Geisenfeld
Eine Hommage an die Einheit

Die Stadtkapelle Geisenfeld glänzt mit dem harmonischen Klang Europas

23.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Die Geisenfelder Stadtkapelle begeisterte mit ihrem Konzert rund um Europa. Die Musiker intonierten unter anderem Beethovens "Ode an die Freude", die "Arabesque" Samuel R. Hazos und andere Stücke aus den verschiedenen Ecken des Kontinents. - Foto: Zurek

Geisenfeld (zur) "Der Klang Europas" könnte so harmonisch sein, nähme man sich allerorten ein Beispiel an der Stadtkapelle Geisenfeld. Deren gleichnamiges Konzert in der voll besetzten Anton-Wolf-Halle geriet am Samstag zur Hommage an den Geist eines ebenso bunten wie friedlichen Miteinanders.

Nicht von ungefähr wurde das von den Musikern unter der Leitung des Dirigenten Maximilian Jokel auserkorene Programm von zwei paneuropäischen Hymnen eingerahmt. Den Anfang machte Beethovens "Ode an die Freude", die sich der Europarat zur Erkennungsmelodie auserkoren hat. Ihr Aufbau wirkt programmatisch, lässt sie doch im Gewirr anfänglicher Dissonanzen die tiefen Stimmen zur Ruhe mahnen und den Weg vorgeben, der letztlich in einen Freudenchor mündet. Den fulminanten Schlusspunkt setzte "Europe's Glory", komponiert von Hermann Pallhuber. Das energiegeladene Stück geriet im Grandioso zum flammenden Bekenntnis für einen geeinten Kontinent.

Als kompetenter "Gästeführer" begleitete Maximilian Röglinger die Zuhörer, unter denen Stadtkapellen-Vorsitzender Thomas Thunig zuvor neben Kulturreferentin Henriette Staudter und Dekan Thomas Stummer auch etliche befreundete Musikkapellen aus dem In- und Ausland sowie Vertreter des Musikbundes Ober- und Niederbayern begrüßt hatte, auf der musikalischen Reise durch Europa.

Gestaltet wurde diese voller Dynamik, mit klarer Intonation und Vielfalt im Ausdruck von der Stadtkapelle - beginnend mit den teils stürmischen und extrem bildhaften "Norway Impressions" (Alfred Bösendorfer) bis zum spanischen Flair von "Alcazar" (dirigiert von Joachim Maßow), dessen rasante Flamencorhythmen von pulsierendem Leben künden. Dazwischen ging es entlang der "Schönen blauen Donau" mit Walzerklängen und feurigen ungarischen Tänzen (Johannes Brahms) bis in den Kaukasus, wo die Grenzen der Kontinente im Presto des Säbeltanzes aus dem Ballett "Gayaneh" (Aram Chatschaturjan) verschwimmen. Wie das ursprünglich Fremde sich im musikalischen Gesamtklang Europas "integriert", spiegelte sich dank des einfühlsamen Spiels der Interpreten in der "Arabesque" Samuel R. Hazos mit ihren orientalisch-filigranen Flötenklängen und den arabischen Tänzen wider.

Derlei Harmonie ist kein Selbstläufer - dank intensiver Probenarbeit haben Dirigenten, Ausbilder und Interpreten der Stadtkapelle zumindest musikalisch einen erfolgreichen Beitrag für Europa geleistet. Das gilt auch für den von Stephanie Bauer dirigierten Nachwuchs, der gerade die ersten Leistungsprüfungen des Musikbundes absolviert hat. Die Jugendkapelle intonierte Johann Schrammels "Wien bleibt Wien" und griff präzise die Stimmungswechsel der "Peer-Gynt-Suite" von Edvard Grieg auf. Die "Kapellen-Küken" der Bläserklasse zeigten sich konzentriert mit einem provenzalischen Tanz und der langsamen Katharinenpolka.

Nach einem umfassenden Dank Thunigs an alle Mitstreiter und anhaltendem Applaus der Gäste verabschiedete sich die Kapelle als Zugabe mit dem Maxglaner- und dem Radetzkymarsch.