Geisenfeld
Farbtupfer für besseres Klima

Kreative Verwaltung: Den neu gestalteten Aufenthaltsraum zieren jetzt selbst gemalte Stadtmotive

30.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:21 Uhr

Erst wurde fleißig gemalt - und dann um die Wette gestrahlt: Im Atelier von Anita Hörskens fertigten 13 Verwaltungsmitarbeiter die neuen Kunstwerke für den sanierten Aufenthaltsraum. Bei der internen Vernissage waren dann alle vom Ergebnis begeistert - Fotos: Stadt Geisenfeld

Geisenfeld (GZ) Der Chef war skeptisch, das Zimmer mehr Schandfleck als Raum der Entspannung – und die Aktion umstritten. Was die elf Damen und zwei Herren aus der Verwaltung dann aber bei ihrem Malkurs geschaffen haben, bringt jetzt alle zum Strahlen.

Sie haben gemalt, gepinselt und gespachtelt, was das Zeug hielt. Und damit waren nicht die Essenspausen gemeint. „Die wir natürlich auch eingelegt haben“, sagt Hannes Hetzenecker und lacht. Schließlich war der besondere Malkurs der Verwaltungsmitarbeiter auch als ungewöhnliche Teambuilding-Maßnahme gedacht, wie es neudeutsch so schön heißt. Das sei an dieser Stelle kurz erklärt: Wer fleißig arbeitet und freundlich zu den Besuchern sein soll, dem schadet ein gelegentlicher Anreiz nicht. „Besondere Aktionen stärken den Teamgedanken. Das macht uns alle ein Stück weit zufriedener. Und damit auch besser“, führt Hetzenecker aus. Als Personalchef der Verwaltungsgemeinschaft hat es ihm auch persönlich sehr viel Spaß bereitet, den Umbau und die komplette Neugestaltung des Aufenthalts- und Besprechungsraumes im zweiten Stock des Rathauses mit einer ungewöhnlichen Aktion zu krönen.

Der Grund dafür war ganz einfach. „Eigentlich haben alle bei uns über den Zustand des Raumes gemosert“, räumt Selma Yildirim ganz offen ein. Darum hat sie es sich über den Winter zur Aufgabe gemacht, hier etwas völlig Neues zu schaffen. Im Grunde blieb im übertragenen Sinn kein Stein auf dem anderen. Aus dem Teppichboden wurde Laminat. Die abgehängte Decke wurde erneuert und mit LED-Lampen versehen, eine Pendelleuchte als optischer Blickfang installiert. Einen neuen Anstrich hat sowieso alles erhalten – und zur benachbarten Küche hin eine Wand eingezogen. „Um die Bereiche zu trennen. Das war das Wichtigste“, sagt Yildirim. Dazu mehr Stauraum in der Küche selbst, die nötige Technik wie PC-Anschlüsse und Beamer im Besprechungsraum. „Jetzt ist das ein Schmuckstück.“

Und doch: Irgendwas hat gefehlt. Der letzte Pfiff. Ein Farbtupfer. Etwas Besonderes. Und genau deshalb haben sich die beiden diesen kleinen Workshop einfallen lassen, an dem letztlich 13 Kollegen teilnehmen und ihrer kreativen Ader freien Lauf lassen konnten. Das bisschen Freizeit war es allen Beteiligten wert. Die Kosten segnete Bürgermeister Christian Staudter von den Unabhängigen Sozialen Bürgern ab. „Obwohl er schon seine Bedenken hatte“, räumt Hetzenecker ein. Aber wer mit seiner eigenen Kulturreferentin verheiratet ist, sollte auch keine Scheu vor einer Kunstaktion seiner Mitarbeiter haben. So stimmte Staudter zu – um bei der Vernissage wenige Wochen später voll des Lobes zu sein. „Das hätte ich nie erwartet“, soll er gesagt haben. Strahlte übers ganze Gesicht. Und seine Henriette konnte sich nicht nur baldige Folgeaktionen vorstellen, sondern will den eigentlich nur intern genutzten Raum schon bald der Öffentlichkeit präsentieren. Im Rahmen einer der nächsten Rathausvorstellungen sollen auch die Werke der Mitarbeiter offen zugänglich gemacht werden. „Dann kann jeder sehen, was wir vollbracht haben“, sagt Selma Yildirim. Und Hannes Hetzenecker fügt nicht ohne Stolz an. „Das ist ein Farbtupfer für besseres Klima im Rathaus – und unter den Mitarbeitern. Eine spezielle Note für diesen Raum. Einfach etwas Besonderes.“

Denn zu sehen sind auf den 13 Bildern, die in den zwei Räumen hängen, verschiedene Stadtmotive, die jeder Geisenfelder problemlos wiedererkennen sollte. Die Künstlerin Anita Hörskens hat die nötige Vorarbeit geleistet. Die Umrisse der Gebäude skizziert. Das Farbschema erstellt. Anleitungen gegeben. Und immer wieder wichtige Tipps. Anfangs wurde noch viel gelacht. Aber dann kam der Ehrgeiz. Und letztlich haben sich alle unendlich viel Mühe gegeben, etwas Spezielles zu schaffen. Das ist auch gelungen. Die Bilder sind stimmig, sie passen in den Raum. Und sie sind Unikate. Von Mitarbeitern für Mitarbeiter. Und das Wichtigste: „Alle waren begeistert. Und reden noch heute ständig von dem Malkurs. Er hat uns richtig gut getan“, sagt Hetzenecker.