Geisenfeld
"Man fühlt sich sofort wohl hier"

Viel Lob für den neuen Kindergarten bei der Segnung ohne den die Stadt jetzt einen Engpass hätte

24.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Foto: DK

Geisenfeld (GZ) Auf dem langen Flur, da können die Knirpse so richtig Gas geben. Und so gesehen war dann auch wieder passend, dass bei der Segnung des neuen Tabeki-Kindergartens am Freitagmittag ein Band durchschnitten wurde - wie bei der Eröffnung eines neuen Autobahnteilstücks.

Anfang November sind die ersten 26 Mädchen und Buben eingezogen, jetzt wurde der fünfte städtische Kindergarten ganz offiziell in Betrieb genommen - bekanntlich der erste, der nicht unter Trägerschaft der Stadt selbst steht. Dafür hat man sich die Tabeki gemeinnützige GmbH auserkoren, die seit Längerem schon die Kinderkrippe in Geisenfeld betreibt.

In seiner Begrüßung warf Bürgermeister Christian Staudter (USB) einen fast ungläubigen Blick zurück: "Es ist tatsächlich noch keine 30 Jahre her, da gab es in Geisenfeld nur den Klosterkindergarten. Und vor 20 Jahren haben wird im Stadtrat noch leidenschaftlich darüber diskutiert, ob es denn nicht reicht, die Kinder bis Mittag zu betreuen." Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und mit ihnen auch die Bedürfnisse hätten sich mit den Jahren eben rasant geändert, so der Rathauschef. In jedem Fall komme die Stadt mit der neuen Einrichtung ihrem Ziel der Familienfreundlichkeit wieder ein großes Stück näher.

Ohne den neuen Kindergarten hätte die Stadt jetzt ein Problem. Dass es weitsichtig war, ihn zu bauen, machte Kindergartenreferent Paul Weber (USB) anhand aktueller Zahlen deutlich. Von den 405 Kindergartenplätzen in Geisenfeld seien aktuell 378 belegt, ließ er wissen. "Das bedeutet, ohne die 50 Plätze in den neu in Betrieb genommenen zwei Gruppen hätten wir jetzt 23 Kindern keinen Kindergartenplatz anbieten können." Wie schon der Bürgermeister würdigte Weber die hochwertige Bauausführung, die Freundlichkeit der Räume sowie den ökonomisch und energetisch hohen Standard. Diesem Lob schloss sich für den Landkreis auch der stellvertretende Landrat Josef Finkenzeller (FW) an. "Man fühlt sich sofort wohl hier." Die Kindergärten - 58 gibt es im Landkreis - seien von enormer Bedeutung für die frühkindliche Erziehung und Förderung. "Sie sind aber kein Elternersatz und sollen dies aus meiner Sicht auch nicht sein", betonte er. Als Architekt vernahm Hans Finsterer das Lob gerne. Er nannte nochmals die wichtigsten Zahlen und Fakten zu dem Neubau (siehe Sonderveröffentlichung in unserer Freitagsausgabe), erläuterte das ausgefeilte Lichtkonzept und wies auf die beim Bau verwendeten Naturmaterialien hin. Mit den reinen Gebäudekosten von zwei Millionen Euro sei man zudem "voll im Kostenrahmen" geblieben, betont er. Die Gesamtkosten für den dreigruppigen Kindergarten, der problemlos um eine vierte Gruppe erweitert werden kann, lagen bei 3,22 Millionen Euro - einschließlich Planungskosten und Grunderwerb.

Symbolisch übergab Finsterer einen überdimensionalen Schlüssel für den Kindergarten an den Bürgermeister und die Vertreterinnen von Tabeki, dann wurde das Band im Flur durchgeschnitten. Abschluss und Höhepunkt der Feier war die Segnung der neuen Räumlichkeiten durch Stadtpfarrer Thomas Stummer und seinen evangelischen Kollegen Reinhard Wemhöner, bevor sich die geladenen Gäste bei paniertem Schnitzel mit Kartoffelsalat stärken konnten. Wie schon während des offiziellen Akts sorgte auch hier eine Abordnung der Stadtkapelle für die musikalische Umrahmung - die damit aber nicht allein waren: Einige kleine Sänger hatten für die Feier mit ihren Betreuerinnen extra das Lied vom "fleißigen Handwerker" einstudiert.

Was die Handwerker hier geleistet haben, davon kann sich die Öffentlichkeit bei einem Tag der offenen Tür - wohl im Februar - ein Bild machen.