Geisenfeld
Nun doch eine direkte Anbindung

Anliegerprotest aus dem Pfaffenbergweg: Schmale Siedlungsstraße wäre "über Gebühr belastet"

20.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr

Die gelbe Umrandung zeigt den Umgriff des neuen Baugebietes, das nordwestlich des Pfaffenbergweges, zur Nöttinger Straße hin, entstehen soll. ‹ŒPlanskizze: Stadt Geisenfeld/Bearbeitung: DK

Geisenfeld (GZ) Bei der Verkehrserschließung für das geplante Wohnbaugebiet nordwestlich des Pfaffenbergweges wird nochmals nachgebessert. Das Areal soll nun doch eine direkte Anbindung an die Nöttinger Straße erhalten - was der zentralen Forderung der Anlieger entspricht.

Dass sich gegen die Ausweisung eines Baugebietes eine Art Anwohnerinitiative gründet, ist in Geisenfeld etwas Neues. Zu der "Interessengemeinschaft Pfaffenbergweg" haben sich eine Vielzahl an Anlieger zusammengeschlossen, um insbesondere dagegen zu protestieren, dass ihre schmale Siedlungsstraße die zunächst einzige Verkehrsanbindung des neuen Baugebietes sein sollte.

Wie berichtet, soll auf dem etwa vier Hektar großen Areal östlich der Nöttinger Straße das nächste größere Baugebiet in Geisenfeld entstehen. Bis zu 40 Parzellen werden hier wohl möglich sein. Den Beschluss zur Ausweisung fasste der Stadtrat in seiner Sitzung Ende Oktober, in der auch der geplante Umgriff vorgestellt wurde.

Leider, so Verwaltungsleiter Hannes Hetzenecker damals, sei es nicht gelungen, auch den Bereich bis zur Nöttinger Straße und zum dortigen Kreisel hin in den Umgriff mit einzubeziehen, was für die Erschließung natürlich von Vorteil gewesen wäre. Deshalb, so hieß es in der Oktobersitzung, sehe das Konzept die Verkehrsanbindung über zwei Stichstraßen zum Pfaffenbergweg. Über diesen Umweg sollte es dann raus zur Nöttinger Straße gehen. Schon in der damaligen Sitzung bereitet dieses Konzept einigen Stadträten große Bauchschmerzen. Diese Verkehrsanbindung sei alles andere als ideal, monierten etwa Paul Weber (USB) und Hans Schranner (CSU). Man solle deshalb jede Chance ergreifen, doch eine direkte Anbindung an die Nöttinger Straße zu schaffen.

Genau dies ist auch der zentrale Punkt, den die Interessengemeinschaft Pfaffenbergweg in ihrem dreiseitigen Schreiben an die Stadt fordert. Der relativ schmale Pfaffenbergweg sei nicht aus Durchgangsstraße, sondern als Anrainerweg konzipiert, heißt es hier, und es gebe viele äußerst gefährliche Einmündungen. Außerdem: "Im Falle der alleinigen Zufahrt über den Pfaffenbergweg würde dieser über Gebühr belastet werden." Hier sei zu klären, wer die aus dieser Belastung resultierenden Kosten für die potenzielle Sanierung des Pfaffenbergweges zu tragen habe: die Altanlieger am Pfaffenbergweg oder die Neubürger im Neubaugebiet.

Unabhängig von solchen Einwänden und Protesten - und die Anregungen aus dem Stadtrat aufgreifend - nahm die Stadt in dieser Angelegenheit Kontakt zum Staatlichen Bauamt in Ingolstadt auf, das für Staatsstraßen wie die Nöttinger Straße zuständig ist. "Und dort erteilte man die Zustimmung, dass, dass wir das Baugebiet über eine Stichstraße an die Nöttinger Straße anbinden dürfen", teilte Bürgermeister Christian Staudter jetzt mit. Voraussetzung: Die Stadt zahlt die Stichstraße, und es wird von Norden her eine Linksabbiegespur geschaffen, für deren Kosten ebenfalls die Stadt aufzukommen hat. Diese Anbindung, so Staudter, werde man nun in die Planung für das Baugebiet mit aufnehmen - sinnvollerweise dort, wo das neu zu bauende Straßenstück am kürzesten ist (siehe Skizze). Veranschlagte Kosten: rund 300 000 Euro.

Ansonsten, so erläutert Verwaltungschef Hannes Hetzenecker stehe man noch ganz am Anfang des Verfahrens. In einem solchen würden ganz automatisch die allermeisten Punkte abgecheckt, die im Schreiben der Interessengemeinschaft sonst noch aufgeführt werden. Dies gelte für die Frage, ob das neue Baugebiet zur städtebaulichen Entwicklung passt, genauso wie für verschiedene umwelttechnische Aspekte.

Ebenso werde im Verfahren natürlich geprüft, ob die Nähe des geplanten Baugebiets zur Kläranlage zu "Konfliktsituationen" führen kann. So war im Schreiben der Interessengemeinschaft davon die Rede, dass "sich bereits jetzt Anwohner in den ersten Reihen über die enorme Zunahme von Lärm- und Geruchsbelästigung beklagen".