Geisenfeld
Experten an der Obstpresse

Die Geisenfelder Gartler präsentieren sich und ihr Können noch bis Sonntag auf der Gartenschau

10.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr
Das Beste am Obst ist der Geschmack – und natürlich der Saft. Wer den haltbar gemachten und auf Durchschnittsaromen gemischten Saft aus dem Supermarkt nicht Tag für Tag mag, der kann sich an die Geisenfelder Gartler um ihren neuen Vorsitzenden Werner Weiß wenden. Sein Vorgänger im Amt und jetzige Beisitzer Wolfram Günther sowie Josef Probst, der nebenbei auch Zweiter Kreisvorsitzender der Gartler ist, haben gestern das Debüt der Geisenfelder auf der Gartenschau gekonnt moderiert. „Es ist schön hier, die Arbeit am Stand macht enorm Spaß“, sagt Probst. Viele Interessenten kamen schon am frühen Vormittag. Und weil das Wetter für einen Gartenschaubesuch geradezu ideal war, erhöhte sich der Andrang bis zum frühen Abend noch. „Wir sind heute, morgen und am Sonntag jeweils von 9 bis 18 Uhr da – und versuchen alle Fragen zu beantworten, die da so auf uns zukommen.“ Und ehrlich gesagt: Das sind ganz schön viele. „Jeder hat einen anderen Wissensstand und andere Interessen“, ergänzt Wolfram Günther. Zumindest wenn es ums Obstpressen geht. Und dieses Spezialthema wird beim Obst- und Gartenverein schon seit vielen Jahren groß geschrieben. Seit die Geisenfelder vor drei Jahren ihr alte Packpresse durch eine moderne (und teure) Bandpresse ersetzt und im Stadel von Michael Kindsmüller fest installiert haben, läuft die Verarbeitung von frischem Obst zu hochwertigem Saft beinahe professionell und im wahrsten Wortsinn wie am Schnürchen. Wer so viel Äpfel, Trauben, Birnen oder Quitten erntet, dass es sich einfach nicht mehr zu Kuchen oder Kompott verarbeiten lässt, der kann das Saftpressen in Erwägung ziehen. In Zusammenarbeit mit den Geisenfelder Gartlern ist das auch ganz leicht. „Einfach anrufen und einen Termin ausmachen“, rät Josef Probst. Dann geht alles zack zack. Das saubere Obst ohne faule Stellen anliefern und in den Trichter mit Wasser kippen, wo es noch mal intensiv gereinigt wird. Ein Förderband transportiert die Früchte nach oben in den Muser, der alles kleinhäckselt. Die Maische kommt anschließend auf die Bandpresse, mit der aus der Maische der reine Saft gewonnen wird. „Der wird in den Tank gepumpt, wo alles auf mindestens 80 Grad erhitzt wird“, erzählt Günther weiter. Und zu guter Letzt wird der Saft in Bigpacks mit drei, fünf oder zehn Litern abgefüllt. „Der Saft ist damit pasteurisiert, also auf natürliche Weise haltbar“, berichtet Probst weiter. Die Bigpacks sind luftdicht und haben einen Ausgießer. „Da kommt nichts rein. Der Saft hält monatelang“, versichert Günther. Die Kosten liegen für die Fünf-Liter-Packung für Saft aus eigenem Obst bei rund vier Euro. „Und wer keine Bäume hat, kann auch unseren Saft kaufen, den wir aus den Früchten unserer Streuobstwiese gewinnen“, meint er weiter. Die Vorteile liegen auf der Hand. „Das gelagerte Obst verfault im Keller halt zum Teil“, meint Günther. „Mit dem Saft erhält man sich den Geschmack und die gesunden Inhaltsstoffe dauerhaft – wenn’s sein muss über den ganzen Winter“, meint Probst. Und wer öko mag, für den ist das Pressen sogar eine Ideallösung. „Biologischer geht’s nicht mehr“, meint Wolfram Günther. Für die Besucher am Kreisgartlerstand ist das aber noch nicht alles. Sie können natürlich probieren und sich informieren. Aber sie können auch einfach Michael Kindsmüller zuhören, der mit der großen Presse auch noch ein ganz anderes Produkt zaubert: Rot- oder Weißwein. „Momentan macht er Federweißen“, berichtet Josef Probst. Kindsmüller hat sein gesamtes Weinequipment im Gepäck. Und so kommt mitten in der Hallertau an einem Stand, an dem normalerweise der Hopfen promotet wird, ein klein wenig der Wein zu Ehren. Den Gästen gefällt’s. Wenn sie mit den Geisenfeldern reden, strahlen sie – und lachen – und freuen sich über die Abwechslung zum Grünen Gold. −Foto: Ermert, Patrick, Rohrbach

Pfaffenhofen (GZ) Baumschnitt, Vorträge, Gerätekunde, das haben alle Gartenbauvereine drauf. Die Geisenfelder haben aber noch eine andere Spezialität: Sie sind Experten beim Obstpressen – und das demonstrieren sie noch bis zum Sonntag auf der Gartenschau in Pfaffenhofen.

Das Beste am Obst ist der Geschmack – und natürlich der Saft. Wer den haltbar gemachten und auf Durchschnittsaromen gemischten Saft aus dem Supermarkt nicht Tag für Tag mag, der kann sich an die Geisenfelder Gartler um ihren neuen Vorsitzenden Werner Weiß wenden. Sein Vorgänger im Amt und jetzige Beisitzer Wolfram Günther sowie Josef Probst, der nebenbei auch Zweiter Kreisvorsitzender der Gartler ist, haben gestern das Debüt der Geisenfelder auf der Gartenschau gekonnt moderiert. „Es ist schön hier, die Arbeit am Stand macht enorm Spaß“, sagt Probst. Viele Interessenten kamen schon am frühen Vormittag. Und weil das Wetter für einen Gartenschaubesuch geradezu ideal war, erhöhte sich der Andrang bis zum frühen Abend noch. „Wir sind heute, morgen und am Sonntag jeweils von 9 bis 18 Uhr da – und versuchen alle Fragen zu beantworten, die da so auf uns zukommen.“

Und ehrlich gesagt: Das sind ganz schön viele. „Jeder hat einen anderen Wissensstand und andere Interessen“, ergänzt Wolfram Günther. Zumindest wenn es ums Obstpressen geht. Und dieses Spezialthema wird beim Obst- und Gartenverein schon seit vielen Jahren groß geschrieben. Seit die Geisenfelder vor drei Jahren ihr alte Packpresse durch eine moderne (und teure) Bandpresse ersetzt und im Stadel von Michael Kindsmüller fest installiert haben, läuft die Verarbeitung von frischem Obst zu hochwertigem Saft beinahe professionell und im wahrsten Wortsinn wie am Schnürchen.

Wer so viel Äpfel, Trauben, Birnen oder Quitten erntet, dass es sich einfach nicht mehr zu Kuchen oder Kompott verarbeiten lässt, der kann das Saftpressen in Erwägung ziehen. In Zusammenarbeit mit den Geisenfelder Gartlern ist das auch ganz leicht. „Einfach anrufen und einen Termin ausmachen“, rät Josef Probst. Dann geht alles zack zack. Das saubere Obst ohne faule Stellen anliefern und in den Trichter mit Wasser kippen, wo es noch mal intensiv gereinigt wird. Ein Förderband transportiert die Früchte nach oben in den Muser, der alles kleinhäckselt. Die Maische kommt anschließend auf die Bandpresse, mit der aus der Maische der reine Saft gewonnen wird. „Der wird in den Tank gepumpt, wo alles auf mindestens 80 Grad erhitzt wird“, erzählt Günther weiter. Und zu guter Letzt wird der Saft in Bigpacks mit drei, fünf oder zehn Litern abgefüllt. „Der Saft ist damit pasteurisiert, also auf natürliche Weise haltbar“, berichtet Probst weiter. Die Bigpacks sind luftdicht und haben einen Ausgießer. „Da kommt nichts rein. Der Saft hält monatelang“, versichert Günther. Die Kosten liegen für die Fünf-Liter-Packung für Saft aus eigenem Obst bei rund vier Euro. „Und wer keine Bäume hat, kann auch unseren Saft kaufen, den wir aus den Früchten unserer Streuobstwiese gewinnen“, meint er weiter. Die Vorteile liegen auf der Hand. „Das gelagerte Obst verfault im Keller halt zum Teil“, meint Günther. „Mit dem Saft erhält man sich den Geschmack und die gesunden Inhaltsstoffe dauerhaft – wenn’s sein muss über den ganzen Winter“, meint Probst. Und wer öko mag, für den ist das Pressen sogar eine Ideallösung. „Biologischer geht’s nicht mehr“, meint Wolfram Günther.

Für die Besucher am Kreisgartlerstand ist das aber noch nicht alles. Sie können natürlich probieren und sich informieren. Aber sie können auch einfach Michael Kindsmüller zuhören, der mit der großen Presse auch noch ein ganz anderes Produkt zaubert: Rot- oder Weißwein. „Momentan macht er Federweißen“, berichtet Josef Probst. Kindsmüller hat sein gesamtes Weinequipment im Gepäck. Und so kommt mitten in der Hallertau an einem Stand, an dem normalerweise der Hopfen promotet wird, ein klein wenig der Wein zu Ehren. Den Gästen gefällt’s. Wenn sie mit den Geisenfeldern reden, strahlen sie – und lachen – und freuen sich über die Abwechslung zum Grünen Gold.