Geisenfeld
"Das Konzept hat sich bewährt"

Kulturreferentin Henriette Staudter setzt beim Bürgerfest auf freien Eintritt und vielfältige Darbietungen

18.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:10 Uhr

Henriette Staudter kümmert sich als Kulturreferentin auch beim Bürgerfest um vieles - Foto: USB

Geisenfeld (GZ) Wann genau das mit dem Geisenfelder Bürgerfest begonnen hat, weiß eigentlich niemand mehr so genau. Nur so viel ist gewiss: Ende der 1990er Jahre war es so gut wie am Ende. In Zusammenarbeit mit dem Verkehrs- und Heimatverein VHV leistete ein ehrenamtlicher Ausschuss „Überlebenshilfe“ – mit wachsendem Erfolg. Zur Feier der Stadterhebung ließ man es unter Federführung der Kommune so richtig krachen. Neue Maßstäbe waren gesetzt. Regie und Finanzierung lagen fortan in der Hand der Stadt. Eine, die sich ganz besonders mit dem Fest verwachsen fühlt, ist – nicht nur Kraft ihres Amtes als Kulturreferentin – Henriette Staudter.

Das Bürgerfest ist eine richtige Großveranstaltung, die zum Teil über 20 000 Besucher anlockt. Wo liegen für Sie die Herausforderungen für die Organisatoren?

Henriette Staudter: Da sind eine ganze Menge Hürden zu nehmen. Wir sind ja alle keine Eventmanager. Ich selber habe vor 15 Jahren erstmals das Bühnenprogramm am Marienplatz gestaltet und finanziert, als das Fest noch vom VHV organisiert wurde. Da wächst man in so manche Aufgabe hinein. Immer wieder eine Herausforderung sind die Verkehrsabsicherung, sonstige Sicherheitsvorkehrungen und die Vergabe der Standplätze, für die Katrin Limmer in der Verwaltung verantwortlich zeichnet.

Was sind generell die größten Probleme?

Staudter: Gerade Falschparker zehren in letzter Minute oft an den Nerven. Aufs Detail kommt es auch bei der Technik an, da setzen wir nach den guten Erfahrungen beim Christkindlmarkt heuer auf die GSE Licht- und Tontechnik aus Rockolding. Die Stromversorgung übernimmt Robert Kastl. Meine Kernaufgabe, die Zusammenstellung des Programms, ist zum Teil ein Selbstläufer dank der örtlichen Aktiven – abgesehen vom Teufel, der dann im Detail des zeitlichen Ablaufs steckt. An dieser Stelle möchte ich Silke Eberhardt herzlich danken für die Koordinierung des Tanzprogrammes auf der Stadtplatzbühne am Sonntag.

Hat sich in den vergangenen Jahren, seit Sie im Organisationsteam mitwirken, Grundlegendes geändert?

Staudter: Nein. Das Konzept hat sich über Jahre hinweg bewährt. Und man soll ja bekanntlich ein funktionierendes System nicht komplett über den Haufen werfen. Vielleicht hat sich genau dadurch der gute Ruf des Festes immer mehr in der weiteren Region etabliert. Eines ist heuer jedoch anders: Wir werden auf ein Eintrittsgeld zur teilweisen Refinanzierung der Kosten verzichten. Das ist nur möglich, weil der Stadtrat diesen finanziellen Ausfall durch eine Etaterhöhung auf 10 000 Euro auffängt.

Warum wird auf die Erhebung des Ein-Euro-Obolus verzichtet?

Staudter: Das hat zwei Gründe. Einmal geht es um den Geist des Festes. Es gab schon immer Stimmen, die einen Zugangsstempel im Widerspruch zum Flair eines offenen Bürgerfestes sahen. Zum anderen hat das rein organisatorische Hintergründe. Es wird immer schwerer, die nötige Kassenaufsicht an den vielen Zugängen zu besetzen. Die Vereine sind ja schon bei der Bewirtung und im Programm mit eingebunden.

Was ist in Ihren Augen das Besondere am Geisenfelder Bürgerfest?

Staudter: Natürlich der Veranstaltungsort – mitten im historischen Kern, der vom Stadtplatz über Khann- und Sinnesgarten und vom Rathausplatz bis zum Marienplatz wunderbare Nischen für eine Vielfalt an Darbietungen und vier Eventbühnen bereithält. Und dann der Programm-Mix, der ganz wesentlich vom Engagement unserer örtlichen Vereine, Tanz- und Musikgruppen lebt. Ebenso wie übrigens auch die Bewirtung. So viel Gemeinschaftsgeist und eine solche Präsentation von musikalischem und tänzerischem Talent, gewachsen aus dem Nachwuchs der eigenen Gemeinde, das freut einen als Kulturreferentin.

Was sind für Sie die wichtigsten Höhepunkte des diesjährigen Bürgerfestes?

Staudter: Puh, um ganz ehrlich zu sein, da mag ich mich gar nicht festlegen. Wenn Sie einen Blick auf den Flyer werfen (siehe Infokasten, Anm. d. Red.), sehen Sie selber, wie schwer da eine Auswahl fällt. Außergewöhnliche Akzente wird sicher auf der einen Seite der Rottaler Staatszirkus mit seinen Walking Acts setzen. Auf der anderen pflegen wir aber ganz gezielt auch traditionelle Elemente. Dahin gehend ist der Volkstanz mit der Altzucheringer Blaskapelle – dirigiert von Christian Hofner, der ja selber Geisenfelder ist – ein Erlebnis, das einem heutzutage nicht mehr so oft beschert wird.

Haben Sie einen besonderen Wunsch für das Wochenende?

Staudter: Oh ja, natürlich. Schönes Wetter und einen friedlichen Verlauf. Darüber hinaus wünsche ich den Anliegern, denen ich für ihre Geduld und ihr Verständnis sehr dankbar bin, dass sie das Fest selber so richtig genießen können.

Das Gespräch führte

Maggie Zurek.