Pörnbach
Für die Pörnbacher wird es teuer

Gut besuchter Infoabend: Erst werden Anwesen aufgemessen, dann kommt die Rechnung

25.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:01 Uhr
Großes Interesse hatten die Pörnbacher an den Ausführungen, mit denen Arno Bitterwolf (am Mikrofon) und Helmut Bergwinkel die Verbesserungsbeiträge erklärten. −Foto: Vogl

Pörnbach (PK) Groß ist das Interesse an der Infoveranstaltung zu den Verbesserungsbeiträgen, die auf die Pörnbacher zukommen, gewesen. Arno Bitterwolf vom Gredinger Kommunalverwaltungsbüro und Bürgermeister Helmut Bergwinkel (Fortschrittsliste) beantworteten die Fragen.

Wasserversorgung und Kanal sind immer wieder beherrschende Themen in der Pörnbacher Lokalpolitik. "Wie vielen bekannt ist, sind die Kläranlage in Pörnbach und einige Kanäle zu ertüchtigen, da größere Sanierungsmaßnahmen unumgänglich sind", sagte Bergwinkel einleitend. Damit verbunden seien jedoch auch Investitionen in beträchtlicher Höhe.

Denn alles muss auch wieder refinanziert werden. Die Investitionskosten werden über Verbesserungsbeiträge auf die angeschlossenen Anwesen - und damit auf die Bürger - umgelegt. Zur Datenerhebung für die Grundstücks- und Geschossflächen hat die Gemeinde das Büro Bitterwolf beauftragt, das ab sofort die Vermessung vornimmt.

Die Pörnbacher müssen in einen ausgesprochen sauren Apfel beißen: pro Quadratmeter Grundstücksfläche fallen 58 Cent an, pro Quadratmeter Geschossfläche 9,02 Euro. Zwei Beispiele: Für ein 800 Quadratmeter großes Grundstück müssen 464 Euro bezahlt werden. Ein Haus mit einer Geschossfläche von 280 Quadratmetern kommt auf 2526 Euro. Haus und Grundstück zusammen liegen also bei rund 3000 Euro, die vom Besitzer zu begleichen sind. Die Summe wird in drei Raten in den Jahren 2018, 2019 und 2020 erhoben. 2022 gibt es dann noch einmal eine Endabrechnung. Die erste Rate wird bereits im Oktober fällig. Das Dachgeschoss ist nur dann beitragspflichtig, wenn es ausgebaut ist, erläuterte Bitterwolf. Dann werden 60 Prozent der Geschossfläche des unterhalb liegenden Geschosses angesetzt. Bezahlt werden muss auch für den Keller. Garagen sind nur sofern sie keinen Wasser- oder Abwasseranschluss haben beitragsfrei. Neubauten sind erst nach Abschluss der Maßnahme am Tag des Bezugs voll beitragspflichtig. Unbewohnte Hauptgebäude sind beitragspflichtig - außer es handelt sich um teilweise eingefallene Ruinen. Bauplätze sind mit der Grundstücksfläche beitragspflichtig, ebenso gewerbliche Flächen oder Gebäude.

Im Anschluss an den Vortrag stellten die Bürger Fragen. "Wo ist denn der Vorteil von Verbesserungsbeiträgen gegenüber der Erhöhung der Gebühr? Das ist aufwendig ohne Ende", kritisierte ein Bürger. Bergwinkel antwortete, man habe die hohe Schmutzwassergebühr von vier Euro je Kubik nicht weiter belasten wollen. "Generell gibt es die Tendenz, dass die Bürger den Betrag lieber auf einmal weg haben wollen. Sie ziehen das sonst über Jahre mit", sagte er. Wie Bergwinkel ergänzte, sei das genaue Aufmessen notwendig. "Die Gemeinde muss belegen können, wie sie zu den Flächen gekommen ist. Außerdem könnte es Veränderungen wie einen zusätzlichen Dachgeschossausbau gegeben haben."

"Wie lange hält das denn? Muss in zehn Jahren die Kläranlage wieder erweitert werden?" fragte ein weiterer Bürger. Bergwinkel antwortete, die Prognose für die Kläranlage gelte für die nächsten 20 Jahre. "Wie wird sichergestellt, dass die Investitionskosten nicht explodieren?" wollte ein anderer Fragesteller wissen. Bergwinkel sagte, die Vergaben seien bereits zu festen Summen erfolgt. Nur die Sanierungsarbeiten im großen Becken würden noch ein gewisses Risiko bergen. "Wir wissen noch nicht, was uns dort erwartet." "Bleiben die Gebühren auf vier Euro pro Kubik oder gehen die irgendwann wieder runter?" erkundigte sich ein weiterer Bürger. Bergwinkel sagte, die Schmutzwassergebühren seien für die nächsten vier Jahre kalkuliert worden. "Und wir arbeiten auch daran, dass die Gebühren langfristig wieder nach unten gehen."

Verena Vogl