Geisenfeld
Kimbombix und eine lebende Achterbahn

Mehrere tausend Zuschauer säumen beim Geisenfelder Gaudiwurm die Straßen - viele lustige Mottos

12.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr
Ein ganz besonderer Hingucker beim Geisenfelder Gaudiwurm waren 14 Frauenbund-Damen, die als „lebende Achterbahn“ mitmarschierten und sich dabei so richtig in die Kurve legten. −Foto: Gerhard Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Über 30 teilnehmende Gruppen, viele lustige Mottos und mehrere tausend Zaungäste: Der Geisenfelder Rosenmontagszug ist auch heuer zu einem der Faschingshighlights im Landkreis geworden. Besonders die lustigen Fußgruppen waren dabei ein Hingucker.

Eigentlich hätte sich der Gaudiwurm heuer eine halbe Stunde früher als sonst in Bewegung setzen sollen, doch dann hieß es sich gedulden. Bei Sonnenschein fiel das Warten jedoch nicht schwer, wobei der Menschenandrang im "Geisenfelder Bermuda-Dreieck" - will heißen an der Stadtplatzkreuzung - wieder besonders groß war. Von ihrem Gerüst am Hypobank-Eck herunter gaben Ernst Schweiger und Maximilian Amort ihr Bestes, um das Publikum bei Laune zu halten, und kurz nach 14 Uhr hatte das Warten dann ein Ende. Im schicken Cabrio wurden die GFG-Hoheiten Stephanie I. und Alexander I. traditionell als Erste um die Kurve chauffiert. In den 45 Minuten danach folgte dann Gruppe um Gruppe - in gemütlichem Tempo, damit genug Zeit zum Schauen blieb.


Und das genauere Hinschauen rentierte sich in den meisten Fällen. Zwar waren auch dieses Mal wieder einige Motto-lose "Sauf-Wagen" mit dabei, dafür hatten sich andere Teilnehmer umso mehr einfallen lassen - von den "Helden der Kindheit" über den König der Löwen bis hin zu Asterix und Obelix (Burschengruppe des FC Geisenfeld). Da war dann der "Trumpus corruptus" genauso vor der Partie wie der "Kimbombix".

Was die große Politik angeht, so war die "GroKo" selbstredend das häufigste Motto: "Regierung zu blöd und mit Problemen: Cleopatra und Cäsar übernehmen", hieß es da, oder "Stimmen verlieren, trotzdem regieren". Nett auch der Sträflingswagen der Burschen Freinhausen frisch aus der JVA Plötzensee. "Bei uns kommen sie leichter raus als rein", wurde da gespottet.

Besonders schön gerade für die heimischen Zuschauer war es jedoch, dass sich heuer wieder mehr Geisenfelder Gruppen am Gaudiwurm beteiligten - und sich dabei auch noch besonders kreativ zeigten. So wie die 14 Damen des Geisenfelder Frauenbundes, die sich als "lebende Achterbahn" präsentierten und dafür "dreimal vier Stunden lang gebastelt haben", wie Gitti Dellermann, eine von ihnen, erzählt. Ein besonderer Hingucker waren aber auch die aufblasbaren Einhörer, mit denen die Kolpingsfamilie das Nutzungskonzept Feilenmoos aufs Korn nahm, sowie die runden Platschbecken, die sich die jungen Tri-Team-Aktiven um den Bauch geschnallt hatten - als Zeichen ihrer Vorfreude aufs (vielleicht) geplante neue Hallenbad. Die Geisenfelder Schäffler von 2012 ("männlich, markant und weltbekannt") machten Appetit auf die nächstjährige Tanzsaison, und eine gemischte Gruppe aus der Nöttinger Straße setzte sich humorvoll mit der Kommunalen Verkehrsüberwachung auseinander.

Ein kurzer Graupelschauer während des Umzugs tat der guten Stimmung keinen Abbruch, und solche herrschte dann ebenso bei der anschließenden Narrenbühne am Rathausplatz vor - auch wenn es viele der Gaudiwurm-Zuschauer vorzogen, sich in einer der Gaststätten aufzuwärmen. Die vier auftretenden Garden hatten trotzdem ihr Publikum - so auch die Burschengarde aus Pfeffenhausen. Diese sprang kurzfristig für die eigentlich vorgesehene Tanzgruppe aus Waidhofen ein, für die mit dem tödlichen Vorfall vom Sonntag der Fasching zu Ende war.