Geisenfeld
Projekte für 7,4 Millionen Euro

Städtebauförderung: Stadt legt der Regierung Maßnahmenkatalog für die Jahre 2017 bis 2020 vor

05.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Geisenfeld (GZ) Es ist ein Maßnahmenkatalog, der es in sich hat: Einzelprojekte im Gesamtvolumen von fast 7,4 Millionen Euro will sich die Stadt Geisenfeld bis 2020 im Rahmen der Städtebauförderung bezuschussen lassen. Die noch unverbindliche Liste wurde jetzt vom Stadtrat abgesegnet.

"Bedarfsmeldung zur Städtebauförderung" - was die Stadträte da am vergangenen Donnerstag beschlossen, klang eher unspektakulär, ist aber von enormer Tragweite. Denn in dieser Mitteilung an die Regierung meldet die Stadt alle Projekte an, die sie sich in den folgenden vier Jahren im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) vorstellen kann. Die Liste jetzt einzureichen ist Voraussetzung, um 2017 und in den folgenden Jahren ins Städtebauförderprogramm aufgenommen zu werden. Eine lukrative Sache, schließlich werden Maßnahmen, die im Rahmen der Städtebauförderung anerkannt werden, mit 50 bis 60 Prozent ihrer Kosten bezuschusst. "Eventuelle Einnahmen aus Herstellungsbeiträgen - etwa im Bereich Straßenbau - sind jedoch vorher in Abzug zu bringen", heißt es in der Beschlussvorlage, die Stadtkämmerer Hans Thaller in der Stadtratssitzung vortrug.

Die in der Liste aufgeführten Maßnahmen seien zum einen Vorschläge des von der Stadt betrauten Stadtplanungsbüros Dragomir. Mit enthalten seien aber auch Ideen, wie sie im ISEK-Steuerkreis entwickelt wurden, so Thaller.

Das mit Abstand größte und auch teuerste Projekt sind dabei die Neuordnung und der Umbau des Klosterhof-Areals. Allein für diese Maßnahme sind bis 2020 rund 4,5 Millionen Euro vorgesehen. Weitere 100 000 Euro sind - bereits 2017 - für den entsprechenden städtebaulich-architektonischen Wettbewerb eingeplant. Ebenfalls ein Projekt, das bereits im kommenden Jahr umgesetzt werden soll, ist die Untersuchung zum ruhenden und fließenden Verkehr in Geisenfeld mit veranschlagten Kosten von 60 000 Euro. Für 2017 des Weiteren vorgesehen sind der Abriss der alten Nebengebäude neben dem Klosterhof-Stadel (kalkuliert 20 000 Euro) und die Ausstattung des öffentlichen Raumes, insbesondere des Marienplatzes mit Sitzbänken (15 000 Euro). Die Sanierung des Fußweges von der Kolpingstraße zur Münchener Straße als wichtige Fußwegverbindung zur Altstadt (20 000 Euro) sieht der Maßnahmenkatalog für 2017 und 2018 vor, wobei hierfür insgesamt 150 000 Euro veranschlagt werden.

Drei weitere Projekte sollen 2017 starten, und dann bis 2020 fortgeführt werden: ein coachendes Citymarketing zur Stärkung der Innenstadt als Einzelhandelsstandort (45 000 Euro), ein Förderfonds Einzelhandel für Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit und der Kommunikation (60 000 Euro) sowie ein Leerstands- und Flächenmanagement zur Behebung der Leerstände durch aktive Kontaktaufnahme und Vermittlung zu Interessenten (65 000 Euro).

Und dann sieht die Liste noch einige umfassende Neugestaltungen in den Jahren 2018 bis 2020 vor. Dazu zählten Neugestaltung der Straßenräume im Bereich Fuchsbüchlerkellerstraße/Kolpingstraße/Grabengasse (950 000 Euro) sowie im Bereich Talgasse, Schlagtörlgasse, nördliche Rosenstraße und Krankenhausstraße in Anlehnung an den bereits sanierten Straßenraum in der Altstadt (860 000 Euro). Und schließlich sollen noch zwei Bereiche umgestaltet und damit als "Eingangbereiche zur Altstadt" besser kenntlich gemacht werden: der Knotenpunkt Fuchsbüchlerkellerstraße/Augsburger Straße (380 000 Euro) und der Knotenpunkt Klostergasse/Münchener Straße (100 000 Euro).

Natürlich, so Bürgermeister Christian Staudter (USB), sei die Liste noch vorläufig. 2017 bestehe bei "zwei Runden zur Öffentlichkeitsarbeit" Gelegenheit für die Bürger, sich damit auseinanderzusetzen. Schließlich, so der Rathauschef, seien Transparenz und Bürgerbeteiligung "ganz wichtige Vorgaben beim ISEK". Ebenso verstehe es sich von selbst, dass jede einzelne Maßnahme gesondert dem Stadtrat zur Diskussion und zur Beschlussfassung vorgelegt werde.

Auf diesen Punkt legte auch Hans Schranner Wert. Der CSU/UL-Fraktionschef hob aber auch die allgemeine Bedeutung dieses jetzt anlaufenden Prozesses hervor: "Das ist für Geisenfeld der Beginn von etwas ganz Großem."