Geisenfeld
Fantasy ist angesagt

Steigende Nutzerzahlen bei Bücherei Onlineservice und Fernleihe kommen an

18.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Geisenfeld (GZ) Der Bestand ist top gepflegt - sowohl was den Zustand der 11 900 Medien als auch deren Aktualität angeht. Seit Neuestem steht zudem ein umfassender Onlineservice bereit. Wohl nicht zuletzt deshalb hat die Stadtbücherei Geisenfeld auch heuer wieder 169 Nutzer hinzugewonnen.

Wie Büchereileiterin Marianne Spreng erklärt, ist vor allem der Medienkatalog Webá †opac, der über die Homepage der Kommune zu erreichen ist, ein Gewinn für die Kunden. Denn der macht es möglich, bequem von daheim aus am Computer oder per Smartphone zu recherchieren, Ausleihungen zu verlängern oder das persönliche Konto einzusehen - auf Wunsch inklusive Hinweis per E-Mail, wann die Ausleihfrist abläuft. "Aktualisiert werden die Daten in Echtzeit, man sieht also sofort, ob ein Buch oder eine DVD tatsächlich verfügbar ist", berichtet Spreng.

Auch im Bereich der elektronischen Medien ist viel passiert. Nachdem sich inzwischen 20 Büchereien dem Verband Sübo angeschlossen haben, stehen über den genannten konventionellen Bestand hinaus 10 394 E-Books und Zeitschriften zur Auswahl. Entsprechend deutlich sind in diesem Bereich die Ausleihzahlen gestiegen: von 1500 im Vorjahr auf nunmehr immerhin schon 2300.

Sie sei mit ihren drei Kolleginnen im Team immer bemüht darum, das Angebot in jeder Hinsicht in einem gepflegten Zustand zu halten - auch was dessen Aktualität und die Übersichtlichkeit der Präsentation anbelangt, betont Spreng weiterhin. Ein Beispiel dafür ist etwa der Bereich "Saisonmedien" - hier findet man im jahreszeitlichen Wechsel Tipps von der Anleitung zum Schneidern eines Faschingskostüms bis zum Basteln eines Weihnachtssterns.

Im vergangenen Jahr wurden 1375 Medien durch die Geisenfelder Bücherei neu angeschafft, davon je 54 DVDs und Hörbücher. Auf der anderen Seite reduzierte sich der Bestand um 759 Stück, weil sie nicht mehr zeitgemäß oder präsentabel waren. Ein weiterer Grund für den leichten Schwund ist ärgerlich. "Es kommt zu immer mehr Diebstählen, vor allem von teuren Büchern", bedauert Spreng eine traurige Tendenz, die es zwar schon seit einiger Zeit zu verzeichnen gibt, die aber in jüngster Zeit immer weiter zunimmt.

Insgesamt 33 500 Ausleihungen erfasste das System - wobei der Computer 410 Erwachsene und 612 Kinder und Jugendliche zu den tatsächlich aktiven Nutzern zählt. Unter den 169 neuen Bücherwürmern sind 65 Erwachsene. "Und zu den regelmäßigen Stammgästen zählen erfreulicherweise wieder mehr Schulklassen", freut sich die Büchereileiterin vor allem über diese Tendenz, die eine gewisse Liebe zum Buch durchblicken lässt - auch bei den Kindern, bei denen sie von den Vorreitern der Digitalisierung schon so oft totgesagt wurde.

Die Beliebtheitsskala in der Belletristik wird von Regionalkrimis angeführt. Bei den Sachbüchern sind biografische Romane aber auch Landfrauenrezepte gefragt, weiß Spreng. Kinder ziehen am liebsten Geschichten von Petterson und Findus oder über Dinosaurier aus dem Regal. Jugendliche schwelgen gern in Fantasyabenteuern. "Und bei den Sachbüchern in dieser Altersklasse nehmen die Guinness World Records sogar die ersten fünf Plätze ein", wundert sich Spreng ein wenig.

Zu den Favoriten bei den Comics und den DVDs zählt Asterix, bei den Hörbüchern führt Jonas Jonassons "Hundertjähriger, der aus dem Fenster stieg" die Statistik an.

"Die Zahl der Fernleihen hat sich verfünffacht", freut sich die Büchereileiterin, dass dieser Service im abgelaufenen Jahr immerhin hundert Mal - natürlich vor allem von Gymnasiasten und Studenten, die in Geisenfeld leben oder von hier stammen - wahrgenommen wurde.

Erschrocken habe sie hingegen die Liste der Top 100 in der Ausleihhäufigkeit nach Medienart, gesteht Spreng. Die wird nämlich von den DVDs angeführt. Und erst auf dem 38. Platz steht das Buch.

Sehr gut angenommen wird im Übrigen der Samstag als zusätzlicher Öffnungstag der Bücherei. Wegen der ungünstigen Lage abseits des Zentrums fehle es aber gerade in den Schulferien an Laufkundschaft, bedauert Spreng. Sie würde sich auch aus Platzgründen einen anderen Standort wünschen. Da sei so manche Bücherei in von der Größe vergleichbaren Nachbargemeinden besser bedient. "Die liegen günstig, haben ausreichend Raum und Budget für einen fast doppelt so hohen Bestand", gesteht sie, diese manchmal fast ein wenig zu beneiden.

Was hingegen kaum besser laufen könne, sei die interne Zusammenarbeit. "Ich bin froh, ein solch tolles Team an meiner Seite zu haben", sagt sie. Jeder springe für den anderen ein und die Zusammenarbeit sei harmonisch. Auch Kämmerer Hans Thaller habe als offizieller Ansprechpartner stets ein offenes Ohr für die Belange der Bücherei.