Geisenfeld
Offene Fragen zum freien Wifi

Öffentliches WLAN im Stadtkern: Räte sehen noch Klärungsbedarf

16.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:18 Uhr

Geisenfeld (GZ) Gehört ein öffentliches WLAN in der Innenstadt zu einer modernen Infrastruktur oder ist es nur „ein Spielzeug“? Dazu gingen die Meinungen im Stadtrat weit auseinander. Am Ende kam man überein, sich vom Betreiber des Pfaffenhofener „Wifi“ näher informieren zu lassen.

Der Debatte zugrunde lag ein entsprechender Vorstoß der USB-Fraktion. Diese hatte die Einrichtung eines öffentlichen WLANs im Stadtkern beantragt, um allen Bürgern und Gästen auf Straßen und Plätzen in der Innenstadt mobiles Surfen zu ermöglichen. In einem ersten Schritt, so Wolfgang Hollweck, solle dabei von der Verwaltung die Umsetzung an den drei Standorten Rathaus, Stadtplatz und Marienplatz geprüft werden.

Erste Ergebnisse erläuterte in der Stadtratssitzung Bürgermeister Christian Staudter (USB). So habe die Firma, die mit dem Wifi in der Pfaffenhofener Innenstadt betraut wurde, wissen lassen, dass die Einrichtung von zwei sogenannten Hotspots (Knotenpunkte, an denen man sich drahtlos mit dem Internet verbinden kann) etwa 5500 Euro kosten würde, plus etwa 120 Euro monatlich anfallender Betriebskosten. Es gebe aber auch Anbieter ohne einmaliger Einrichtungsgebühr, aber dafür mit deutlich höheren monatlichen Kosten.

Er sehe in einem solchen kostenlosen Wifi im Stadtzentrum auch einen „Beitrag zur Wirtschaftsförderung“, erklärte Wolfgang Hollweck und schlug vor, der Pfaffenhofener Firma ein mögliches Konzept für Geisenfeld dem Stadtrat und auch der Unternehmerrunde vorstellen zu lassen, „denn die Firmen sollten wir ins Boot holen“.

Wenn überhaupt, dann nur unter Einbindung der Gewerbetreibenden, insbesondere der Gastronomen, war sich das Gremium einig. So sah es auch Jürgen Staudt (CSU), der zudem vor möglichen rechtlichen Fallstricken bei solch einem Angebot warnte. Außerdem, und darauf wies FW/CDG-Fraktionschef Erich Erl hin, gelte es, auf jeden Fall durch die Platzierung der Hotspots eine „Ungleichbehandlung“ der Gastronomen zu vermeiden. Auch Hans Schranner (CSU) sah die Gefahr solcher „Verzerrungen“. Es sei nicht Aufgabe der Stadt, solch ein „Spielzeug“ zu schaffen, sie solle dieses Feld lieber der Privatwirtschaft überlassen.

Ähnlich äußerte sich auch Josef Alter (FW) und die CSU/UL- Fraktionschefin Gabriele Bachhuber, die beide die Frage aufwarfen: „Wer würde das nutzen, wer braucht das“

Generell ablehnen wollte am Ende aber niemand den USB-Vorstoß. Einstimmig beschloss man, die konkreten Infos abzuwarten und parallel schon mal die Bereitschaft der Gewerbetreibenden zu erkunden, sich hier einzubringen.

Sabine Seidl als Vorsitzende der Unternehmerrunde sieht die Initiative „vom Grundsatz her positiv“. Entscheidend, so erklärte sie gegenüber unserer Zeitung, seien letztendlich aber wohl die Kosten, „und deshalb bin ich schon sehr gespannt auf die angekündigte Infoveranstaltung“.