Geisenfeld
Perfekte Harmonie von Harfe und Klarinette

Katharina Teufel und Gabor Lieli begeistern mit Musik aus vier Jahrhunderten

16.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Als Virtuosen an ihren Instrumenten erwiesen sich Gabor Lieli und Katharina Teufel bei ihrem Konzert im Rathaussaal - Foto: oh

Geisenfeld (GZ) Harfe und Klarinette – die Kombination erscheint eher fremd. Schließlich liegen etwa 2700 Jahre zwischen der Entwicklung der beiden Instrumente. Dass diese aber auch perfekt harmonieren können, zeigte sich beim Konzert im Geisenfelder Rathaussaal unter dem Motto „Wind- und Saitenspiel aus vier Jahrhunderten“. Was natürlich in erster Linie an den Künstlern, dem Ehepaar Katharina Teufel und Gabor Lieli, lag.

Schon beim ersten Stück, einem Concertino von Carl Maria von Weber, schien es so, als ob sich die Klarinette einen Wettlauf mit der Harfe liefern würde – ein Wettlauf, der das Publikum gleich in seinen Bann zog.

„Fantasia“ lautete der Titel eines Stücks von Jacques Ibert, als Solo für eine Harfe geschrieben, und Katharina Teufel entlockte ihrem Instrument hier mit fliegenden Fingern einen wahren Klangteppich.

Beim folgenden Stück von Gabriel Pierne fühlte sich das Publikum in ein Pariser Kaffeehaus mitgenommen, wobei hier besonders Lielis Klarinette ein Stück französischen Charme versprühte.

Was eigentlich für die Laute komponiert ist, kann auch die Harfe zu einem wunderschönen Stück machen. Dies bewies Katharina Teufel bei der Suite No. 1 von Johann Sebastian Bach, während sich ihr Partner beim ersten Satz von Franz Vincenz Krommers Klarinettenkonzert so richtig in Szene setzen konnte. Der Künstler demonstrierte hier die gesamte Bandbreite und Dynamik seines Instruments.

Aber auch eine Eigenkomposition von Katharina Teufel durfte nicht fehlen. In sechs Miniaturen für Harfe vermittelte die Künstlerin ein musikalisches Bild, wie sich das Leben in einer Familie mit sechs Kindern gestaltet – und wie verschieden diese sind: der eine fröhlich, der andere eher zurückhaltend und der dritte als einer, der gerne das Sagen hat.

Den krönenden Abschluss. des Konzerts bildete die „Rigoletto Fantasia“ von Luigi Bassi, einem Solo-Klarinettisten an der Mailänder Scala. Sie ist eine echte Herausforderung für jeden, der dieses Instrument beherrscht. Dass Gabor Lieli diese mit Bravour bestand, quittierten die Zuhörer mit lang anhaltendem Applaus. Und erklatschten sich so zum Abschluss eines hochkarätigen Konzerts auch noch eine Zugabe. Als diese spielte das Ehepaar dann noch einen Tango von Piazolla.