Glöckl von Transver, dann Robert Ulzhöfer von Stadt-Land-Verkehr. Der Unterschied lag in Nuancen. "Vielleicht war es auch nur ein Bauchgefühl", räumte Staudter ein. Aber am Ende waren alle einig, sich bei Ulzhöfer etwas besser aufgehoben zu fühlen. "Er machte den etwas kompetenteren Eindruck - und er hat unsere Nachfragen, die wir Glöckl nach und nach stellen mussten, eigentlich gleich beim ersten Anlauf vollumfänglich beantworten können", so Staudter.

Ein wenig spielte es Ulzhöfer vielleicht auch in die Karten, dass sein Büro in Eichstätt und Schrobenhausen bereits aktiv war - und dort einen guten Eindruck hinterlassen hat. Außerdem erwog der Geograf zusätzlich zu den "normalen" Verkehrszählungen und Befragungen der Autofahrer auch eine Haushaltsbefragung in ganz Geisenfeld. Diese kostet zwar zusätzliche 4500 Euro, stieß bei den Räten aber auf offene Ohren. "Das könnte durchaus Sinn machen", fasste Staudter die Eindrücke zusammen. Und zu guter Letzt gab es auch bei der eigentlichen Aufgabenstellung, ein Verkehrskonzept sowohl für den fließenden als auch den ruhenden Verkehr zu erstellen, einen Unterschied zwischen den beiden Büros: Transver hätte sich auf eine Zählstelle an der Maximilianstraße beschränkt. Stadt-Land-Verkehr hat hingegen vor, an insgesamt 15 bis 20 Knotenpunkten, die quer über ganz Geisenfeld verteilt sind, jeweils 14 Stunden lang zu zählen. "Nur in der Stadtmitte hat keinen Sinn", führte der Ingenieur dazu aus. "Weil sich dadurch der ganze Binnenverkehr von einem Ortsende zum anderen nicht nachvollziehen lässt."

Um am Ende ein fertiges Konzept in den Händen halten zu können, macht die Stadt also vermutlich gut 35 000 Euro locker. Die Steuer kommt zusätzlich noch oben drauf. Bei den Kosten unterschieden sich die zwei Büros übrigens kaum. Zu sparen gab es also nichts mehr. Und so werden bald Ulzhöfers Mitarbeiter - wohl hauptsächlich Studenten - an verschiedenen Punkten in der Stadt stehen, um Autos zu zählen und die Fahrer, unterstützt von der Polizei, zu befragen, woher sie kommen und wohin sie wollen. Die Erkenntnisse fließen dann in das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept ein, über das Geisenfeld fit für die Zukunft gemacht werden soll.