Geisenfeld
Grünes Licht für den Anbau im Norden

Staudter sieht bei Sanierung des Alten Rathauses nun alle wichtigen Fragen geklärt – Starkes Gefälle in alten Böden

24.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:47 Uhr

 

Geisenfeld (GZ) Endlich kann es losgehen mit den Sanierungsarbeiten am Alten Rathaus. Als Ergebnis einer rund vierstündigen Besprechung mit dem Landesamt für Denkmalpflege hat die Stadt nun die Baugenehmigung für den neuen Erschließungstrakt an der Nordseite des historischen Gebäudes bekommen.

Für diesen Erschließungstrakt sollen jetzt so schnell wie möglich die Ausschreibungen erfolgen, teilt Bürgermeister Christian Staudter (USB) mit, der sich darüber freut, „dass nun alle wichtigen Punkte festgezurrt sind“. Beispielsweise sei nun endgültig geklärt, welche Türen erhalten werden müssen und wo Zwischendecken für Heizung und Lüftung möglich sind. Fest stehen jetzt aber auch die Gestaltung der Fenster sowie der Fußbodenaufbau.

Ein Problem, das im Zusammenhang mit den Böden gelöst werden muss, sei der notwendige Höhenausgleich, teilt Staudter mit. Weil sich die Mittelwand des historischen Gebäudes im Laufe der Jahrhunderte gesetzt habe, weise der Boden in manchen Räumen ein Gefälle von bis zu zehn Zentimetern auf, sodass im Rahmen des Bodenaufbaus ein Ausgleich erfolgen müsse – bei schonendem Umgang mit dem Gebälk versteht sich.

Wann es mit den Sanierungsarbeiten innen losgehen kann, ist noch offen, denn die Baufreigabe für das gesamte Projekt steht noch aus. Als Basis hierfür wird der von der Stadt betraute Innenarchitekt Jürgen Hlady eine detaillierte Kostenberechnung vornehmen, lässt der Bürgermeister wissen. Derzeit belaufen sich die Kostenschätzungen auf rund 3,15 Millionen Euro.

Aus diesem Zahlenwerk werde dann der sogenannte denkmalpflegerische Mehraufwand errechnet. „Die Aufstellung wird dann beim Ministerium eingereicht, und daraus errechnet sich der Zuschuss, den die Stadt erhält“, erläutert Staudter. Und erst dann erfolge die Baufreigabe.

Zumindest für den Erschließungstrakt hat man jetzt aber grünes Licht, wobei vorher aber noch ein kleiner Stein aus dem Weg geräumt werden muss: in Form der Trafostation der Bayernwerke, die sich hinter dem Alten Rathaus befindet. Das Kästchen an sich wäre dabei nicht das Problem. Vielmehr sind es die vielen Leitungen, die unterirdisch am historischen Gebäude vorbei dorthin führen. Diese Leitungen darf die Stadt nicht einfach überbauen, und so muss die Trafostation verlegt werden.

„Neuer Standort wird der oberhalb gelegene Parkplatz, wo dann eine der Stellflächen wegfallen wird“, berichtet Bauingenieurin Selma Yidirim vom städtischen Bauamt. Diese Arbeiten beginnen nächsten Dienstag und sind mit etwa eineinhalb Wochen veranschlagt (siehe gesonderten Artikel unten).

Anschließend wären dann die Fundamente für den Erschließungsanbau sowie auch gleich für die baulich etwas abgesetzte neue Toilettenanlage (samt Mülltonnenhäuschen) an der Reihe. Wie rasch diese gesetzt werden können, hängt freilich davon ab, was sich aus der „archäologischen Begleitung“ der Erdarbeiten ergibt. Schließlich wird hier auf einer Fläche von über 200 Quadratmetern im historischen Stadtkern der Boden aufgegraben.

„Wir wissen nicht, was uns hier erwartet“, erklärte Jürgen Hlady in der Februar-Sitzung des Geisenfelder Stadtrates zu diesem Thema. In dem betreffenden Bereich würden alte Kellergewölbe vermutet, „die zwar nicht erhalten, aber doch dokumentiert werden müssen“.