Geisenfeld
Massenhaft Möbel für syrische Familie

Aufruf der Nachbarschaftshilfe löst "überwältigende Spendenbereitschaft" aus

31.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Nicht nur im zukünftigen Wohnzimmer der syrischen Flüchtlingsfamilie stapeln sich die gespendeten Möbel und Gegenstände. Gabi Fink (Foto) richtet an alle Spender ein dickes Dankeschön - Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (kog) Bei allem Schlimmen, was sie erleben mussten, haben Bissan El Tawil und ihre drei Mädchen jetzt mal Anlass zur Freude. Wenn die syrische Flüchtlingsfamilie in einigen Tagen von Pfaffenhofen nach Geisenfeld umzieht, muss sie nicht in einer leeren oder halb leeren Wohnung sitzen. „Die Spendenbereitschaft auf unseren Aufruf hin war einfach überwältigend“, berichtet Gabi Fink von der Geisenfelder Nachbarschaftshilfe.

Wie berichtet, ist es dem Asylkreis der Geisenfelder Nachbarschaftshilfe gelungen, für die Mutter mit ihren drei Töchtern eine frei gewordene Sozialwohnung in der Scheuerer Siedlung zu ergattern. Bislang lebt Bissan El Tawil mit ihren drei Töchtern – ein, sechs und acht Jahre alt – mit elf weiteren Personen auf engstem Raum in einer Wohnung in Pfaffenhofen zusammen.

In die frisch renovierte Dreizimmer-Wohnung in Geisenfeld umziehen kann die Familie ab September. Allerdings ist die Wohnung komplett leer, weshalb sich der Geisenfelder Asylkreis vor etwa zehn Tagen entschloss, die Bevölkerung zu Möbelspenden aufzurufen.

Was daraufhin passierte, damit hätte Gabi Fink „nie und nimmer gerechnet“: Am vergangenen Montag klingelte das Telefon den ganzen Vormittag über ohne Unterbrechung, und auch in den vergangenen Tagen gingen immer noch Anrufe ein – und dies nicht nur aus Geisenfeld, sondern aus dem gesamten Landkreis.

„Mit den uns angebotenen Möbeln und Einrichtungsgegenständen könnten wir noch vier Wohnungen einrichten“, zieht Gabi Fink Bilanz, und richtet an alle Spender ein dickes Dankeschön. Und auch an den Hausmeister der Oberbayerischen Heimstätten, Xaver Major, für seine Unterstützung. „Uns blieb gar nichts anderes übrig, als eine Auswahl zu treffen, und einen Großteil der Spendenwilligen quasi auf eine Warteliste zu setzen.“ Ihre Möbelspenden werden abgeholt, wenn sie für vergleichbare Fälle im Landkreis benötigt werden. „Und dass dies der Fall sein wird, steht außer Frage“, so Fink.

Die angebotene Abholung per Anhänger sei sicherlich einer der Hauptgründe gewesen, dass man so viele Sachen angeboten bekommen habe. Die Helfer des Asylkreises schritten hier am Mittwoch und Donnerstag zur Tat und brachten alles in die Wohnung – vom Stockbett über den Badspiegelschrank bis hin zum Teppich und zur Wohnzimmerlampe.

Bis aus dem derzeitigen Chaos wohnliche Räume geworden sind, werden die Helfer noch etliche Stunden investieren müssen. Ihr Dankeschön: die strahlenden Augen der drei syrischen Kinder, die mit ihrer Mama wohl am 10. September umziehen werden.