Geisenfeld
8000 Kilometer für den guten Zweck

Beim 17. Geisenfelder 24-Stunden-Lauf hatten die knapp 700 Starter heuer beste Rahmenbedingungen

25.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr

Geisenfeld (GZ) "Seitenstecher", "Steckerl-Hatscher" - mit solch fantasievollen Namen sind heuer zum 17. Mal Läufer und Walker angetreten, um beim 24-Stundenlauf ihre Runden für den guten Zweck zu drehen. Das Fazit der Organisatoren: "Außer ein paar Blasen alles gut gelaufen".

Den Startschuss für die 694 Teilnehmer hatte am Freitag Landrat Martin Wolf (CSU) gegeben, der es sich nicht nehmen ließ, für die "Kreisläufer" zweimal den 1,9 Kilometer langen Parcours zu durchlaufen. Am Ende sorgte der Schirmherr der Veranstaltung für Freude bei den teilnehmenden drei Schulmannschaften - die nämlich durften sich die 500 Euro der vom Landkreis ausgelobten "Sonderprämie" teilen.

Zu den derart Beschenkten gehörte unter anderem der "Schulexpress Reichertshausen". Gefragt, warum sie - nun schon zum siebten Mal - mitmachen, antwortete Manuela Heger: "Weil's so schee is". Manche ihrer Schüler seien bereits seit der zweiten Klasse dabei, so die Lehrerin, die überzeugt ist: "Der Lauf wirkt sich positiv auf dem Teamgeist aus und er motiviert zum Sport." Ihre Gruppe sei auch im Winter gemeinsam aktiv - "zum Beispiel beim Crosslauf".

Gepasst hat heuer nicht nur das Wetter, das nach einer kühlen Nacht einen milden Sonnentag bescherte. "Außer ein paar Blasen ist alles super gelaufen", bilanziert Vereinschefin Gudrun Eberle scherzhaft. Seitens der Teilnehmer, die es sich im Festzelt gemütlich machten, habe es viel Lob gegeben: "für die gute Organisation und die Bewirtung". Gefreut habe sie sich über so manches "Dankeschön", das für den integrativen Geist des Laufes ausgesprochen wurde.

Dass man nach dem Startschuss ein paar Minuten lang quasi den Charme der frühen Jahre wiederbeleben und die Runden per Strichliste zählen musste, trug man mit Humor. Die Stimmung sei "total entspannt", so Eberle kurz vorm Ende des Laufes. Zu danken sei dies nicht nur dem "internationalen Helferteam", dem auch Asylbewerber und Mitglieder der islamischen Gemeinde angehörten, sondern auch jenen, die bei der Gestaltung des Rahmenprogrammes mitgewirkt hatten - von der Massagepraxis Schnell, die müde Muskeln wieder fit machte über Simone Bauer, die die Kinder fantasievoll schminkte bis hin zum Kunstkreis Spektrum, bei dem die Kleinen sich kreativ betätigen konnten. Die Trommler von Tama Togo und die Dance Kids von Silke Eberhardt taten ein Übriges für die gute Stimmung.

Unter den Teilnehmern traf "Der bunte Haufen" bei seiner Namensgebung das Ziel der integrativen Veranstaltung ganz treffend. Denn dahinter verbirgt sich, wie Gruppen-Organisatorin Vera Witt erklärt, ein völlig gemischtes Team unterschiedlichster Herkunft aus "jungen und alten, sportlichen und unsportlichen Mitstreitern". Außer Konkurrenz lief sogar ein Vierbeiner mit. Wie die übrigen Teilnehmer - die jüngste Läuferin war fünf Jahre, die älteste 80 Jahre alt - drehten sie ihre Runden zugunsten des Elisabeth Hospizes in Ingolstadt. Wie viel genau dabei aus Spenden und Startgeldern zusammengekommen ist, war bis Redaktionsschluss noch nicht klar. "Aber es sind mit Sicherheit über 2000 Euro", so Eberle.

Die Spendenempfänger selber laufen heuer bereits zum dritten Mal als Team bei dem Event mit. Für die Mitarbeiter, Ehrenamtlichen und die Vertreter der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung SAPV sei es eine "gute Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre mit anderen ins Gespräch zu kommen und das Thema Hospiz aus der Tabuzone zu holen", meint Christian Halbauer als SAPV-Pflege-Leiter.

"Spaß haben" und "zeigen, was unsere Kinder können", das wollen laut Kathrin Sixt die Mitstreiter des "Adolf-Rebl- and Round Table"-Teams. Die Kinderpflegerin ist für die Durchführung der offenen Hilfe im Heilpädagogischen Förderzentrum Pfaffenhofen zuständig. Nach dem Motto "2together" waren jeweils ein Betreuer und ein Rollstuhlfahrer oder schwerbehinderter Läufer auf der Strecke. Und hatten dabei "eine Riesengaudi".

Weniger nach Spaßfaktor als nach kräftezehrender Leistung sah der Einsatz der beiden Einzelläufer aus. Der eine entschloss sich recht bald zu Abbruch, "Crazy Chris" hingegen schaffte die sensationelle Leistung von 73 Runden, also über 135 Kilometer.