Geisenfeld
Ruhe vor dem Ansturm

Sicherheitskonzept mit Auflagen für Wirte und drei Betretungsverboten

18.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Burkhard allein im Zelt: Ruhe vor dem (An-)Sturm hat gestern Nachmittag in der bereits komplett aufgebauten Festhalle der Familie Greiner geherrscht. Einzig und allein der Festwirt selbst hatte sich an einem der gut 300 Tische niedergelassen, um noch letzte Details mit einer seiner Musikkapelle zu besprechen - Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (kog) Auf geht’s zum 60. Geisenfelder Volkfest, das heute seine Pforten öffnet. Damit alles möglichst ohne Rangeleien und Sachbeschädigungen abläuft, kommt zum dritten Mal ein von der Polizei zusammen mit der Stadt und örtlichen Gastronomen erarbeitetes Sicherheitskonzept zum Tragen.

Los geht das Volksfest heute um 17 Uhr mit einem Standkonzert, bei dem die Stadtkapelle Geisenfeld, die Blaskapelle Ernsgaden, die Marktkapelle Wolnzach und die Abenstaler Musikanten aufspielen. Dabei wird Freibier der Toerring-Brauerei ausgeschenkt. Der Ausmarsch der Ehrengäste und der Vereine beginnt um 17.30 Uhr (siehe Kasten). Nach dem Anstich des ersten Fasses durch Bürgermeister Christian Staudter beginnt das Treffen der Betriebe, Behörden und Vereine, zu dem die Kniabisler für Unterhaltung sorgen

Die Stadt weist darauf hin, dass am Freitag (und auch am Samstag) alle reservierten Tische bis 18.30 Uhr zu besetzen sind. Die Shuttlebusse zum Ausmarsch fahren aus den Ortsteilen ab etwa 16 Uhr (siehe Stadt-Homepage oder Aushänge an den Haltestellen).

Nach dem Bierzeltbesuch zieht es heute und morgen viele Jugendlichen bestimmt wieder zum „Après-Volksfest“ in die Innenstadt – zumal es im Festzelt auch heuer keine Schnapsbar, sondern „nur“ eine Prosecco- und Weißbierbar gibt. Dass an den Brennpunkten im Zentrum möglichst alles friedlich bleibt, dafür sollen Auflagen für die Wirte sorgen. „Dieses Konzept hat sich in den beiden vergangenen Jahren voll bewährt“, bilanziert der Geisenfelder Polizeichef Norbert Bachmaier. Will heißen: Es gab im Zentrum deutlich weniger Vorfälle als 2011.

Und so bleibt es auch heuer bei den Auflagen der beiden Vorjahre: Die Wirte der Lokale „Zum Graf“ und „Lions“ (früher „Pico“) wurden wieder verpflichtet, vier professionelle Sicherheitskräfte einzusetzen, davon zwei vor den Lokalen. Auch der Wirt der Kapadokien-Bar erhielt diese Auflage, doch der, so teilt der Geisenfelder Polizeichef mit, wählte einen anderen zulässigen Weg: Er schließt heute und morgen um 23 Uhr.

Bei anderen Wirten im Stadtzentrum beließ man es bei einer schriftlichen Aufforderung, dafür zu sorgen, dass keine Getränke mit nach draußen genommen und dass Lärmbelästigungen vermieden werden.

Speziell der Gastronom Herbert Graf sehe das Sicherheitskonzept dabei überhaupt nicht als „lästige Pflicht, die nur Geld kostet“, sondern als großen Vorteil für seine Betriebsabläufe, lässt Polizeihauptkommissar Hans-Jürgen Hintermeier wissen, der an der Ausarbeitung des Konzeptes mitgewirkt hat. „Er hat die Erfahrung gemacht, dass das Plus an Sicherheit den Mehraufwand wert ist“.

Aber auch für mehr Sicherheit auf dem Volksfestgelände selbst hat die Stadt wieder Maßnahmen ergriffen. So wurden gegen zwei Personen, die über das Jahr durch Sachbeschädigungen und Körperverletzungen aufgefallen sind, ein Betretungsverbot erlassen. „Dieses gilt nicht nur für das Festzelt, sondern für das gesamte Gelände“, erläutert Hintermeier. Die Polizisten und auch die Sicherheitskräfte im Zelt hätten Fotos von den drei Personen, von denen einer in Wolnzach wohnt.

Die Geisenfelder Polizei selbst sei für die Überwachung des Volksfestes „gut aufgestellt“, lässt Inspektionsleiter Norbert Bachmaier wissen. Die Autofahrer müssten sich während der fünf Tage auf verstärkte Verkehrskontrollen einstellen, und gerade am Wochenende werde man auch in der Innenstadt Präsenz zeigen.