Geisenfeld
Das Sorgensackerl mit Heiterkeit gefüllt

Beschwingtes Jubiläumskonzert des Bayerischen Singkreises "Riesenbereicherung des städtischen Kulturprogramms"

24.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Foto: Magdalena Zurek

Geisenfeld (GZ) Stimmungsaufheller ganz rezeptfrei und ohne schädlich Nebenwirkungen hat es beim Jubiläumskonzert des Bayerischen Singkreises gegeben. Dieser hatte unter dem Motto "Kemmt's na eina in die Stubn" am Sonntag in den Geisenfelder Rathaussaal eingeladen.

Flott aufgspuit wurde dabei von der Hopfawinklmusi und der Lohwindener Stubnmusi die mit Polka, Boarischem, Zweifachem und Walzer die Füße wippen ließen. Markus Vogl trug mit seinen heiteren Soli ebenfalls zur entspannten Stimmung bei. Der gesungenen Aufforderung "Stellt's euer Sorgensackerl hin" zu folgen, fiel leicht, ließen die vom Gastgeber intonierten Lieder doch gefühlvoll und witzig, hintersinnig und bisweilen ein bisschen frivol den Duft von Kirtanudln durch den Raum ziehen. Sie erzählten von Liebesgeplänkel und Tanzvergnügen, von jodelnder Lebenslust aber auch von jener besonderen Geborgenheit, die nur "S'Hoamatl" geben kann. All das in ausgesprochener Harmonie und Ausgewogenheit, bei klarer Intonation.

Gut bairisch und in Reimen führte Kurt Lindinger - als Sprecher auch vom Adventssingen des Chores bekannt - durch das Programm. Er stellte die Musikanten vor und plauderte hie und da mit einem Augenzwinkern aus dem Nähkästchen. So wusste er von der Vorliebe der "singerten Schnapsdrosseln" für Haselnussspirituosen und von ihrem Hang zur "Ratscherei" zu berichten. Für die Bemerkung, da sei man bei einem Männerchor besser dran, erntete der Moderator scherzhafte Buhrufe. Natürlich hatte Lindinger auch jede Menge sachliche Information dabei - über die Geschichte der Gruppe (GZ berichtete) und ihr soziales Engagement. So ging der Erlös aus diversen Auftritten und dem Verkauf ihrer CD regelmäßig an Geisenfelder Initiativen wie Tamatogo zur Errichtung eines Waisenhauses, an den Unawatuna-Hilfsfonds für Tsunamiopfer oder als Renovierungsbeitrag an örtliche Kirchenstiftungen.

Ein Jubiläum ist immer auch Anlass für ein Vergelt's Gott. Chorleiterin Margit Meiers dankte dem Publikum für seine Treue, der Kulturreferentin für die größtmögliche Unterstützung sowie den Chorsängerinnen für die Geduld, mit der sie es ertrugen, von ihr "dirigiert, kommandiert und manchmal auch a bisserl schikaniert" worden zu sein. "Mädels - ich bin stolz auf euch", so ihr Fazit. Die Sängerinnen überreichten ihrerseits der Dirigentin einen Blumenstrauß, um sich für 20 Jahre zu bedanken. Am Ende hat, frei nach einer Textzeile, "zum Zufriedensein gar nix mehr gefehlt" und die Interpreten von Chor und Ensemble dürfen für sich in Anspruch nehmen, mit ihrem Auftritt dem Erhalt traditioneller, alpenländisch-bayrischer Volksmusik gedient zu haben.

Unter Applaus bezeichnete Bürgermeister Christian Staudter (USB) den Bayerischen Singkreis als "Riesenbereicherung" im Kulturprogramm der Stadt. Als Geburtstagsgeschenk gab es aus den Spenden des Abends einen Zuschuss zum nächsten Ausflug. Bevor Musikanten wie Sängerinnen der Einladung von Kulturreferentin Henriette Staudter auf einen Umtrunk folgten, kam der Chor den anhaltenden Zugaberufen mit einem "Trallala-Jodler" nach. Das eingangs abgestellte "Sorgensackerl" war - so ließ sich ein Besucher vernehmen - im Laufe des Abends "einmal komplett geleert worden und ist jetzt mit Heiterkeit gefüllt".