Geisenfeld
Nicht rasen, sondern zurücklächeln

Geisenfeld und Ernsgaden schaffen sich gleich fünf Tempomessgeräte mit einem Smiley an

28.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:15 Uhr

Geisenfeld/Ernsgaden (GZ) Ob in Gaden, Nötting oder Ernsgaden: Schon bald werden Autofahrer dort von einem fröhlich oder betrübt dreinschauenden Smiley begrüßt. Der Bauausschuss hat am Mittwoch eine Sammelbestellung von gleich fünf solchen Tempomessgeräten beschlossen.

Mit dem jetzigen Kauf wird ein Versprechen eingelöst, das Bürgermeister Christian Staudter (USB) in den Bürgerversammlungen im Frühjahr abgegeben hat. Sowohl in Gaden als auch in Nötting war die vielfach überhöhte Geschwindigkeit an den Ortseingängen ein Thema gewesen, und in beiden Orten war von Bürgern die Aufstellung von Tempomessgeräten gefordert worden. Vorzugsweise von solchen, die zusätzlich mit einem Smiley ausgestattet sind, weil damit die Wirkung deutlich verstärkt werde – was auch der Bürgermeister selbst an seinem eigenen Verkehrsverhalten beobachtet hatte. Staudter sagte den Gadenern und Nöttingern in den dortigen Versammlungen die Aufstellung solcher Geräte zu.

Die Auftragsvergabe für die Anschaffung war nun am Mittwoch Thema im Bauausschuss des Stadtrates. Wie Anton Hackl vom städtischen Bauamt dazu erläuterte, wolle man insgesamt fünf solcher Geräte anschaffen, alle solarbetrieben. Zwei Geräte seien für die beiden Ortszufahrten von Nötting vorgesehen, ein drittes für den Ortseingang Gaden von Unterpindhart her und die beiden restlichen für Ernsgaden. Auch hier ist die Raserei gerade im Bereich der Ortszufahrten ein Dauerthema.

Ob die fünf Messgeräte stationär seien oder auch wo anders zum Einsatz kommen könnten, wollte Josef Rank (UL) in der Sitzung wissen. Grundsätzlich seien die Geräte mobil, man wolle sie aber erst einmal für eine längere Zeit an den genannten Standorten in Gaden und Nötting stehenlassen, antwortete der Rathauschef. „Wenn wir merken, dass eine Gewöhnung eintritt und ihre Wirkung nachlässt, kann man sie ja mal eine Zeit lang versetzen.“

Für einen mobilen Einsatz, so ergänzte Anton Hackl, habe die Stadt ja bereits ein solches Messgerät mit einem Smiley, das zudem mit einem internen USB-Speicher ausgestattet sei, mit dem sich auch die Verkehrsbewegungen und die gefahrenen Geschwindigkeiten auswerten lassen. Diese Zusatzausstattung benötige man jedoch bei den fünf weiteren Geräten nicht, meinte der Bauamtsmitarbeiter.

Bei Mehrkosten von nur etwa 150 Euro pro Gerät sahen dies die Bauausschussmitglieder freilich anders. Für Erhebungen zur Verkehrsbelastung habe die Stadt schon viel Geld ausgegeben, meinte etwa Wolfgang Hollweck (USB). Und wenn man mit Hilfe solcher Geräte hier nun wichtige Aufschlüsse erhalte, so seien „die paar hundert Euro mehr gut investiertes Geld“. Dieser Meinung schlossen sich dann auch der Bürgermeister und die anderen Bauausschussmitglieder an, pro Gerät werden damit nun knapp 3000 Euro fällig.

Trotz ihrer Speicherfunktion sind die Geräte freilich kein vollwertiger Ersatz für detaillierte Verkehrserhebungen. Neben den gefahrenen Geschwindigkeiten speichern sie nämlich nur die nackte Zahl der Fahrzeuge, erläuterte Anton Hackl. „Wie viele davon Autos, Lastwagen. Motorräder oder Fahrräder waren, das können sie nicht differenzieren.“