Geisenfeld
25 Prozent Umsatzplus in der Festküche

Stadt, Festwirt, Schausteller und Polizei ziehen eine durchwegs positive Wiesnbilanz 163 Hektoliter Festbier ausgeschenkt

20.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Das Hendl ohne Semmel? Dies war bei den Volksfestbesuchern heuer ein vieldiskutiertes Thema. Nur beim Seniorennachmittag (Foto) lag das Gickerl nicht nackert auf dem Teller, und für diesen soll laut Festwirt auch in Zukunft die einzige Ausnahme gelten. - Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Das Volksfest 2017 war eines, wie man es sich insgesamt kaum schöner wünschen kann. In dieser Einschätzung sind sich die Stadt, die Polizei und der Festwirt einig. Dieser freut sich insbesondere über ein gewaltiges Umsatzplus in der Küche von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Beim Essen seien die Zahlen heuer sogar noch besser als im bisherigen Rekordjahr 2015, berichtet die für die Küche zuständige Festwirtin Birgit Greiner. "Das wäre wohl nicht so, wenn es den Leuten nicht geschmeckt hätte", sagt dazu Festwirt Burkhard Greiner, der über die Qualität der Speisen "nur Positives" gehört hat. Was das ohne Semmel servierte Hendl angeht, so hält er freilich an seiner Position fest. Ausnahme solle hier weiter nur der Seniorennachmittag sein, "weil da die Semmeln auch gegessen werden".

Drei Tage Regenwetter ließen den Getränkeausstoß im vergangenen Jahr um acht Prozent zurückgehen - heuer verzeichnet Greiner hier wieder einen Zuwachs, und zwar um etwa vier Prozent. So sind im Festzelt circa 245 Hektoliter an Getränken durch die Kehlen der Besucher geflossen, etwa zehn Hektoliter mehr als im Vorjahr. An Container-Bier wurden nach Greiners Angaben etwa 163 Hektoliter ausgeschenkt, von denen rund 36 Hektoliter fürs Radler verwendet wurden. Mehr als jede dritte Maß wurde somit als Bier-Limo-Gemisch geordert. Einen Zuwachs hat es nach Greiners Angaben aber auch beim Weißbier gegeben.

In der Aufschlüsselung nach den einzelnen Tagen seien der Samstag, der Sonntag und der Montag stärker gewesen als im Vorjahr. Der Freitag und Dienstag waren etwas schwächer, wobei am letzten Volksfesttag sicherlich die Konkurrenz durch den Bundesliga-Fußball eine Rolle gespielt habe.

Der Freitagsausmarsch wurde im Übrigen auch heuer wieder im vollen Umfang vom Festwirt finanziert, und nicht etwa von den teilnehmenden Vereinen. Burkhard Greiner bezahlte nicht nur alle Musikkapellen, sondern spendierte auch alle Freizeichen. Heuer waren es genau 1650 Bierzeichen, dazu knapp 500 Limozeichen für die mitmarschierenden Kinder.

Dafür, so Volksfestreferent Hannes Hetzenecker, gelte dem Festwirt "ein dickes Dankeschön". Hetzenecker verweist aber auch auf die Solidargemeinschaft der Schausteller und Fieranten beim Kinderfestzug. Dass heuer hier wieder 883 Freizeichen verteilt werden konnten, die nach freier Wahl überall einzulösen waren, "ist ihnen zu verdanken und ebenfalls keine Selbstverständlichkeit".

Gerade, was den Außenbereich angeht, steht und fällt ein Volksfest mit dem Wetter - "und da hatten wir einfach einen Riesen-Dusel", bilanziert Hetzenecker. Noch am Mittwoch vergangener Woche sei ab Samstag Dauerregen angesagt gewesen, doch tatsächlich hätten sich die wenigen Niederschläge auf die Nächte oder die Vormittage beschränkt. Organisatorisch habe alles funktioniert, und die Anordnung der Fahrgeschäfte sei allgemein wieder als sehr gefällig gelobt worden. Viele positive Stimmen habe er auch über das auf die Bühne verlegte Anzapfen gehört, lässt der Volksfestreferent wissen. "Die Grundidee ist eine sehr gute, an den Details müssen wir noch ein bisschen feilen" - etwa, was die Frage eines Vorsängers bei der Bayern-Hymne angehe.

Auch Bürgermeister Christian Staudter hält die Premiere des ersten öffentlichen Anzapfens für geglückt. Aber auch ganz allgemein habe Geisenfeld ein "rundum gelungenes Volksfest" erlebt. Eines mit einem geradezu idealen Wetter und mit so gut wie keinen Zwischenfällen, was bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung "gleichermaßen beachtlich und erfreulich" sei. Der hervorragende Besuch zeige, "wie sehr sich die Geisenfelder mit ihrem Volksfest identifizieren".

Angesichts des Wetterglücks ist man auch bein den Fieranten und Schaustellern hochzufrieden. Ob Robert Staudacher vom Hupferl oder Simone Kreis vom Süßen Laden - alle sprechen von hervorragenden Umsätzen, und Gleiches gilt für Patrick Sachs, der mit seinem X-Flight zum ersten Mal vertreten war. "Wenn es in meinen Tourplan passt, würde ich gerne wiederkommen", sagt er - "auch weil hier alles so friedlich ist". Und beim Geisenfelder Fischerring schließt man sich dem positiven Resumee an. Unter Mitwirkung von rund 40 Helfern hat man an den fünf Tagen an die 800 Kilogramm Makrelen verkauft, berichtet Schriftführer Ernst Lachermeier, was in etwa dem Ergebnis des Vorjahres entspricht.

Und was bringt das Volksfest 2018? Auf jeden Fall einen konstanten Bierpreis, weil dieser ja für drei Jahre festgeschrieben wurde. Die im Festzelt aufspielenden Kapellen will Burkhard Greiner unverändert lassen, wobei die Weichen für die nächstjährige Wiesn in der November-Sitzung des Volksfestausschusses gestellt werden. Und dann, so Bürgermeister Christian Staudter, soll auch nochmals über das Thema "Semmel zum Hendl" gesprochen werden - damit dieses nicht gar so nackert auf dem Teller liegt.