Geisenfeld
Eine Kirtahutschn wie in alten Zeiten

Auf der neuen Längsschaukel im Bewegungspark können bis zu zwölf Personen gleichzeitig ihren Spaß haben

25.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:53 Uhr

„Die ist super“, finden der neunjährige Leon und der achtjährige Justin, die die neue Längsschaukel nach deren Freigabe gestern Nachmittag gleich ausprobieren konnten - Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Preisfrage, liebe Kinder: Was ist eine Kirtahutschn? Eure Eltern, sofern sie in hiesigen Gefilden aufgewachsen sind, kennen sie noch, die große Längsschaukel zum Kirchweihfest.

Jetzt wurde auf dem Bewegungspark eine solche fürs ganze Jahr aufgestellt – auch wenn sie anders heißt. Bei allen Kindern im Dorf war sie an Kirchweih früher der große Renner, die Kirtahutschn, auf der bis zu 15 Personen Platz fanden. Als Sitzgelegenheit diente vornehmlich eine Leiter oder ein Baumstamm. Befestigt wurde die Schaukel einfach mittels dicker Seile oder Ketten an den Querbalken eines Bauernstadels. Das Gerät, das jetzt eine weitere Attraktion auf dem Geisenfelder Bewegungspark darstellt, erfüllt natürlich alle modernen Sicherheitsstandards. Und es heißt auch nicht mehr auf gut bairisch Kirtahutschn, sondern englisch-cool Super Tampen Swinger.

Die Schaukel ersetzt die bisherige „Rota Plate“, also die rotierende Platte. „Die war zwar bei den Kindern und Jugendlichen sehr beliebt, allerdings auch sehr reparaturanfällig“, berichtet Günter Reith, zusammen mit Mariele Stark und Herbert Eifertinger Initiator des Bewegungsparks. Wegen diverser Defekte sei dieses Gerät zuletzt „mehr zur Instandsetzung im Werk als auf dem Park“ gewesen. Gemeinsam habe man sich deshalb entschlossen, dieses Gerät durch ein anderes, mindestens genauso attraktives zu ersetzen. Man nahm Verhandlungen mit der Herstellerfirma auf, und diese stimmte schließlich zu, die Rote Plate zum kompletten Verkaufspreis zurückzunehmen – bei gleichzeitigem Kauf eines anderen Gerätes. Herbert Eifertinger hatte sich für den Bewegungspark schon immer eine Kirtahutschn gewünscht, und die bekommt er nun in der Hightech-Variante mit englischer Bezeichnung. Auf den großen Spielplätzen der Tierparks in München und Nürnberg steht eine solche, erzählt er, „und die ist immer voll belegt“. Die Mehrkosten von etwa 1500 Euro wurden von der Stadt übernommen, schließlich, so Bürgermeister Christian Staudter, werde der Park von der Bevölkerung hervorragend angenommen, die Anschaffung sei also „gut investiertes Geld“. Von Arbeitern des Bauhofes wurde die Längsschaukel in der vergangenen Woche aufgestellt, jetzt ist der Beton ausgehärtet ist, sodass das Gerät gestern Nachmittag freigegeben werden konnte.

„Die kommt noch besser an als die Rota Plate“, zeigte sich Mariele Stark bei der Aufstellung überzeugt, und Herbert Eifertinger wies darauf hin, dass das Gerät gleichzeitig von bis zu zwölf Jugendlichen benutzt werden kann und deshalb bestens für Schulklassen und Kindergärten geeignet sei. Aber natürlich auch für die ältere Generation, bei der die Längsschaukel sicherlich die eine oder andere Kindheitserinnerung wecke. So eine Längsschaukel biete aber nicht nur gemeinschaftlichen Spaß, sondern fördere auch den Gleichgewichtssinn, was in jedem Alter wichtig sei, so Eifertinger.

Günter Reith schließlich geht davon aus, dass man an dem neuen Gerät lange Zeit Freude haben werde. „Es ist sehr robust, hat keine Verschleißteile, sodass wir wohl von Reparaturen lange Zeit unsere Ruhe haben werden.“