Geisenfeld
350 Euro für einen "Überraschungskoffer"

Bei Versteigerung des Münchener Flughafens kamen rund 250 Fundsachen unter den Hammer

17.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:29 Uhr
Fundsachenversteigerung des Flughafens München auf dem Geisenfelder Volksfest −Foto: Zurek, Magdalena, Geisenfeld

Geisenfeld (zur) Vom Schlips bis zum E-Scooter: Im Turbotakt sind am Samstag im Geisenfelder Volksfestzelt rund 250 Fundsachen unter den Hammer gekommen.

Die Versteigerung der Flughafen München GmbH erwies sich nicht zuletzt dank Auktionator Josef Mittermeier wieder einmal als Publikumsmagnet.

Schon am Vormittag hatten sich Schlangen von Interessenten vor den Regalen gebildet, in denen die potenziellen Schnäppchen vorab präsentiert wurden. Einige Schlaufüchse zogen gleich das Internet zurate, um den Wert des Gewünschten „abzuchecken“. Kurz vor Beginn der Versteigerung um 13 Uhr waren dann bereits sieben Bankreihen gefüllt. „Und im Laufe des Nachmittags wurden es immer mehr Leute, so dass am Ende die Hälfte des Zeltes gut besetzt war“, freut sich Josef Rankl als Leiter des Service Centers der Flughafen München GmbH, der die Gäste zur Auktion begrüßte.

Das Publikum war durchaus gemischt – ein Herr aus Regensburg bekannte, er sei mit Kollegen „zum ersten Mal bei so was dabei“ und wolle „einfach mal die Atmosphäre erleben“. Andere entpuppten sich ob diskret mitgeführter Bargeldbündel indes als echte „Profis“. Denn Kenner wissen: Gegen Scheck oder auf Rechnung wechselt bei diesem Event kein Stück den Besitzer. Mark Eberl aus Attenkirchen wurde hingegen von seiner Frau motiviert. Diese hatte die Versteigerung in Landshut erlebt und war – allen voran vom offiziell bestellten Auktionator Josef Mittermeier „so fasziniert“ – dass sie wieder dabei sein wollte.

Der humorige Versteigerer erfasste auch diesmal die Gebote im Staccato und fand dabei noch Luft für ein paar Scherze und freche Dialoge mit den Bietern. „Alles von Air Berlin“ kündete er etwa augenzwinkernd zwei Tüten voller Reise-Nackenkissen an.

Am Ende des Nachmittags hatte er vom Regenschirm über das Fernrohr bis zum Erdlochbohrer jedes Fundstück an den Mann oder die Frau gebracht. Am meisten geboten wurde mit 350 Euro für einen der vielen „Überraschungskoffer“. Es habe sich wohl rumgesprochen, dass da „kein Plunder“ drin sei, meint dazu Josef Rankl, der sich über Einnahmen von rund 10 000 Euro für die Flughafengesellschaft freuen konnte. Zehn Prozent davon fließen in den Sozialfonds der Stadt Geisenfeld. Dafür und für einen unterhaltsamen Nachmittag war ihm der Dank auch des Zweiten Bürgermeisters Alfons Gigl gewiss.