Geisenfeld
Kaum Kritisches von den vier Fraktionschefs

19.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Geisenfeld (kog) Vorweihnachtliche Harmonie war angesagt bei den traditionellen Ansprachen der Fraktionschefs in der Jahresschlusssitzung des Stadtrats. Kritische Worte gab es heuer auch von der „Opposition“ nur sehr dosiert.

Allerdings setzten die Fraktionssprecher in ihren Reden durchaus auch unterschiedliche Schwerpunkte.

Von einer insgesamt sehr erfreulichen Entwicklung Geisenfelds sprach für die USB/ILM Paul Weber. Insbesondere im Bereich der Seniorenbetreuung sei der Stadt heuer ein „Meilenstein“ gelungen. Ein solcher solle auch die Umgehungsstraße werden, „wobei wir durch die seit Kurzem vorliegende Analyse zum hohen Entlastungseffekt in unserer Meinung bestärkt worden sind“. Im Übrigen, so Weber, solle der Stadtrat „die ins Stocken geratene Energiewende wieder mehr in den Fokus rücken“. Das vorliegende Klimaschutzkonzept werde dem Gremium „hoffentlich die dafür notwendigen Informationen liefern“.

Die Stadt habe in vielerlei Hinsicht ein hohes Niveau erreicht, konstatierte für die CSU/UL Hans Schranner, „und wir sollten unser Augenmerk vermehrt darauf legen, das Erreichte zu sichern“. Gerade bei der Ausweisung neuer Baugebiete sollte sich die Stadt künftig mehr in Zurückhaltung üben. Geisenfeld könne nicht mehr wie im Ausmaß der vergangenen Jahrzehnte weiter in der Fläche wachsen, und so müssten die noch vorhandenen Flächen sorgfältig für nachfolgende Generationen eingeteilt werden.

Erich Erl wies für die Freien Wähler darauf hin, dass die Stadt für die heimischen Handwerker und Unternehmer dringend neue Gewerbeflächen benötige. Was die eventuelle VW-Ansiedelung an der Bahnlinie bei Ilmendorf angehe, so müssten vor eine Entscheidung im Stadtrat die vielen offenen Fragen geklärt werden – etwa zu den Arbeitsplätzen, zur Gewerbesteuer oder zur Lärmentwicklung. Die Kosten von mittlerweile vier Millionen Euro für die Sanierung des alten Rathauses nannte Erl „erschreckend\", und er forderte eine frühzeitige Planungsphase für den Khannstock.

Für die CDG, die ja seit Mai eine eigene Fraktion im Stadtrat bildet, ergriff schließlich Michael Merus das Wort. Er mahnte an, dass die Stadt – unabhängig von der Umgehungsstraße – „verstärkt nach Lösungen für die Innerorts-Verkehrsproblematik suchen müsse. Was die Asylproblematik angeht, so bedankte sich Merus wie seine Vorredner ausdrücklich bei den ehrenamtlichen Helfern. Den Bürgermeister forderte er auf, beim Landratsamt auf eine ausgewogene Verteilung der Flüchtlinge im Landkreis zu drängen.