Geisenfeld
Auch Staudter hat es erwischt

Ein Jahr "kommunale Blitzer"

16.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:02 Uhr

Geisenfeld (GZ) Den Bürgermeister hat es schon genauso erwischt wie einen der Bürgerbusfahrer. Vor den Blitzern der Kommunalen Verkehrsüberwachung sind alle gleich. Jetzt hat die Stadt Zahlen für die ersten zwölf Monate vorgelegt, und die sind beachtlich: Etwa 1500 Temposünder wurden seitdem ertappt.

Seit Oktober 2010 wird in Geisenfeld der fließende Verkehr zusätzlich von der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft überwacht. An einem oder zwei Tagen pro Monat bauen die Messtechniker seitdem ihre Geräte an jeweils zwei bis vier der 25 Messpunkte auf, die in enger Absprache mit der Polizei festgelegt wurden. Meistens wird an einem Punkt drei Stunden lang am Stück gemessen. Besonders neuralgische Straßenabschnitte werden immer wieder kontrolliert. Wohingegen einige der möglichen Messpunkte noch gar nicht an der Reihe waren, lässt Stefan Michl, Sachbearbeiter im Geisenfelder Rathaus, wissen.

Aufgeschlüsselt nach Messpunkten wollte die Stadt keine Zahlen herausgeben – nur so viel: Besonders häufig schnappt die Falle an den Hauptdurchgangsstraßen zu, „erfreulich wenig Beanstandungen“ gibt es laut Michl hingegen im Umfeld des Schulzentrums.

Für das laufende Jahr liegen die Zahlen bis einschließlich September vor. Bei den 23 Kontrollen seitdem wurden 1291 Tempoverstöße registriert. Bei einem Durchlauf von 14 447 Fahrzeugen bedeutet dies: Durchschnittlich jeder Elfte war zu schnell dran. 37 Temposünder waren so rasant unterwegs, dass sie mindestens einen Punkt in Flensburg und zudem eine Anzeige erhielten, drei Raser waren innerorts mehr als 30 „Sachen“ zu schnell dran und wurden so für vier Wochen ihren Führerschein los.

Mit einer kostenpflichtigen Verwarnung kam Bürgermeister Christian Staudter (USB) davon, den es selbst vor etwa sechs Wochen in einer Tempo-30-Zone erwischt hat. „Die Zahlen zeigen zweifelsfrei, dass die Kontrollen berechtigt sind“, sagt er als „gebranntes Kind“ und verweist auch auf die vielen Beschwerden über zu schnelles Fahren, die immer noch im Rathaus eingehen. Schulweghelfer haben ihm zudem erzählt, dass in der Münchener Straße viel mehr gerast werde, seit die Schlaglöcher weg sind.

Dass sich die Kommunale Verkehrsüberwachung längerfristig positiv auswirkt, glaubt auch Polizeichef Norbert Bachmaier. Diese Messungen im Auftrag der Stadt seien freilich nur eine Ergänzung der Kontrollen, die man selbst nach wie vor auch im Stadtgebiet durchführe. Zurückhaltung übe man bei der Polizei freilich an jenen Tagen, an denen die Messtechniker aus Nürnberg vor Ort sind. „Denn zu viel ist zu viel.“